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Schmerzlos: Thriller (German Edition)

Schmerzlos: Thriller (German Edition)

Titel: Schmerzlos: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Meg Gardiner
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wahr wurde, verschwanden.
    Delaneys Stiefel klackten über das Parkett. »Sie haben keine Ahnung, mit wem wir’s hier zu tun haben. Coyote ist ein Profikiller, und er hat offenbar Hintermänner. Sie können sich gar nicht vorstellen, wie diese Leute denken, wie wenig moralische Bedenken sie haben. Und wie weit sie gehen werden.«
    Nein. Jesse schüttelte den Kopf, um wieder klar zu werden. Er musste zu Evan und sie in die Arme nehmen, das war das Einzige, was jetzt noch wichtig war. Er musste sie von allem fernhalten, sie und das Baby.
    Delaney stand jetzt hinter ihm. »Ich weiß, dass Sie Evan beschützen wollen. Ich hab nichts anderes von Ihnen erwartet. Wenn Sie meine Tochter heiraten wollen, muss ich wissen, wie ernst es Ihnen damit ist.« Delaney stellte sich vor den Rollstuhl. »Aber allein können Sie es nicht schaffen. Nicht einmal mit Ihrer Glock.« Delaney beugte sich über ihn. »Jesse, Sie müssen den Tatsachen ins Auge sehen. Sie kommen nicht gegen ihn an.«
    Delaney fixierte ihn – ihn, nicht den Rollstuhl -, aber Jesse verstand, was er meinte. Er würde es nie mit einem Killer wie Coyote aufnehmen können.
    »Haben Sie sie selber schon gefragt?«, sagte er.
    Delaneys Blick ging nach draußen zum Strand. »Nein. Ich rede nicht um den heißen Brei herum, und meistens nimmt sie mir das auch nicht übel. Aber das kann ich von Evan nicht verlangen. Sie würde mich dafür hassen.«
    »Und mich wird sie nicht hassen?«
    »Ich hab es ja versucht. Ich wollte mit ihr reden, bevor ich sie zum Flughafen gefahren habe. Aber sie hat mich auf dem falschen Fuß erwischt. Außerdem würde ich sie nie überreden können, die Schwangerschaft zu beenden. Sie ist genauso stur wie ich. Vor allem, wenn es um Sie geht.« Delaney wirkte auf einmal sehr müde. »Sie sind der Einzige, der das bewerkstelligen kann. Sie sind der Mann, den sie liebt.«
    »Es würde sie umbringen.«
    »Ich weiß, dass Sie dieses Kind wollen, aber die Schwangerschaft könnte ihren Tod bedeuten. Möchten Sie das riskieren?«
    Jesse beugte sich vor und stützte sich mit den Ellbogen auf die Knie. Ihm dröhnte der Schädel, als hätte man ihm eins übergezogen.
    »Bringen Sie sie dazu, das Kind abzutreiben. Mit allen Mitteln, wenn es sein muss. Sagen Sie ihr, dass Sie es nicht wollen. Drohen Sie damit, die Beziehung zu beenden. Aber bringen Sie sie dazu, es zu tun, und zwar schnell, bevor Coyote rausfindet, dass sie schwanger ist.« Delaney starrte aus dem Fenster. »Sie kann es mit der Abtreibungspille machen. Unter ärztlicher Kontrolle. Es ist noch früh genug. Jesse, es tut mir leid, aber es soll einfach nicht sein.«
    »Sie wird sich weigern.«
    »Natürlich wird sie sich weigern. Und wissen Sie, warum? Ihretwegen.«
    Jesse hob den Kopf. Delaney ging wieder in die Küche und setzte sich. Dann beugte auch er sich vor, stützte die Ellbogen auf die Knie und ließ die Hände hängen.
    »Und genau deshalb sind Sie der Einzige, der sie zu einer Abtreibung überreden kann. Evan glaubt, dass das Ihre einzige Chance ist, Vater zu werden, und diese Chance will sie Ihnen nicht rauben.«
    Jesse fühlte sich völlig benommen.
    »Kinder zu kriegen, wird für Evan vielleicht nie ungefährlich sein. Aber für Sie wird sie sich der Gefahr aussetzen, dass South Star sie möglicherweise auffrisst und Coyote sie umbringt. Es sei denn, Sie halten sie davon ab.«
    Delaneys Stimme wurde leiser. »Ich brauche eine Antwort von Ihnen. Eine ehrliche.«
    Jesse starrte ihn an.
    »Wie sehr lieben Sie meine Tochter?«
     
    Jesse hörte, wie die Haustür ins Schloss fiel und Phil Delaneys Mietwagen davonfuhr. Er hockte allein am Küchentisch. Das Sonnenlicht strömte ins Haus und spiegelte sich in den Fenstern und den Cola-Flaschen vor ihm. Draußen brandeten immer noch die Wellen an den Strand, monoton, mechanisch. So verdammt einfach. Er starrte ins Leere.
    Im nächsten Moment fegte er die Flaschen zu Boden und schlug die Hände vors Gesicht.

24. Kapitel
     
    Der Priester am Altar der Kirche Holy Cross breitete die Arme zum Segen aus.
    »Der Herr sei mit euch.«
    Angehörige und Freunde von Kelly Colfax erhoben sich. Die Fernsehkameras im hinteren Teil der Kirche richteten sich auf die Sargträger, die ihre Plätze einnahmen, Kellys Bruder und Scotty Colfax’ Freunde aus dem Footballteam der Highschool. Der Priester hob die Hand und erteilte den Segen. Ich bekreuzigte mich und hörte ihn Gehet hin in Frieden sagen. Dank sei Gott, dem Herrn, murmelte ich.
    Die Orgel fing zu

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