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Schmetterlinge im Gepaeck

Schmetterlinge im Gepaeck

Titel: Schmetterlinge im Gepaeck Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Perkins
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wach und erfüllen mich mit einem Gefühl der Demütigung.
    Cricket fummelt an seinen Armbändern herum. »Ja. Der achtzehnte.«
    Ich nehme den Faden auf, um die Unterhaltung fortzuführen. »Dann bist du jetzt also offiziell erwachsen.«
    Â»Stimmt, ich fühle mich wahnsinnig reif. Andererseits war Reife immer schon meine größte Stärke.«
    Seine übliche Selbstironie lässt mich in diesem Fall aufhorchen. Er war tatsächlich immer schon reifer. Außer vielleicht in meiner Gegenwart. »Dann … bist du also hier, um Calliope zu besuchen?« Ich schüttle den Kopf, um die betretene Stimmung zu vertreiben. »Klar bist du das. Es ist ja auch ihr Geburtstag. Ich bin nur überrascht, dich zu sehen, weil es Samstagabend ist. Ich dachte, du wärst auf irgendeiner Party am anderen Ufer der Bucht und würdest im Handstand Bier in dich reinkippen.«
    Er kratzt sich seitlich am Hals. »Cal würde es nie zugeben, aber es fällt ihr immer noch schwer, sich daran zu gewöhnen, dass ich weg bin, während sie noch zu Hause ist. Nicht, dass ich heute Abend sonst nicht gekommen wäre. Natürlich wäre ich das. Und ich war tatsächlich kurz auf einer von diesen Partys, um jemandem einen Gefallen zu tun, aber … vielleicht ist dir das noch nicht aufgefallen.« Cricket rückt seine Krawatte gerade. »Ich bin nicht der Typ, der auf wilde Besäufnisse geht.«
    Â»Ich auch nicht.« Ich muss ihm nicht erklären, dass das an Norah liegt. Er weiß es.
    Â»Was ist mit deinem Freund?« Seine Stimme klingt bemüht cool.
    Es ist mir peinlich, dass er es annimmt, muss aber zugeben, dass Max so aussieht. »Er ist auch kein Partytyp. Zumindest kein richtiger. Ich meine, er trinkt und raucht, aber er respektiert meine Ansichten. Er versucht nicht, mich zum Mitmachen zu bewegen oder so.«
    Cricket duckt sich unter einen rosa blühenden Zweig. In unserer Gegend blüht es das ganze Jahr über. Ich gehe darunter hinweg, ohne mich bücken zu müssen. »Was halten deine Eltern davon, dass du mit jemandem zusammen bist, der so viel älter ist als du?«
    Ich zucke zusammen. »Du müsstest eigentlich wissen, dass ich es leid bin, darüber reden zu müssen.«
    Â»Entschuldigung.« Aber dann fragt er doch: »Also, ähm … wie alt ist er denn?«
    Â»Zweiundzwanzig.« Aus irgendeinem Grund ist es mir unangenehm, Cricket Max’ Alter zu verraten.
    Eine lange Pause. »Wow.« Das Wort kommt langsam und schwer.
    Mein Mut sinkt. Ich würde gern mit ihm befreundet sein, aber auf welchem Planeten würde das denn funktionieren? Es ist viel zu viel zwischen uns passiert, als dass wir einfach nur Freunde sein könnten. Stumm steigen wir den Hügel unserer Straße bis zu meinem Haus hinauf. »Tschüs, Cricket.« Ich kann ihm wieder nicht in die Augen sehen. »Alles Gute zum Geburtstag.«
    Â»Lola?«
    Â»Ja?«
    Â»Die Eier.« Er zeigt darauf. »Du hast noch den Eierkarton.«
    Oh.
    Peinlich berührt halte ich ihm den Karton hin. Seine langen Finger greifen danach und ich mache mich unwillkürlich auf die Berührung gefasst. Aber es gibt keine. Er fasst den Karton an den Enden an. Es ist eine vorsichtige, bewusste Bewegung. Sie erinnert mich daran, dass ich nicht mit ihm zusammen sein sollte.
    Und sie erinnert mich daran, dass ich Max nicht davon erzählen kann.

Kapitel elf
    J e mehr ich über unser Gespräch nachdenke, desto frustrierter werde ich. Cricket sagt, er habe sich verändert, aber was hat er denn verändert? Ist er jetzt bereit zu sagen, was er denkt? Endlich zu sagen, dass er mich mag? Oder ist da noch etwas anderes? Zum Ende unserer Freundschaft hin ist er so seltsam und distanziert geworden, bis er mich ganz ausgeschlossen hat, indem er mich nicht zu dieser blöden Party eingeladen hat. Worüber er immer noch nicht reden will. Und jetzt will er wieder mit mir befreundet sein, verschwindet aber früh am nächsten Morgen und kommt ZWEI WOCHEN nicht nach Hause?
    Na schön. Was soll’s.
    Â»Lola kann heute nicht spielen kommen.« Andy scheppert mit seinen Töpfen und Pfannen herum, deshalb haben wir Crickets Klopfen an der Haustür nicht gehört. Wir haben sie offen stehen lassen, um die Hitze rauszulassen, da es in unserer Küche furchtbar warm wird, wenn alle Backöfen in Betrieb sind. »Sie hat Kuchendienst. Wir hatten heute Morgen in

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