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Schmerzlos: Thriller (German Edition)

Schmerzlos: Thriller (German Edition)

Titel: Schmerzlos: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Meg Gardiner
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Skinner sich in das Café setzte. Allein. Doch dann hatte Delaney die Polizei geholt.
    Der Joker – deshalb war ihm diese Chance entgangen. Er hatte nicht mit dem Joker gerechnet. Eine Frau aus China Lake hatte ihn überlistet. Das würde nicht noch mal passieren.
    Coyote berührte seine Brust und wünschte, er hätte das Amulett dabei. Doch die Jagd und seine Mission hatten ihn gezwungen, es in der Basis zurückzulassen. Er sehnte sich nach der Sicherheit, die es ihm gab.
    Salbei und Yuccas zogen an ihm vorbei. Delaney war ein Joker, aber das konnte auch zu seinem Vorteil sein. Sie konnte ihm nützlich sein. Ihr Zeitungsartikel enthielt genügend Fakten, um zu signalisieren, dass sie noch nicht aufgegeben hatte.
    Nach den online verfügbaren Anwesenheitslisten des Schulbezirks China Lake fehlten die Kinder der Familien Hankins und Chang im Unterricht. Sie waren für ihn nicht greifbar. Doch er war sicher, dass Delaney wusste, wo die Kinder waren.
    Er brauchte diese Information und würde Delaney erst umbringen, wenn sie sie ihm überlassen hatte. Sobald er wusste, wo die Kinder waren, würde er sie alle töten. Er würde die Chance nutzen. Heute.
    Luftspiegelungen zuckten über den Highway. Der Himmel vibrierte in tiefem Blau. Tief in seiner Kehle bildete sich ein Geräusch.
    Hier singt Coyote. Hier wurde Coyote geboren. South Star, der Gott der Unterwelt, hatte ihn ausgespuckt, blutend und verbrannt, zerfetzt von Granatsplittern, und ihn auf seine Mission geschickt.
    Und jetzt war er zurück. Zum letzten Mal. Die Menschen, die der Grund für seine Schmerzen und seine Verwirrung waren, würden sterben. Carpe diem, canis latrans. Coyote würde den Tag nutzen.

25. Kapitel
     
    Der Friedhof deprimierte mich. Eine Reihe Eukalyptusbäume bildete einen löchrigen Windschutz gegen die Wüste. Ein Gärtner, der den Rasen mähte, schleuderte seine Zigarettenkippe auf das Gras. In diesem Moment fasste ich einen Entschluss. In zweihundert Jahren wollte ich keine Fingerhirse und Sand auf meinem Grab haben. Keine Besucher, die über den Friedhof schlenderten, auf einen vernachlässigten Grabstein starrten und sich fragten, wer das wohl gewesen war. Meine Asche sollte auf einem Berggipfel in den Wind verstreut werden, zu den Klängen von Garth Brooks’ The Dance. Asche zu Asche, Staub zu Staub.
    Wir folgten Abbie und Wally über das Gras zu dem offenen Grab. Er legte ihr einen Arm um die Schultern, und sie lehnte sich für einen Moment an ihn. Die Sonne brannte vom Himmel. Es war ein Fehler gewesen, das schwarze Kostüm anzuziehen. Tommy beobachtete das Grab wie ein Luchs. Er entschuldigte sich und trat an den Rand der Menschenmenge.
    Ich hakte mich bei meiner Mutter ein. »Du weißt Bescheid, oder?«
    Ihr Blick wanderte zu Kellys Sarg, der das Grab fast schon erreicht hatte. Sie ging langsamer und blickte mich gequält an.
    »Ich habe den Kassenbon für den Schwangerschaftstest gefunden«, sagte sie nach einer Weile.
    »So solltest du es nicht erfahren.«
    »Meine Kleine, ich bin nicht böse auf dich, und enttäuscht bin ich auch nicht.«
    So hatte sie mich zum letzten Mal genannt, als ich etwa vierzehn war. Mir stiegen Tränen in die Augen.
    »Mom, ich weiß, dass es überraschend kommt, aber dieses Baby ist ein Geschenk.«
    Es schien, als fehlten ihr die Worte, um mir zu erklären, warum das, was ich gerade gesagt hatte, falsch war. Ich unterdrückte meine Tränen.
    »Du hast doch selbst gesagt, dass ich mit Jesse das gefunden habe, was zählt«, warf ich ihr vor. »Du hast gesagt, wir hätten was Starkes zusammen aufgebaut und …«
    »Evan, darum geht’s doch gar nicht.«
    »Warum freust du dich nicht?«
    »Ich hab solche Angst um dich.«
    Ich blinzelte in die Sonne. »Ach so. Mom, ich habe auch Angst. Einige meiner Klassenkameradinnen …« Ich konnte nicht mehr weitersprechen. »Sie haben Kinder geboren, die …«
    Ich konnte es nicht sagen, nicht hier, auf diesem Friedhof. Die Augen meiner Mutter schimmerten feucht.
    »Du weißt von diesen Kindern?«, fragte ich.
    »Ich hab mit deinem Vater darüber gesprochen.«
    »Er weiß, dass ich schwanger bin? Was hat er gesagt?«
    »Das kannst du ihn selbst fragen. Da drüben steht er.«
    Von der anderen Seite des offenen Grabes kam mein Vater auf uns zu.
    »Ihr habt euch abgesprochen. Schon die ganze Woche«, beklagte ich mich. »Was hast du vor? Willst du mir einbläuen, dass ich nichts überstürzen soll? Das hat Dad gestern zu mir …«
    Gestern.
    Ich holte tief Luft. Tu

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