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Schmeckts noch

Titel: Schmeckts noch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eva Goris
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wird dem Verbraucher beharrlich genmanipulierte Nahrung vorgesetzt. Es gibt zwar seit 2004 eine europaweite Kennzeichnungspflicht,doch ob in den Lebensmittelfabriken bereits im Produktionsprozess genveränderte Stoffe eingesetzt wurden, steht beim Endprodukt nicht unbedingt auf dem Etikett. Vitamine, Enzyme und Aromen werden heute längst mit Mikroorganismen hergestellt, die genverändert sein können. Mit Schokolade und Eis schleckt man unter Umständen schon heute genmanipuliertes Sojalecithin. Auch Maisstärke und Sojaöl können aus genveränderten Pflanzen stammen. Der Tütensuppe oder dem Fertigmenü ist dann beispielsweise »genetisch veränderte Glucose« hinzugefügt, wie es auf der kleingedruckten Zutatenliste heißt. Bäckerhefe, die auf Genmaisstärke wächst, bleibt dem Kunden jedoch verborgen, denn sie muss nicht deklariert werden.
     
Genmanipulierte Nahrung ist allgegenwärtig
     
    Immer wieder steht die Sojabohne im Fokus der Genkritiker. Das Öl aus der manipulierten Bohne brutzelt vielleicht im Imbiss nebenan in der Friteuse, oder Gensoja landet als Futtermittel im Schweinestall und in den Hühnerbatterien der Tierfabriken. Ist das Fleisch der Tiere dann irgendwie genverseucht? Beim Kauf eines Schnitzels kann man Genfutter nur dann ausschließen, wenn es sich um Biofleisch handelt. Auch Milch und Eier von Tieren, die mit genverändertem Sojaschrot und Mais gefüttert wurden, müssen nicht gekennzeichnet werden. Greenpeace meint, da tickt eine Zeitbombe im Futtertrog.
    Die großen Sojaproduzenten in Brasilien und Argentinien sind seit Jahren gengesteuert. In den USA und Kanada gehört Genfood in allen Variationen wie selbstverständlich auf den Teller, denn Gensoja kann dort in über 30 000 Lebensmitteln von der Margarine über Kartoffelchips bis zur Salatsoße verarbeitet sein. Die gen-iale Allzweckbohne ist längst außer Kontrolle.
    Der amerikanische Saatgutmulti Monsanto hat mit seinen Sojabohnen Gengeschichte geschrieben, denn Gensoja wurde ursprünglich wegen des berühmt-berüchtigten Monsanto-Herbizids »Round-up Ready« genmanipuliert: Die Monsanto-Sojabohne überlebt die Herbiziddusche aus dem eigenen Haus, weil ein eingeschleustes Gen sie gegen das Gift resistent macht. Auch andere Genpflanzen wie Mais und Raps wehren sich heute schon selbst gegen Schädlinge, weil man ihnen im Labor ein Insektengift ins Erbgut eingeschleust hat.
    Und was heißt das alles für das letzte Glied in der Nahrungskette – den Menschen? Ob Genfood krank macht, ist nicht bewiesen. Das Gegenteil auch nicht. In Brüssel zeigt man sich irgendwie verhalten besorgt, die EU-Kommission scheint dem Genbraten nicht zu trauen. In einem EU-Dokument aus dem Frühjahr 2006 heißt es: »Es gibt keinen wissenschaftlich klaren Grenzwert, um zu entscheiden, ob ein Gentech-Produkt sicher ist oder nicht.«
    Die Essensmacher der Großkonzerne trauen winzigen Spurenelementen wie den sekundären Pflanzenstoffen in Functional Food eine riesige Wirkung zu – aber eine Gefahr durch Fremdgene wollen sie nicht sehen. Kein Wunder: Im Gengeschäft geht es um Milliarden, und die Genpflanzen sind weiter auf dem Vormarsch. Es ist nur noch eine Frage der Zeit, wann die europäische Bastion fällt. Rumänien ist längst genmanipuliert. Über 90 Prozent aller angebauten Sojapflanzen sind dort Round-up-Ready-Bohnen von Monsanto. Die Saatgutmultis haben den Osten schon vor der Jahrtausendwende erobert.

Original statt Fälschung oder Wie wir wieder gesund essen können
     
    Gesundheit kann man essen. »Medi-Food« gibt es im Original bei jedem Obst- und Gemüsehändler. »Fünf am Tag« – diese Empfehlung der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) meint, dass wir jeden Tag zwei Portionen Obst und drei Portionen Gemüse essen sollten. Als Maßeinheit für eine Portion dient die eigene Hand, Erwachsenenportionen sind also größer als die von Kindern. Da jede Obst- und Gemüsesorte ganz spezielle innere Werte hat und sich in der Zusammensetzung der Vitamine, Mineralstoffe und der über 60 000 sekundären Pflanzenstoffe voneinander unterscheidet, empfehlen Ernährungsexperten, die Auswahl von Obst und Gemüse immer wieder neu zu kombinieren und beim Essen so viele Sorten wie möglich zu berücksichtigen.
    Gemüse sind randvoll mit wertvollen Antioxidantien, denn die Pflanzen sind während der Photosynthese oxidativem Stress ausgesetzt. Mit sekundären Pflanzenstoffen und Vitaminen schützen sie sich vor den freien Radikalen. Forscher haben

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