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Schmerzlos: Thriller (German Edition)

Schmerzlos: Thriller (German Edition)

Titel: Schmerzlos: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Meg Gardiner
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tödlicher Schlaflosigkeit war.«
    »Kann man denn an Schlafmangel sterben?«
    »In der Regel sterben die Patienten in solchen Fällen an Sekundärinfektionen, häufig Lungenentzündung. Das primäre Problem bei spongiformer Enzephalopathie ist eine Prioneninfektion, die aus dem Gehirn einen Schwamm macht.« Sie beugte sich vor. »Der Hauptstamm dieser Krankheit ist genetisch – tödliche familiäre Schlaflosigkeit. Aber Ihre Klassenkameraden scheinen an einer Form zu leiden, die von einer Infektion verursacht wird. In diesem Fall könnte die Übertragung durch Inhalation erfolgt sein.«
    »Was werden Sie jetzt tun?«
    »Ich muss mir noch mehr Informationen besorgen. Und Sie sollten mit Ihrer kranken Freundin sprechen – wie hieß sie noch gleich? Valerie? Und reden Sie auch mit dem Arzt in China Lake, der die Verzichterklärungen bearbeitet hat, nachdem Ihre Klasse der Explosion ausgesetzt war. Wenn es sich um eine neue Form der tödlichen familiären Schlaflosigkeit handelt, verständige ich die Gesundheitsbehörde.«
    Das Einzige, woran ich denken konnte, war die gesteigerte Leistungsfähigkeit von Soldaten, das erklärte Ziel von South Star. Schlafentzug und Schmerzkontrolle. Das Projekt war außer Kontrolle geraten.
    »Ich glaube, der Killer ist ebenfalls infiziert«, sagte ich. »Aber …«
    »Aber der Killer kann unmöglich so krank sein wie Dana West.« Dr. Abbott besah sich noch einmal das Computerbild. »Wenn er infiziert ist, dann ist er nicht im Endstadium. Oder die Symptome sind bei ihm durch irgendwas abgeschwächt.«
    Das ergab keinen Sinn.
    Ich zwang mich, Dr. Abbott ins Gesicht zu blicken. »Werden diese Krankheiten an die Kinder vererbt?«
    »Einige Formen sind vererbbar. Aber nicht alle.«
    Die Wände von Dr. Abbots Büro klappten auf mich zu. »Ich glaube, diese Form ist vererbbar. Ich glaube, das ist der Grund, warum Coyote Beckys kleinen Sohn getötet hat.«
    Ich stand auf, ich wollte weglaufen, bevor die Wände mich erdrückten.
    »Evan.«
    Dr. Abbot hatte meine Laborergebnisse in der Hand. »Ihre Bluttests waren völlig normal. Und Sie zeigen keinerlei Symptome für eine neurologische Instabilität.«
    »Ich bin kurz vor einer Panikattacke. Das ist doch ein Symptom, oder nicht?«
    »Um absolut sicher zu sein, würde ich Ihnen empfehlen, eine Kernspintomografie …«
    »Machen Sie gleich einen Termin.«
    Sie hob abwehrend die Hände. »Frühestens nach dem ersten Drittel Ihrer Schwangerschaft.«
    Noch fast sieben Wochen. Hielt ich das aus, bevor die anderen Symptome mich in den Wahnsinn trieben? Panik. Verfolgungswahn. Unkontrollierbares Gelächter. Weinkrämpfe.
    »Okay, okay.« Ich schluckte. »Gibt es irgendwelche Tests für diese Krankheiten? Können Sie feststellen, ob mit dem Baby alles in Ordnung ist?«
    Sie schüttelte den Kopf. »Sie werden leider abwarten müssen.«
    Ich stürmte aus der Praxis meiner Ärztin und jagte den Mustang die Straße hoch, während ich die Nummer von Sanchez Marks eingab. Am liebsten hätte ich es Jesse gar nicht gesagt, aber ich durfte es ihm einfach nicht verschweigen. Seine Sekretärin meldete sich. Sie klang gehetzt.
    »Er ist auf dem Weg ins Gericht. Der Fall Dieffenbach. Mit einem Mal war die Hölle los, und er versucht jetzt, eine einstweilige Verfügung durchzusetzen.«
    »Welcher Richter ist zuständig?«
    »Rodriguez. Haben Sie zufällig ein anständiges Hemd und eine Krawatte für ihn dabei?«
    Hatte ich nicht. Als ich mich in den Gerichtssaal schlich, legte Jesse gerade seine Gründe für eine einstweilige Verfügung dar. Richterin Rodriguez sah aus, als hätte sie eine Flasche Essig geschluckt. Der Anwalt der Gegenseite trug Nadelstreifen. Auf Jesses T-Shirt prangte ein Bild von Darth Vader und der sinnige Satz: »Wer ist dein Vater?«
    Doch als Richterin Rodriguez ihren Hammer niedersausen ließ, hatte Jesse seine einstweilige Verfügung in der Tasche.
    »Vielen Dank, Euer Ehren.« Er wendete den Rollstuhl.
    »Noch was, Mr. Blackburn. Das war das erste und das letzte Mal. Ist das klar?«
    »Jawohl, Euer Ehren.«
    Als er den Gang zwischen den Zuschauerreihen hinunterrollte, wirkte er nicht wie ein Sieger. Eher wie ein kleiner Junge, der gerade eine Strafpredigt bekommen hat.
    »Einmalige Ausnahme auch nur deshalb, weil sie genau so ein T-Shirt für ihren Enkel kaufen will.« Er musterte mich besorgt. »Was hat Dr. Abbot gesagt?«
    Ich erzählte es ihm auf dem Weg nach draußen, während wir auf einen Rundbogen zuhielten, durch den die

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