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Schmusekatze, jung, ledig, sucht

Schmusekatze, jung, ledig, sucht

Titel: Schmusekatze, jung, ledig, sucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julia Sander
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Anzeige aufgeben, die nur aus ›Auto zu verkaufen‹ besteht. Da weiß doch auch keiner, was los ist.«
    »Das ist also das eigentliche Problem, das du hast?«, vergewisserte sich Valerie, und als Chrissy daraufhin nickte, sagte sie : »Dann sieh dir das mal an.« Sie klickte auf einen von vielen Buttons am linken Bildrand, ein neues Bild wurde aufgebaut. »Das da ist dein Profil, das ich für dich angelegt habe. Da oben kommen die persönlichen Daten zu dir rein, die nur für den Betreiber bestimmt sind …«
    » Was heißt ›Daten bei E-Mail-Kontakt senden‹? Das ist nämlich angeklickt«, fragte Chrissy.
    »Das betrifft nur Mails an den Betreiber«, sagte Valerie und machte eine abweisende Handbewegung, damit sie weiter erklären konnte. »Hier unten kannst du ergänzende Angaben machen, je nach Rubrik, in der die Anzeige auftauchen soll. In deinem Fall, also ›Sie sucht ihn‹, bedeutet das, du gibst dein Alter an, du klickst ein paar Hobbys an, zum Beispiel, ob du aktiv Sport treibst oder regelmäßig in die Oper gehst. Du gibst an, wie alt die Männer sein sollen, die du kennenlernen möchtest, und da unten kannst du auch gleich noch die Interessen und Berufsgruppen anklicken, mit denen du absolut nichts zu tun haben möchtest. Zum Beispiel Fußballfans, Jäger, Bestatter, Metzger und so weiter.«
    »Aha, und das lesen dann die Männer, um zu sehen, ob sie mir schreiben wollen?«
    »Nein, das wird vom Programm erledigt. Wer dir schreibt, muss das auch ausfüllen, und nur wenn die Voraussetzungen untereinander passen, kann man mit dir Kontakt aufnehmen. Wenn er also angekreuzt hat, dass seine Wunschpartnerin unbedingt Bergsteigerin sein muss, dann kann er auch nur dann einer Frau eine Mail schicken, wenn sie Bergsteigen als Hobby angegeben hat.«
    »Hm«, machte Chrissy. »Das klingt ja irgendwie ganz gut.«
    »Ja, die Frage ist natürlich nur, wie ehrlich jemand dieses Profil ausfüllt. Wenn du dich hier zehn Jahre jünger machst, dann wirst du nur Mails von Männern bekommen, die eine Achtzehnjährige kennenlernen wollen. Letztlich tust du dir damit selbst keinen Gefallen, denn wenn du dich mit einem der Kandidaten triffst, wird er dir sehr wahrscheinlich ansehen, dass du keine achtzehn mehr bist.«
    » Verstehe«, sagte sie nachdenklich. »Dann sind diese sieben Mails also … mögliche Kandidaten?«
    » Vermutlich ja.« Valerie zuckte mit den Schultern. »Allerdings habe ich keine Erfahrung damit, wie viele Spinner sich auf solchen Seiten tummeln und unter einem erfundenen Namen irgendwelchen Blödsinn treiben.«
    »Na, dann sollten wir das einfach mal herausfinden«, entschied Chrissy und klickte die erste Mail an. » Was? Das ist ja eine Werbung für Katzenfutter.«
    »Katzenfutter?« Valerie beugte sich nach rechts, um besser auf den Monitor sehen zu können. »Bestimmt wird die Seite auf diese Weise finanziert. Würde mich nicht wundern, wenn dann auch Autowerbung bei den Mails dabei ist.«
    Chrissy klickte die nächste Mail an. »Noch mal Katzenfutter, jetzt von einer anderen Firma.« Die nächste Mail. »Katzenstreu.«
    » Weißt du was? Die reagieren bestimmt auf Schlagwörter, und weil in deiner Anzeige ›Katze‹ und ›Kater‹ stehen, werden dir diese Mails geschickt. Hätte ich irgendwas mit ›Rennfahrer‹ genommen, würdest du jetzt wohl in Werbung für Motorenöle untergehen.«
    Sie wechselte zur nächsten Mail. »›Hi, ich bin Big Tommy, wenn du meinen riesigen …‹ Okay, den will ich ganz bestimmt nicht sehen«, brummte sie und schloss die Mail, um sie zu löschen.
    » Warte«, ging Valerie dazwischen. »Ich hab auf der Seite gelesen, dass du solche Mails weiterleiten kannst, dann wird der Benutzer gesperrt.«
    »Sehr gut«, meinte Chrissy und klickte den Button an, auf den ihre Freundin zeigte. »Aber der meldet sich bestimmt in fünf Minuten unter einem anderen Namen neu an.« Sie schüttelte den Kopf und wiederholte die Geste, als sie die restlichen Mails las, die alle in der Art von Big Tommy formuliert waren. »Man soll gar nicht glauben, wie viele kranke Hirne es gibt, die sich einen solchen Dreck ausdenken. Wenn das wenigstens noch halbwegs amüsant geschrieben wäre. Aber so …«
    Valerie kratzte sich verlegen den Kopf. »Hm, das tut mir leid. Ich wusste nicht, dass so was dabei herauskommen würde. Ich dachte, das bringt was.«
    »Ach, warte mal ab«, sagte Chrissy und legte eine Hand auf Valeries Bein. »Sieh mal, die Typen haben alle heute Nacht diesen Mist losgeschickt.

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