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Schmiede Gottes

Schmiede Gottes

Titel: Schmiede Gottes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Greg Bear
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abgesetzt, um uns zu täuschen und zu testen, als ob wir Mäuse im Laboratorium wären.«
    »Ich würde das jetzt so sagen, Sie nicht auch?«
    Arthur schüttelte den Kopf. »Das tut weh.«
    »Erst Beleidigung, dann Verbrechen«, sagte Hicks.
    »Haben Sie mit anderen über das Netz gesprochen?«
    »Nein. Wir waren viel zu sehr mit anderen Dingen beschäftigt. Aber das Netz hat keinerlei Instruktionen gegeben hinsichtlich der Monster. Wir wurden nicht angewiesen, den Präsidenten zu gewinnen. Sie wissen, daß Lehrman besessen ist?«
    Arthur nickte.
    »Der Boss hat unsere ganze Militär- und Regierungsmacht abgeschrieben. Das ist klar.« Hicks ergriff seine Tasse aus Kunststoffschaum und das imprägnierte Einwickelpapier. »Ich bleibe also hier und helfe bei allen Bemühungen, die hier in Seattle gemacht werden. Und Sie gehen nach Süden.«
    Arthur blieb bestürzt sitzen. Er hätte alle Fakten zusammenzählen können. Er war über sich enttäuscht,daß er immer noch einige Illusionen gehegt hatte.
    »Es tut mir leid, daß ich Ihnen das von Mr. Feinman gesagt habe«, sagte Hicks.
    Arthur nickte.
    »Heute abend werde ich mit einer Gruppe auf dem Queen Anne Hill zusammenkommen«, sagte Hicks. »Wir werden von dort aus Erkundigungen einholen.« Er hielt ihm die Hand hin. »Alles Gute für Sie und Ihre Familie!«
    Arthur stand auf und schüttelte die Hand kräftig. »Leben Sie wohl!« sagte er.
    Sie blickten einander an, ohne die eine Frage zu stellen, die so sehr in der Luft lag. Ist er erwählt? Bin ich es?
    Hicks ging wieder zu seinem Wagen. Ein paar Augenblicke später, nachdem er die Stände für frischen Fisch und Gemüse angeschaut und ein Pfund geräucherten Lachs und einige Tüten mit Obst eingekauft hatte, ging Arthur die Treppen hinunter über den Parkplatz, um sich mit Francine und Marty beim Aquarium zu treffen.

 
57
     
20. Mai
     
    Ein alter Chevy Vega mit texanischem Kennzeichen kam ihm auf der Steinbrücke entgegen und hupte Edward zu. Edward drehte sich um und sah, daß eine Menge Aufkleber für Stoßstangen die Rückseite des Wagens bedeckte und außerdem den Gepäckraum und die unteren Ecken des Rückfensters. Ein Plakat in Tagesleuchtfarben fiel ihm sofort ins Auge: REGISTRIERT MIEZEN STATT WAFFEN. Ein verblaßtes gelbes Plastikquadrat hing in der oberen Ecke des Fensters: VORSICHT! KIND AM STEUER.
    »He, Edward!«
    »Minelli!«
    Er ging ans Fenster und beugte sich hinunter, um den Arm um Minellis Rücken zu legen. »Du Verrückter! Ist das deiner?« Er zeigte auf den Vega.
    »Habe ihn vor drei Wochen gekauft, komplett mit Dekoration. Ist doch eine Schönheit, nicht wahr?«
    »Ich freue mich wirklich, dich zu sehen.«
    »Ich freue mich, wenn ich gesehen werde. Es war einige Zeit hart, nachdem wir uns getrennt hatten. Du bist nach Texas zurückgegangen?«
    »Stimmt«, sagte Edward. »Was ist mit dir?«
    »Ich habe im Büro des Instituts eine Szene gemacht. Sie haben meine Papiere genommen, mich hinausgeworfen und gesagt: ›Na los, verklage uns!‹ Ich habe dieses Auto gekauft und fahre seit dieser ganzen Zeit umher. Ich bin wieder nach Shoshone gekommen und habe in dem Gemischtwarenladen reingeschaut. Habe alle Leute begrüßt. Stella war nicht da. Sie war weg nach Las Vegas, um mit Anwälten über Mineralverträge zu sprechen. Aber Bernice war da. Sie hat nach dir gefragt. Ich sagte, dir ginge es gut. Ist es so?«
    »Ich fühle mich prima«, sagte Edward. »Park doch und mach mit mir einen Spaziergang!«
    »Wohin?«
    »Ich höre, daß es auf El Capitan Bergkletterer gibt.«
    »Verdammt! Genau wie Disneyland.«
    Minelli parkte den Wagen unter einer blauen Wolke von Auspuffgas. Er tätschelte den Gepäckraum, ehe er ihn aufmachte. »Warum eine Menge für etwas ausgeben, das nicht länger als noch einen oder zwei Monate zu halten braucht?«
    »Sieht so aus, als ob er mitten im Niemandsland auseinanderbrechen könnte.«
    »Ach, ich habe mich immer auf die Freundlichkeit von Fremden verlassen.«
    »Bei deinem Sinn für Humor könnte das gefährlich sein.«
    Minelli zuckte die Achseln und breitete die Arme zur Sonne hin aus. »Ultraviolett, wütet, so sehr ihr wollt! Ich gebe keinen Pfifferling mehr dafür.«
    Sie folgten drei Kilometer lang der Asphaltstraße an den Three Brothers vorbei, dann gingen sie weitere anderthalb Kilometer auf einem Pfad und standen jetzt auf der Wiese vor El Capitan. Sie blickten zu der massiven alten Granitwand empor. Ein blasser Streifen zeigte, wo 1990 eine Felsplatte

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