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Schmuggler reisen unerkannt

Schmuggler reisen unerkannt

Titel: Schmuggler reisen unerkannt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Wolf
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für sie. Claro! Tue ich ja. Und jetzt bin ich hier mit dem Stoff,
den Eri herbringen sollte, was sie aber nicht konnte, weil sie schlapp gemacht
hat und jetzt total abgewrackt auf mich wartet im südlichen Tirol. Braucht
Erholung, die Eri. Und dann nur noch besten Stoff. Hier!“
    Er knallte den Leinenbeutel auf
die Bartheke. Der Karton rutschte heraus. Tim faltete den Beutel zusammen und
schob ihn unter seine Windjacke.
    „Kein Gramm fehlt.“ Er grinste.
„Können nachwiegen.“
    Wasenduk streckte eine Hand
aus, zog sie wieder zurück und schob sie in die Hosentsche.
    „Ich verstehe nicht. Was soll
das sein?“
    „O Mann!“ Tim verdrehte die
Augen. Dann spuckte er zur Seite auf den Boden. „Heroin. Von Ferroni. Der hat’s
Platzke gegeben. Der spannte Eri ein. Als Kurier. Eri schiafft ab, ich
übernehme. Soll ich alles noch mal erzählen?“
    „Schon gut.“
    Jetzt nahm Wasenduck den
Karton, knetete die Strippe auf und hob den Deckel ab.
    Das Heroin war in
Zellophantüten, rißfeste, verpackt. Eine enorme Menge.
    Er nimmt es, dachte Tim. Das
ist der Beweis. Jetzt habe ich ihn.
    „Soviel ich weiß“, sagte
Wasenduk, „hat Platzke deiner Freundin 3000 gezahlt. Beteiligt sie dich?
Kriegst du alles? Hättest du Lust, dir noch einen Tausender dazu zu verdienen?“
    „Irre Lust.“
    „’ne ganz einfache
Angelegenheit.“
    „So einfach bestimmt nicht“, grinste
Tim. „Sonst würden sie nicht soviel Schotter rüberschieben.“
    „Du sollst nur etwas abholen.“
    „Aus Kenia?“
    „Kennst du Pleitzkirchen?“
    „Das Dorf?“
    „Zwei Kilometer davor ist ein
Rastplatz an der Bundesstraße. Rastplatz Tafelfelsen.“
    „Kenne ich.“
    „Dort holst du heute abend was
ab. 18 Uhr.“
    „Was? Ein Dutzend
Giftschlangen? Oder ein Kistchen mit Plastik-Sprengstoff?“
    „Weder noch. Es wird was ganz
harmloses sein. Ein Gegenstand aus dem persönlichen Besitz meines... Jedenfalls
bringt du ihn her zu mir. Dann kriegst du von mir ein kleines Paket und bringst
es hin zu dem Mann. Er wird maskiert sein und bewaffnet. Das soll dich nicht
stören.“
    „Stört mich nicht. Eigentlich
gehe ich nur mit Maskierten um und Bewaffneten.“
    Wasenduk sah ihn streng an.
„Willst du’s machen oder nicht?“
    „Klar.“
    „Wenn dich der Maskierte fragt,
sagst du, du wärst ein Freund von Dieter.“
    „Wer ist Dieter?“
    „Mein... äh... mein Sohn.“
    „Wie ist er so?“ Tim grinste.
„Umgänglich, häuslich, bescheiden? Schließlich freunde ich mich nicht mit jedem
an.“
    „Du bist ziemlich großmäulig,
Herbi.“
    „Klar. Ist ja auch ein heißes
Ei, das Sie mir da vor die Treter kullern. Was ist denn in dem kleinen Paket,
das ich dem Masken-Onkel bringe, nachdem er mir den persönliche Gegenstand
ausgehändigt hat? Geld?“
    „Wie kommst du darauf?“
    „Kann ich mit Dieter mal
reden?“
    „Mein Sohn ist nicht da.“
    Tim nickte. „Paßt alles
zusammen. Hätten Sie mir auch gleich sagen können. Bin ja schließlich kein
Dodel. Der Masken-Heini hat Ihren Dieter gekidnappt. Beweis dafür, daß er ihn
wirklich hat, ist der Gegenstand. Häh? Nachdem Sie sich solchermaßen
vergewissert haben, rücken Sie die Knete raus, das Lösegeld. Und ich soll den
Geldboten machen, weil der Masken-Heini Ihnen nicht begegnen will. Richtig
gecheckt?“ Wasenduk nahm einen Schluck Cognac. „Denken kannst du. Bist du auch
zuverlässig?“
    „Sie meinen, ob ich abhaue mit
der Knete? Nee!“
    „Aber du willst mehr Geld für
den Job?“
    „3000. Ist sicherlich nicht mal
ein Prozent vom Lösegeld.“
    „2000 .“
    „2500!“
    „Meinetwegen.“
    „Haben Sie ‘ne Ahnung, wer der
Masken-Heini ist?“
    „Es sieht so aus, als hätte er
Dieter zufällig aufgegriffen, als der nach Italien trampte. Heute, gestern,
vorgestern.“
    „Hat er angerufen, der
Kidnapper?“
    Wasenduk nickte. „Mit
verstellter Stimme. Näselnd.“
    „Könnte es jemand sein, den Sie
kennen?“
    „Was?“
    „Er wird maskiert sein und
bewaffnet. Was könnte ihm passieren, wenn Sie antanzen in eigener Person und
sich damit das komplizierte Hin und Her mit mir als Boten erübrigt? Was?
Eigentlich nichts. Aber er hat Befürchtungen, der Typ. Welche? Daß Sie ihn
erkennen trotz Maske. Schließlich erkennt man Bekannte auch daran, welche
Fettringe sie um die Taille haben, welche Plattfüße sie breittreten, wie sie
gehen, gestikulieren, ihren Wanst senkrecht halten. Denken Sie mal nach!
Vielleicht fällt Ihnen wer ein.“
    „Himmel! Du könntest

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