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Schmetterlinge im Gepaeck

Schmetterlinge im Gepaeck

Titel: Schmetterlinge im Gepaeck Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Perkins
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bin ich ebenfalls fertig, deshalb arbeite ich jetzt am besten Teil: dem eigentlichen Kleid. Cricket hat mir beim Maßnehmen und Zuschneiden des Stoffes geholfen. Wie sich herausstellt, ist er nicht nur eine große Hilfe, weil er mathematisch und wissenschaftlich so begabt ist, sondern er kennt sich auch ein bisschen mit Nähen aus – wegen Calliopes Kostümen, die ständig ausgebessert werden müssen.
    Mit Calliope bin ich nur noch ein einziges Mal aneinandergeraten, wieder vor der Schule, aber diesmal ohne dass sie mir aufgelauert hat. Sie ist in mich hineingelaufen, als sie aus dem Haus kam und mich nicht gesehen hat. Zumindest glaube ich, dass es Zufall war. »Du kannst einfach nicht wegbleiben, was?« , hat sie gemurrt und ist davongejoggt.
    Â» ICH WOHNE HIER !«, habe ich geantwortet und mir meinen gestoßenen Arm gerieben.
    Sie ist einfach weitergelaufen.
    Da Cricket und ich aber mit meinem Projekt beschäftigt waren, fiel es uns leichter, befreundet zu sein. Es gab nur einen peinlichen Moment, als er zum ersten Mal herüberkam. Ich hatte nicht daran gedacht, mein Zimmer aufzuräumen, und mitten auf dem Boden lag ein BH in knalligem Pink.
    Den gleichen Farbton nahm Crickets Gesicht an, als er ihn sah.
    Gerechterweise muss ich hinzufügen, meines auch.
    Moment mal. Cricket.
    Jetzt weiß ich GENAU , was ich brauche, um meiner Perücke Locken zu verpassen. »Bin gleich wieder da«, sage ich zu Lindsey und flitze nach unten, wo Mrs Lim am Familiencomputer sitzt. Ich brülle gegen Neil an. »Wo bewahren Sie Ihren Besen auf?« Dann füge ich hinzu: »Ich habe nichts kaputt gemacht.«
    Â»Da drin.« Sie deutet geistesabwesend auf den Wandschrank in der Diele. »Da ist so ein Blödmann im Forum, der behauptet, Wayne Newton sei besser als Neil Diamond. Kannst du dir das vorstellen?«
    Â»Absolut lächerlich.« Ich schnappe mir den Besen. Er sieht genauso aus wie der, mit dem Cricket meinen Hefter zu sich herübergeholt hat. Ich rase wieder nach oben und halte Lindsey den Stiel vor die Nase. »Ta-dah! Der hat genau den richtigen Umfang.«
    Sie grinst. »Und genügend Platz, um mehrere Strähnen gleichzeitig aufzudrehen. Sehr gut.«
    Â»Hilfst du mir?«
    Â»Klar.« Und zum Glück hält sie Wort, denn das Ganze entpuppt sich als schreckliches, zeitraubendes Unterfangen. »Du kannst froh sein, dass du meine liebste Freundin bist, Lola.«
    Eine weitere Strähne fällt auf den Teppich, bevor ich sie aufdrehen kann, und ich unterdrücke einen Schrei. Lindsey lacht auf erschöpfte, ausgelassene Art, die ansteckend wirkt. »Das ist wirklich eine der blödesten Ideen, die ich je hatte«, sage ich lachend.
    Â»Nicht eine der blödesten. Die blödeste.« Ihre Strähne rutscht zu Boden. » AHH !«, ruft Lindsey und wir kriegen uns kaum mehr ein. »Ich hoffe nur, Cricket hat recht und ›die Schönheit ist die Mühe wert‹.«
    Es ist, als würde ich von einem Zug erfasst. »Wann hat er das denn gesagt?«
    Lindseys Lachen erstirbt. »Och. Ähm. Sonntagnachmittag.«
    Â»Sonntag? Letzten Sonntag? Du hast am Sonntag mit Cricket gesprochen?«
    Sie blickt fest auf eine neue weiße Haarsträhne. »Ja, ähm, wir sind ausgegangen.«
    Ich lasse den Besen fallen. » WAS ?«
    Â»Nicht so«, sagte sie schnell. »Ich meinte, wir waren mit mehreren Leuten unterwegs. Als Freunde.«
    In meinem Gehirn zischt und ploppt es. »Mit mehreren Leuten? Mit wem denn?«
    Â»Er hat angerufen und gefragt, ob ich mit ihm und Calliope zum Bowling gehen möchte. Und mit … Charlie. Du warst arbeiten und hattest keine Zeit. Deshalb haben wir dich nicht gefragt.«
    Ich kann nicht mehr sprechen. Lindsey hebt mein Ende des Besens auf und legt es mir in die Hände. Ich nehme es benommen. »Ich hab ihnen beim Scare Francisco von Charlie erzählt, nachdem du gegangen warst, um Max zu treffen«, fährt sie fort. »Keine Ahnung, wieso. Es ist einfach so aus mir herausgesprudelt. Vielleicht war ich frustriert, weil du wieder bei Max warst und ich allein.«
    Schuld. Schuld, Schuld, Schuld .
    Â»Jedenfalls hielt Cricket es für eine gute Idee, wenn Charlie und ich zuerst Zeit als Freunde miteinander verbringen, zusammen mit anderen. Du weißt schon. Um es leichter zu machen.«
    DAS WAR MEINE IDEE. MEINE!
    Â»Also sind wir zum Bowling gegangen und … hatten viel

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