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Schmerzlos: Thriller (German Edition)

Schmerzlos: Thriller (German Edition)

Titel: Schmerzlos: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Meg Gardiner
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Verantwortung übernehmen.«
    Jesse lehnte sich erschöpft nach vorne, nahm die Ellbogen aber schnell wieder von den Knien, als ihm zum ersten Mal die rote Farbe auf seinen Jeans auffiel.
    Ich legte ihm die Hand auf die Schulter. »Was hat der Kerl mit dir gemacht?«
    Er schüttelte den Kopf. »Ich weiß es nicht. Da war ein Geräusch …« Er holte tief Luft.
    Ich sah Archie an. »Der Mann mit der Baseballmütze. Was zum Teufel hat er mit Jesse gemacht?«
    Er und der Maler starrten mich verständnislos an.
    »Haben Sie ihn denn nicht gesehen?«
    Der Maler schüttelte den Kopf. »Das Gerüst fing zu schwanken an, und dann ist alles runtergefallen.«
    Da brauchte ich seinen Kollegen wohl gar nicht zu befragen, der fassungslos von den Relikten des Gerüsts auf uns herunterstarrte.
    Archie deutete auf die Drehtür. »Ich bin den beiden Männern gefolgt, die meine Fragen nicht beantworten wollten.«
    Ich sah mich um. Keine Spur von dem Fremden oder dem Sicherheitsbeamten, der ihm nachgerannt war. Ich nickte Archie zu.
    »Rufen Sie den Sicherheitsbeamten an. Fragen Sie ihn, ob er den Mann gefunden hat.«
    Archie holte ein Walkie-Talkie vom Empfang und drückte auf einen Knopf. »Ramos?«
    Jesse legte mir eine Hand auf den Arm. »Vergiss es. Ich bin in Ordnung.«
    »Verstehst du denn nicht? Das war er.«
    Die Stimme meines Vaters dröhnte durch die Eingangshalle. »Verdammt, Kit, was ist da unten los?«
    Er kam auf uns zugeeilt, Maureen Swayze neben sich. Sie runzelte die Stirn, als sie das Chaos und das zersplitterte Fenster bemerkte.
    Archie drückte wieder auf den Kopf des Walkie-Talkies. »Ramos, bitte kommen.«
    »Ich glaube, Coyote ist hier.« Ich wandte mich an Archie. »Der Mann ist gefährlich. Sie müssen den Sicherheitsbeamten warnen.«
    »Wovon reden Sie eigentlich?«, fragte Archie.
    Swayze verschränkte die Arme. »Das würde ich auch gern wissen.«
    Mein Vater blickte genauso skeptisch drein. Ich packte ihn am Arm.
    »Du musst mir glauben.«
    Er starrte mich an. Dann wanderte sein Blick zu Archie. »Rufen Sie die Polizei.«
    Archie warf mir einen verächtlichen Blick zu. »Das hat sie mir doch gerade verboten.«
    Mein Vater machte einen Schritt auf ihn zu und zog sein Handy aus der Tasche. »Dann nehmen Sie jetzt gefälligst den Finger aus der Nase und riegeln das Gebäude ab.« Er gab eine Nummer ein und hielt sich das Telefon ans Ohr. »Die Polizei, bitte.«
    Er sprach mit der Einsatzzentrale. Mein Puls raste. Nervös schaute ich mich in der Eingangshalle um. Archie marschierte mit beleidigter Miene schnaufend zum Empfang. Dort nahm er einen Schlüsselring von seinem Gürtel, schloss einen in die Wand eingelassenen Schrank auf und drückte ein paar Knöpfe auf einer Schalttafel.
    »Ich schließe das Tor zur Tiefgarage«, sagte er.
    Hoffentlich seid ihr jetzt endlich zufrieden, schien der Ausdruck auf seinem Gesicht hinzuzufügen. Mit dem Schlüsselbund in der Hand stapfte Archie zur anderen Seite der Eingangshalle und versuchte dabei immer wieder, seinen Kollegen über das Walkie-Talkie zu erreichen.
    Mein Vater, der immer noch mit der Polizei sprach, wandte sich mir zu. »Wie sah er aus?«
    »Blond. Schmal. Blass.« Ich fuhr mir mit der Hand durch die Haare. »Sein Gesicht habe ich nicht gesehen, aber er hat mir Angst gemacht. Er hatte was an sich, das …«
    »Versuch dich zu erinnern. Wie groß war er?«
    »Etwa so groß wie ich? Aber nicht sehr kräftig. Eher dünn.« Meine Hände waren eiskalt. »Frag Jesse. Der Kerl hat ihn gepackt.«
    Jesse sah auf. »Der Kerl, der den Farbeimer nach mir geworfen hat? Ich hab nur seinen Hinterkopf gesehen.«
    »Aber er hat dich doch in das Gerüst gestoßen!«
    Mein Vater machte einen Schritt auf uns zu. »Das war vielleicht der Killer. Ihr müsst euch erinnern.«
    Ich hob abwehrend die Hand. »Er hat dir drei oder vier Sekunden lang ins Gesicht geschaut«, sagte ich zu Jesse.
    Mein Freund wirkte, als wäre gerade ein tonnenschweres Gewicht auf ihm gelandet. »Nein. Ich weiß nicht … ich weiß nicht mehr …«
    Am Empfang ging ein Summer los. Irgendwo klingelte ein Alarm. Swayze lief hinüber und beugte sich über ein Schaltpult.
    »Der Fahrstuhl aus der Tiefgarage.«
    Irgendwo wurde eine Feuerschutztür geöffnet. Archie kam um die Ecke getaumelt, die Hände vor sich ausgestreckt, den Mund weit offen. Der Summer und der Alarm dröhnten immer noch.
    »Was ist denn los?«, fragte ich.
    Er stolperte zum Empfang und griff nach dem Telefon. Seine Hände

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