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Schmusekatze, jung, ledig, sucht

Schmusekatze, jung, ledig, sucht

Titel: Schmusekatze, jung, ledig, sucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julia Sander
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du das nicht vorher gewusst hast, weil du dann nämlich die Abende mit einem anderen Mann hättest verbringen können, der mehr Respekt vor Tieren hat. So kannst du nur den nächsten Kandidaten fragen, was er von der Jagd hält, und wenn er dagegen ist, hat er einen Bonuspunkt bei dir – bis er dir nach dem fünften oder sechsten Date anvertraut, dass er masochistisch veranlagt ist und sich schon darauf freut, von dir gedemütigt und geschlagen zu werden. Also wieder ein Griff ins Klo.«
    »Ja, aber wenn ich doch jemanden mit genau den gleichen Interessen vorgesetzt bekomme, gibt es doch gar nichts über ihn herauszufinden«, hielt Chrissy dagegen.
    »Sicher, da muss ich dir recht geben, aber wenn wir jetzt von dir ausgehen, dann kannst du dich im Prinzip einmal in der Woche mit jemandem treffen. Bevor ihr euch näher kennengelernt habt, gehen auf diese Weise zwei Monate ins Land, und auf einmal entpuppt er sich als Scientologe. Dann hast du zwei Monate vergeudet.« Sie zuckte mit den Schultern. »Du musst bei so was ja nicht unbedingt auf gleiche Interessen gehen, sondern du kannst auch nur sagen, was derjenige nicht sein soll, der auf deine Anzeige reagieren will. Damit ersparst du dir eine Menge vertaner Zeit.«
    Chrissy legte den Kopf wieder und wieder nach links und rechts, dann schließlich nickte sie und füllte Valeries Glas nach, das sie soeben ausgetrunken hatte. »Also gut, dann versuchen wir’s einfach mal.«
    »Na bitte, dann hat mein gutes Zureden doch noch Wirkung gezeigt«, freute sich Valerie.
    »O nein, mach dir bloß keine Illusionen. Mir ist nur gerade aufgefallen, dass wir bereits halb drei haben, und damit war für mich klar, dass ich noch um halb sechs hier sitzen werde, wenn ich nicht endlich einlenke. Mit anderen Worten : Der Müdere gibt nach.«
    »Mir egal, Hauptsache, du tust mal was für dein Liebesleben«, erwiderte Valerie zufrieden.
    »Und was ist mit deinem Liebesleben?«, wollte Chrissy wissen. »Seit dein Mann zum Ex geworden ist, habe ich nichts davon mitbekommen, dass du dich mal mit jemandem verabredet hast.«
    »Da gab es auch nichts, was du hättest mitbekommen können, weil ich mich mit niemandem verabredet habe.«
    »Du bestrafst dich nur selbst, wenn du das machst. Deinem Ex kannst du damit keins auswischen, Valerie. Der freut sich höchstens, wenn er von irgendwem erfährt, dass du wie eine Nonne lebst.«
    »Ich lebe nicht wie eine Nonne«, konterte sie energisch. »Aber ich brauche auch nicht um jeden Preis einen neuen Mann in meinem Leben, jedenfalls vorläufig nicht.«
    »Liebst du ihn noch?«
    » Was?«
    »Ja, Torsten, deinen Ex. Liebst du ihn noch, dass du deshalb mit keinem anderen Mann etwas anfangen willst?«
    Valerie schüttelte energisch den Kopf. »Nein, ich liebe ihn nicht mehr. Ich hasse ihn aber auch nicht. Er ist mir inzwischen völlig egal. Die Scheidung liegt hinter mir, ich bin den Kerl los, ich kann einen Schlussstrich unter diese Zeit in meinem Leben ziehen. Aber ich habe so lange Zeit nichts davon gemerkt, was er hinter meinem Rücken treibt, dass ich im Moment noch nicht weiß, wann ich bereit bin, einem anderen Mann wieder zu glauben, dass er die Wahrheit sagt und mich weder hintergeht noch ausnutzt.«
    Chrissy sah sie eine Weile mitleidig an, bis sie merkte, dass ihr mit einem Mal die Augen zufielen. »Tut mir leid, wenn ich so abrupt das Thema beende, aber ich schlafe jeden Moment ein. Lass uns morgen … nachher weiterreden.« Sie stand auf und kniff die Augen zusammen. »Ich glaube, das war etwas zu viel Wein. Ich könnte im Stehen einschlafen.« Sie ging um die Couch herum. »Ich bringe dir noch eine Decke und Kissen.«
    »Okay«, antwortete Valerie. »Ich bin jetzt aber auch reif fürs Bett. Das mit der Anzeige erledigen wir morgen … ähm, nein, in ein paar Stunden, wenn wir ausgeschlafen sind.«
    »Ja, das läuft uns bestimmt nicht weg«, meinte Chrissy. »Hm, Mist. Ich wollte doch eigentlich noch geduscht haben, aber wenn ich das jetzt noch mache, bin ich wieder hellwach, und das will ich ganz sicher nicht.«
    » Verschieb’s einfach auf morgen … oder nachher«, murmelte Valerie und legte sich auf die Couch, kaum dass Chrissy ihren Platz geräumt hatte.
    »Richtig, dann nehmen wir das alles in Angriff«, bestätigte Chrissy, aber da Valerie bereits zu schnarchen begonnen hatte, war jedes weitere Wort überflüssig. Schlurfend verließ sie das Wohnzimmer und ging in Richtung Schlafzimmer, während sie inständig hoffte, dass sie sich,

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