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Schmiede Gottes

Schmiede Gottes

Titel: Schmiede Gottes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Greg Bear
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»Weißt du, sogar Ithaca… Sie weint jetzt manchmal ganz offen. In der letzten Nacht haben wir zusammen geweint, als sie mich nach den Tests zurückfuhr.«
    »Kein Mensch gibt dich auf«, sagte Arthur mit überraschender Heftigkeit. »Wenn deine verdammten Ärzte nicht fähig sind… werden wir andere Doktoren finden. Ich brauche dich.«
    »Ich fühle mich richtig beschissen, dich so hängen zu lassen«, sagte Harry.
    »Du weißt, daß das ein…«
    »Ich meine es wirklich. Ich bin jetzt sehr krank. Ich fühle es jetzt noch nicht; aber in einer oder zwei Wochen werden sie mit anderen Behandlungen anfangen, und ich werde ein Wrack sein. Ich werde nicht mehr folgerichtig denken können. Also laß mich es dir jetzt gleich sagen. Wir müssen mit einem Gegenschlag beginnen.«
    »Gegen den Furnace, den Felsen?«
    »Sie haben uns in Verwirrung gebracht. Soviel haben sie jedenfalls geschafft… Wer immer sie auch sein mögen. Ihre Gesandten in die Luft zu jagen! Was für ein Meisterstreich. Sie liefern uns erst zwei Geschichten und lassen dann beide als Lügen erscheinen. Und wir sind wirklich ein dankbares Publikum gewesen. Es ist Zeit zu tun, was wir können.«
    »Und was wäre das?«
    »Hast du darüber noch nicht nachgedacht!«
    »Doch schon, das habe ich«, räumte Arthur ein.
    »Du mußt deine Kommunikationswege zum Präsidenten wieder herstellen. Rede McClennan und Rotterjack zu, daß sie dran bleiben. Falls das nicht in Frage kommt…«
    »Es ist jetzt zu spät.«
    »Dann sprich mit Schwartz! Er weiß verdammt gut, wie die öffentliche Reaktion ausfallen wird. Amerikaner werden das nicht so leicht hinnehmen.«
    »Ich mag nicht die Ergebnisse der Umfragen darüber sehen, wie viele Leute glauben, daß etwas geschieht.«
    »Führertum«, sagte Harry mit heiserer Stimme. »Er muß seine Führerrolle bestätigen. Und wir müssen zurückschlagen.«
    Arthur nickte geistesabwesend.
    »Die Ermordung von Cook. Du erinnerst dich?«
    Arthur schüttelte den Kopf. »Nur, wenn sie nicht allmächtig sind.«
    »Wenn sie es wären, warum sollten sie dann bemüht sein, uns zu verwirren?« fragte Harry mit noch düsterer Miene. Er packte Arthurs Hand noch fester. Es gab einmal eine Zeit, da Arthurs Zupacken Knöchel hätte zermalmen können. Jetzt war es fester, anhaltender Druck, nicht mehr. »Sie müssen glauben, daß wir ihnen irgendwie Schaden zufügen können.«
    Arthur nickte. Er war aber zu einer anderen Schlußfolgerung gekommen, und das machte ihm Angst. Er konnte es kaum in Worte fassen und wollte es Harry jetzt bestimmt nicht mitteilen. Er dachte: Steck einen Ast in den Ameisenhaufen. Sieh zu, wie sie umherwimmeln. Lerne über sie. Dann zertritt den Bau.
    »Hast du darüber nachgedacht, was ich tun werde, falls du nicht durchhältst?« fragte Arthur.
    »Du wirst Ithaca nach Oregon einladen und sie dort seßhaft machen. Sie Freunden vorstellen. Jemanden finden, der aussichtsreich scheint und eine gute Frau braucht. Verheirate sie!«
    »Mein Gott!« sagte Arthur und fing an zu weinen.
    »Siehst du wohl«, sagte Harry, dem selbst die Tränen über die Wangen liefen. »Du machst dir wirklich Sorgen.«
    »Du Schuft!«
    Harry rollte den Kopf zur Seite und wischte sich mit einem Kissenzipfel die Augen. »Ich bin nie auf dich eifersüchtig gewesen. Ich könnte es jahrelang aushalten, ohne dich zu sehen, weil ich wüßte, daß es dich gibt. Aber Ithaca. Es müßte schon ein verdammt guter Kerl sein, mit dem du sie bekannt machen solltest. Falls irgend jemand außer mir zwischen ihren Schenkeln zu liegen kommen würde, müßte ich ihn schon sehr gut mögen können.«
    »Schluß damit!«
    »Schon recht. Ich bin müde. Kannst du zum Essen bleiben? Ich bin immer noch imstande zu essen. Nach der nächsten Woche werde ich es wohl kaum noch bei mir behalten können. Die altmodischen Heilverfahren.«
    Arthur sagte ihm, daß er in Kürze sein Flugzeug erreichen müßte. Ein Dinner kam gar nicht in Betracht.
    »Dann ruf mich morgen an!« sagte Harry. »Halt mich auf dem laufenden!«
    »Darauf kannst du dich verlassen.«
    »Und sprich etwas mehr mit Hicks! Er könnte mich ersetzen.«
    Arthur schüttelte über diese Idee den Kopf.
    »Ich möchte nicht, daß du denkst, ich wäre hierdurch ans Bett genagelt«, sagte Harry. »Ich habe jetzt schon seit Tagen verrückte Überlegungen angestellt. Ich werde sie bald niederschreiben.«
    »Verrückte Gedanken?« fragte Arthur.
    »Um alles in die richtige Perspektive zu rücken. Die Aliens, meinen Krebs,

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