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Schneckle im Elchtest

Schneckle im Elchtest

Titel: Schneckle im Elchtest Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefanie Ruehle
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Nina zufrieden. »Denn wenn du noch ein bisschen gesunden Menschenverstand hättest, würdest du mal eins und eins zusammenzählen: Dein lieber Steve ist doch der neue Stuttgarter Flirtkönig. Wieso sollte er denn schlagartig zu einem solchen Wesen mutieren, wenn er früher ganz anders war? Der hat schon in Hamburg überhaupt nichts anbrennen lassen. Und wer die Mädels so heiß macht, der isst bestimmt gleich mit derselben Temperatur vor Ort. Ich denke, dass seine Ex jeden Grund der Welt hatte, sich zu rächen, auch wenn sie Chantal hieß. Und ich denke auch, dass ihr Vater gut daran getan hat, ihn aus der Firma zu schmeißen, auch wenn er seiner Tochter diesen bescheuerten Namen gegeben hat. Ich meine, was wäre er für ein Vater, hätte er Steve nicht rausgeschmissen? Das, meine Liebe, sind nur einige Gedanken, die Silke und ich uns so durch den Kopf gehen lassen, während der liebe Steve dich um den Finger wickelt. Mensch, Mädel, lass dich doch nicht länger um den Verstand bumsen. Ich weiß, das kann der Besten von uns passieren. Aber irgendwann begibt Frau sich zurück in die Vertikale und erinnert sich daran, dass sie ein Hirn hat. Also, erinnere dich!«
    Beide sahen mich erwartungsvoll an.
    Zum Glück wussten sie nichts von Steves zweifelhaften Bettqualitäten, sonst hätten sie mich am Ende für komplett irre erklärt.
    Ich schaute die beiden deshalb an und klatschte affektiert: »Sehr hübsch, euer kleiner Vortrag, sehr nett ausgearbeitet, ich bin stolz auf euch. Man merkt doch sofort, dass ihr akadämlich seid, sonst wärt ihr nicht so messerscharf danebengelegen.« Ich holte tief Luft und donnerte: »Was seid ihr doch für bornierte, blasierte Wichtigtuerinnen! Habt ihr eigentlich auch nur eine einzige Sekunde darüber nachgedacht, dass Steve mir wichtig ist? Dass ich ihn lieben könnte?« Ich ignorierte, dass beide müde lächelnd abwinkten. »Oder dass uns etwas ganz Tiefes und Wunderbares verbindet? Wisst ihr was? Ich glaube, ihr seid sogar auf die Idee gekommen. Aber ihr wollt unser nettes Kaffeekränzchen so behalten, wie es ist. Ihr habt Angst, dass Steve euch etwas wegnimmt. Außerdem seid ihr neidisch, weil ihr gerade entweder gar keinen Glatzkopf oder eben nur einen Nackthund und keinen so wunderbar aufregenden Piraten wie ich habt! Das, meine Lieben, ist euer Problem. Und wenn ihr euch mit eurer Verleumdungs-Paranoia jetzt auf den Kopf stellt: Nächste Woche fahre ich mit Steve nach Schweden. Und wenn ihr in ein paar Wochen nicht zu der coolsten Hochzeit aller Zeiten kommen wollt, ist das euer Problem, nicht meins.« Ich sprang regelrecht von meinem Stuhl. »So, die Damen, jetzt lasst euch euer ergaunertes Essen recht gut schmecken und behandelt die armen kleinen Italiener weiter schlecht, um euer verkorkstes Ego bauchzupinseln. Mir ist der Appetit vergangen.« Ich ergriff meine Handtasche und rauschte davon.
    Das Letzte, was ich noch hörte, war Silkes bewundernder Kommentar: »Toller Abgang. Ich wünschte, ich würde so was auch mal hinkriegen.«
    Leider war ich nicht schnell genug und hörte auch Ninas schön laut und deutlich gesprochene Antwort: »Der Abgang wäre aber noch besser gewesen, würde ihr Hintern in dieser Stoffhose nicht so schrecklich dick aussehen. Außerdem hängt ein verwaschener Unterhosenzettel aus ihrem Hosenbund. Das gibt schlechte B-Noten.«
    Verdammt.
    Wütend rauschte ich zu meinem Auto. Und wurde dort gleich noch wütender, als ich merkte, dass ich meine Einkäufe unterm Tisch hatte stehen lassen. Darin war unter anderem ein genialer Po-wegmogel-Bikini, den ich mit nach Schweden nehmen wollte.
    »Verdammt, verdammt, verdammt«, motzte ich vor mich hin und stampfte ein paar Mal wie Rumpelstilzchen mit dem Fuß auf.
    Zum Glück zerriss es mich nicht. Aber mir war klar, dass ich noch einmal zurück in die Pizzeria musste. Der Bikini war einfach perfekt. Da direkt hinter dem schwedischen Ferienhaus im Wald ein einsamer, wunderschöner See lag, würden wir wohl die meiste Zeit dort verbringen. Und dort sollten auch der illustren Verwandtschaft die meiste Zeit die Augen aus dem Kopf kullern.
    Ich beschloss deshalb, zurück zur Pizzeria zu gehen und mich durch den Terrasseneingang auf der anderen Seite hineinzuschleichen. Vor Ort würde ich Paolo als Komplizen einspannen, der die beiden ablenken würde. Dann wäre es nur noch ein Handgriff.
    Gedacht, getan. Alles ging wunderbar. Ich schlich über die Terrasse ins Restaurant, vorbei an einem großäugigen Fabrizio, dem ich

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