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Schmerzlos: Thriller (German Edition)

Schmerzlos: Thriller (German Edition)

Titel: Schmerzlos: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Meg Gardiner
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unterhalten? Es gibt Wichtigeres als das. Jetzt geht es darum, dass du gesund und am Leben bleibst.«
    Sie fasste mich am Ellbogen. Ich wich zurück.
    »Nein, können wir nicht. Du glaubst, dass du die Absolution bekommst, wenn wir nicht mehr darüber reden. Aber so läuft das nicht.«
    Dad trat auf uns zu. Er wirkte sehr betroffen. Tommy steckte den Kopf aus einem Büro und winkte uns zu sich. Ich ging vor meinen Eltern her, weil ich ihnen nicht ins Gesicht sehen wollte, und versuchte wieder, Jesse anzurufen. Kein Glück. Wo steckte er bloß, verdammt?
     
    In der Tiefgarage unter dem Argent Tower verdrängte grelles Licht jeden Schatten. Auf die Ausfahrt und den Fahrstuhl waren Überwachungskameras gerichtet. Aus den Lautsprechern des Pick-ups dröhnte Paint it Black.
    Jesse fuhr an freien Parkplätzen vorbei und suchte nach dem Wagen. Die Tiefgarage war fast ebenso leer wie der Rest des Gebäudes. Auf den ersten beiden Ebenen hatte er kein Glück, also nahm er die Rampe, die zur dritten Ebene hinunterführte.
    »Na also.«
    Maureen Swayze hatte ihren silbernen BMW 540i natürlich so weit wie möglich von anderen Fahrzeugen entfernt geparkt. Ihr Wagen und ein Range Rover waren die einzigen Autos auf dieser Etage. Er hielt neben dem BMW und vergewisserte sich ein letztes Mal. Ja, das war das Auto mit der Parkplakette des Argent Tower, das er neulich vor Eller’s Diner in Westwood gesehen hatte, als Swayze sich mit Evan und ihrem Vater getroffen hatte. Das musste ihr Wagen sein.
    Er lenkte den Wagen in Richtung Fahrstuhl und parkte. Die Überwachungskamera war an der Wand über der Fahrstuhltür festgeschraubt, ungefähr in drei Metern Höhe.
    Jesse holte den Rollstuhl vom Rücksitz, klemmte sich seine Krücken zwischen die Knie und rollte hinüber. Vielleicht waren es auch etwas mehr als drei Meter. Er war eins sechsundachtzig groß. Wenn er stand, würde er sich strecken müssen, und strecken war nicht gerade seine Stärke.
    Er bremste unter der Kamera und lauschte auf das Geräusch von Motoren, hörte aber nur das Belüftungssystem der Tiefgarage. Dann holte er tief Luft und stand auf. An die Wand gelehnt hielt er eine Krücke in die Höhe. Es fehlte ein Stück. Er wartete, bis er sein Gleichgewicht wiederhatte, streckte sich noch etwas mehr und stupste mit der Krücke an die Unterseite der Kamera. Sie schwenkte in Richtung Decke. Geschafft.
    Jesse verstaute die Krücken im Pick-up. Vermutlich würde es nicht lange dauern, bis die Sicherheitsbeamten merkten, dass die Kamera verstellt war. So was würde selbst dem trägen Archie am Empfang auffallen. Er rollte zu Swayzes BMW. Hoffentlich war der Alarm so eingestellt, dass er bei der geringsten Berührung des teuren Wagens losging. Er wollte kein Fenster einschlagen.
    Jesse steckte das Ende des Montiereisens zwischen Fenster und Türrahmen und hob das Glas etwas an, nur einen Zentimeter. Sofort begannen sämtliche Außenlampen des Wagens zu blinken, und der Alarm jaulte los wie eine Heulboje.
    Er wendete und fuhr auf den Range Rover zu, der einige Meter entfernt geparkt war. Die Betonpfeiler, die die Decke stützten, waren zu schmal, um sich dahinter verstecken zu können, aber dieser Wagen war perfekt.
    Zwei Minuten später trat ein Sicherheitsbeamter mit den Fingern in den Ohren aus dem Fahrstuhl. Er umrundete den BMW einmal und notierte sich das Kennzeichen. Dann zückte er sein Funkgerät, sprach hinein und lief zum Fahrstuhl zurück.
    Auch Jesse hielt sich die Ohren zu. Wenn das, was er vorhatte, nicht funktionierte, würde er im Gefängnis landen. Dann konnte er Evan und dem Kind sein Verbrecherfoto zeigen. Aber dazu musste er Evan und das Kind erst einmal haben.
    Vier Minuten später kam Maureen Swayze mit dem Autoschlüssel in der Hand aus dem Fahrstuhl gestürzt. Sie trug einen weißen Laborkittel, und ihr Pferdeschwanz war völlig zerzaust. Die Gläser ihrer Brille glänzten im Neonlicht. Sie rannte zu dem BMW, drückte auf den Funkschlüssel und deaktivierte den Alarm. Und dann blieb sie wie angewurzelt stehen.
    »Wissen Sie noch, wer ich bin?«
    Sie antwortete nicht. Sie starrte nur auf die Glock in seiner Hand.
     
    Tommy wedelte mit einem Ausdruck herum. »Der Fingerabdruck auf Jesses Hemd. Es war ein partieller Abdruck, der identisch ist mit einem vollständigen Fingerabdruck, den das LAPD auf der Drehtür dieses Bürogebäudes gefunden hat.«
    »Ist es Kai Torrance?«, fragte ich.
    »Robin Klijsters.«
    Er führte uns in Captain McCrackens Büro,

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