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Schmetterlinge im Gepaeck

Schmetterlinge im Gepaeck

Titel: Schmetterlinge im Gepaeck Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Perkins
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»Cricket. Du hast mich nie gekränkt.«
    Â»Aber ich habe dir wehgetan.« Seine Stimme wird ganz leise. »Ich wünschte, es wäre nicht so.«
    Die Worte purzeln aus mir heraus, bevor ich sie aufhalten kann. »Wir standen uns so nah und dann hast du mich einfach fallen lassen. Ich kam mir vor wie ein Idiot. Ich verstehe überhaupt nicht, was passiert ist.«
    Er hört auf, Mohnkörner zu schnippen. »Lola. Ich muss dir etwas sagen.«
    Mein Herz schlägt plötzlich so schnell, dass es schmerzhaft ist. »Was denn?«
    Cricket dreht sich mit dem ganzen Körper zu mir um. »Als wir uns an jenem letzten Abend an den Fenstern unterhalten haben«, sagt er, »wusste ich, dass irgendwas nicht stimmte. Ich hab gemerkt, dass du verletzt warst, obwohl ich dachte, ich müsste derjenige sein, der verletzt sein sollte. Aber ich war so durcheinander wegen des Umzugs, dass ich Wochen gebraucht habe, um mir alles zusammenzureimen.«
    Ich rücke von ihm weg. Warum sollte er der Verletzte von uns beiden sein? Er hatte doch mich ausgeschlossen.
    Es entsteht eine quälende Pause, während er seine Finger streckt und beugt. »Meine Schwester hat mich angelogen. Ich habe erst von der Party erfahren, als wir nach Hause kamen und ein Haufen Leute raussprang und ݆berraschung!‹ rief. Cal erzählte mir, sie hätte dich eingeladen, doch du hättest abgelehnt. Ich glaubte ihr. Erst später begriff ich, dass du verletzt warst, weil sie dich in Wahrheit gar nicht gefragt hatte.«
    Zorn wallt in mir auf. »Warum sollte sie das tun?«
    Er sieht beschämt aus. »Sie ist der Frage ausgewichen, aber es ist doch offensichtlich, oder? Sie behauptete, sie wollte etwas Nettes tun – eine Party für mich schmeißen, nicht für sich selbst oder für uns beide. Manchmal … werde ich übersehen. Aber in Wirklichkeit hat sie es aus Angst getan, aus Angst, mich zu verlieren.«
    Â»Du meinst wohl, aus Boshaftigkeit, weil sie ein Biest ist.« Meine Wut erschreckt mich.
    Â»Ich weiß, dass es so aussieht, aber es ist nicht so. Und andererseits doch.« Cricket schüttelt den Kopf. »Lange Zeit gab es nur uns zwei. Durch ihre Karriere hatte sie nicht viel Zeit, unter Leute zu kommen. Sie hatte Angst, zurückgelassen zu werden. Und ich habe genauso viel Schuld; ich habe zugelassen, dass sie damit durchkommt, weil sie auch alles war, was ich hatte.«
    Nein. War sie nicht .
    Er schaut auf seine Hände. Was immer er dort hingeschrieben hatte, ist durchgestrichen. Es ist nur noch ein schwarzer Kasten übrig. »Lola, du warst die Einzige, die ich an jenem Abend dahaben wollte. Ich war verrückt nach dir, aber ich wusste nicht, was ich tun sollte. Ich war wie gelähmt. Es gab so viele Augenblicke, in denen ich deine Hand nehmen wollte, aber … ich konnte nicht. Dieser eine kleine Schritt schien unmöglich.«
    Jetzt schaue ich auch auf meine Hände. »Ich wäre einverstanden gewesen.«
    Â»Ich weiß.« Seine Stimme versagt.
    Â»Ich hatte ein Geschenk für dich und alles.«
    Â»Es hätte mir bestimmt gefallen. Was immer es war.« Er klingt, als hätte es ihm das Herz gebrochen, und dieser Klang bricht mir meines. »Ich hatte auch etwas für dich.«
    Â»An deinem Geburtstag?« Das sieht ihm so ähnlich. Ich spüre einen weiteren stechenden Schmerz in der Brust.
    Â»Ich hab einen mechanischen Apparat gebastelt, der zwischen unseren Fenstern hin- und herlaufen sollte, und dachte mir, wir könnten uns damit Briefe oder Geschenke schicken. Oder was auch immer. Klingt jetzt blöd, ich weiß. Wie etwas, das sich ein kleines Kind ausdenkt.«
    Nein. Es klingt überhaupt nicht blöd .
    Â»Er sollte an deinem Geburtstag fertig sein, aber ich wollte, dass er perfekt ist. Zumindest redete ich mir das ein. Doch ich zögerte es immer weiter hinaus. Bis ich es verpfuschte. Ich hab alles vermasselt.«
    Ich reiße das Ende meines Wraps ab. » Calliope hat alles vermasselt.«
    Â»Nein. Sie wäre kein Problem gewesen, wenn ich dir von meinen Gefühlen erzählt hätte. Aber das habe ich nicht, nicht mal, als ich wusste, dass wir umziehen werden …«
    Â»Du wusstest es?« Ich bin entsetzt. Aus irgendeinem Grund finde ich das schlimmer als Calliopes Lüge. Wie konnte er mir das vorenthalten?
    Â»Ich konnte es dir nicht sagen.« Er windet sich qualvoll. »Ich dachte, du

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