Schmusekatze, jung, ledig, sucht
auch bei ihm übernachten würde.
Als sie sich zur Tür umdrehen wollte, fiel ihr Blick auf etwas, das sie stutzen ließ. »Robert?«, fragte sie ein wenig erschrocken. »Haben wir die Weinflasche wirklich heute Abend gemeinsam geleert?«
»Ja, genauso wie die Flasche heute Mittag, wieso?«
» Weil ich mit dem Wagen hergekommen bin«, sagte sie. »Ich weiß überhaupt nicht, wieso ich ein Glas getrunken habe. Ich trinke nie, wenn ich fahren muss.«
»Ich auch nicht«, sagte er und kratzte sich am Kopf. »Ich habe überhaupt nicht darüber nachgedacht, dass du mit dem Wagen hier bist. Das tut mir leid«, murmelte er betreten.
»Na, so wild es auch nicht«, versicherte sie ihm. »Dann nehme ich halt ein Taxi und hole den Wagen morgen früh ab – zusammen mit meiner Katze.«
» Was ein Taxi angeht, hast du schlechte Karten. Heute Abend spielt Grönemeyer in der Arena, da drängeln sich die Taxis für die lukrativen Fahrten zum Bahnhof.«
»Ist das dein Ernst?«
Robert nickte. »Ich habe einmal an einem solchen Abend ein Taxi gebraucht und durfte bis weit nach Mitternacht warten, bis sich jemand erbarmt hat, mich zu fahren.«
Chrissy stieß einen frustrierten Seufzer aus. »Und jetzt?«
»Du kannst hier übernachten«, schlug er vor. »Ich schlafe dann auf der Couch.«
»Nein, ich kann unmöglich von dir verlangen …«
»Ich verbringe mindestens einmal in der Woche eine Nacht auf der Couch, weil ich beim Fernsehen einschlafe, wenn ich spät abends nach der Arbeit noch Nachrichten sehen will«, versicherte er ihr. »Das macht mir überhaupt nichts aus.«
»Aber … ich habe kein Nachtzeug mitgebracht.«
» Wen kümmert’s? Du schläfst im Bett, ich liege hier auf der Couch. Da macht es doch nichts aus, ob du ein Nachthemd anhast oder nicht.«
Sie dachte über seine Worte nach und nickte schließlich, aber sie machte sich auch Gedanken über seinen Ton. Es schien ihm nichts auszumachen, dass im Zimmer nebenan eine halb nackte Frau in seinem Bett lag, während er auf der Couch schlief. Hieß das, er war nicht an ihr interessiert? War sie etwa so gar nicht sein Typ, dass ihn diese Vorstellung völlig kaltließ?
Frag ihn doch einfach, spottete die Stimme prompt, als hätte sie die ganze Zeit über darauf gelauert, sich endlich wieder zu Wort melden zu können.
»Einverstanden«, sagte sie nur.
16
O Gott, Robert, ja, ja, ja«, keuchte sie, während sie unaufhaltsam dem Höhepunkt entgegenstrebte, der nicht der erste in dieser Nacht war. Robert war ein unglaublicher Liebhaber, und es war einfach eine wundervolle Fügung, dass sie die Nacht bei ihm hatte verbringen können. Er war so einfühlsam und so selbstlos … und Chrissy war in einer Endlosschleife gefangen, in der sie nach jedem geträumten Höhepunkt immer wieder aufs Neue träumte, dass sie aufwachte und Robert neben sich im Bett entdeckte und dass sie sich zu lieben begannen.
Das Kuriose daran war, dass sie wusste, sie träumte das alles nur, und trotzdem wachte sie darüber nicht auf. Vermutlich lag es daran, dass sie noch nie einen so intensiven erotischen Traum erlebt hatte. Es war so, als weigere sich ihr Körper, aus dem Schlaf zu erwachen.
Sie fühlte sich schweißgebadet, obwohl sie das nur so empfand – genauso wie sie jetzt schwer atmend den Kopf zur Seite drehte und … Robert entdeckte, der wieder neben ihr lag und so wie immer schlief. Sie drehte sich auf die Seite und beugte sich vor, um ihm einen Kuss zu geben. Wie Dornröschen schlug er die Augen auf und sah sie verdutzt an.
»Chrissy?«
»Hallo, da bist du ja wieder«, sagte sie lächelnd. »Bereit zur nächsten Runde?«
»Zur nächsten Runde?«, fragte er schläfrig.
»Du weißt schon.« Sie zwinkerte ihm zu, zog seine Bettdecke weg und schob fordernd eine Hand in seine Boxershorts.
»Oh, das meinst du«, stöhnte er leise.
»Ja, genau«, hauchte sie und küsste ihn wieder, während ihre Hand ihn streichelte und ihn zum Leben erweckte. Chrissy schmiegte sich an ihn, er legte einen Arm um sie und zog sie an sich heran.
» Willst du das wirklich?«, hörte sie Robert sagen.
» Wie oft willst du mich das noch fragen?«, gab sie zurück und schob mit einer Hand seine Boxershorts nach unten. »Reicht das als Antwort?«
»O ja«, presste er heraus und ließ seinerseits die Hände nach unten wandern, um sie von ihrem Slip zu befreien.
Das konnte sie noch hundertmal träumen, das wurde einfach nicht langweilig.
Chrissy setzte sich rittlings auf ihn und spürte, wie er in
Weitere Kostenlose Bücher