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Schneeballflirt und Weihnachtszauber

Schneeballflirt und Weihnachtszauber

Titel: Schneeballflirt und Weihnachtszauber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sissi Flegel
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geworden.«
    Ich schlug mir an die Stirn. »Na klar! Flori ist ohne Schuhe durch den Schnee getappt! Kannst du dir das vorstellen, Ferdi? So ein Blödsinn! Und dann hat er geniest und geniest … er muss krank sein!«
    »Sag ich doch. Warum rufst du nicht seine Mutter an?«
    Ich hatte die Festnetznummer eingespeichert. Leider sprang nur der Anrufbeantworter an. Bitte hinterlassen Sie eine Nachricht, wir rufen so bald wie möglich zurück .
    Aufgeregt räusperte ich mich. Hier ist Katinka. Warum meldest du dich nicht, Flori? Bist du krank?
    Blöder Anrufbeantworter, dachte ich und fragte Ferdi: »Soll ich ihn besuchen, Ferdi? Was meinst du?«
    Ferdi drehte mit der großen Zange die Würste um. »Ich würde erst mal abwarten. Bestimmt arbeitet die Mutter, und der Junge sitzt im Wartezimmer eines Arztes.«
    »Okay, ich gedulde mich noch ein bisschen.«
    Es soll ja wahnsinnig geduldige Menschen geben; ich gehöre leider nicht zu dieser Sorte. Für mich ist Warten ziemlich schlimm, und weil ich kalte Füße bekommen hatte und vor lauter Ungewissheit immer zappeliger wurde, rief ich eine Viertelstunde später wieder an.
    Nach dem zweiten Klingelton nahm Floris Mutter den Hörer ab. »Hallo! Ist Flori krank geworden?«, fragte ich atemlos. »Ich bin Katinka. Gestern Abend war ich bei Flori.«
    »Hallo Katinka!« Floris Mutter hatte die Ruhe weg. »Schön, dass du anrufst. Nein, Flori ist nicht krank. Er sitzt in seinem Zimmer und macht Hausaufgaben.«
    »Aber … aber warum ruft er mich nicht an?«, fragte ich ungläubig.
    »Das weiß ich nicht, Katinka.«
    Ich starrte auf die Pflastersteine und verstand die Welt nicht mehr. »Wir hatten doch keinen Streit«, erklärte ich leise. »Würden Sie ihm bitte sagen, er soll mich unbedingt anrufen. Sofort. Es handelt sich … es dreht sich um … es ist wegen Weihnachten!«
    »Jetzt verstehe ich!«, rief Floris Mutter. »Du hast ihn eingeladen, das Fest bei euch zu feiern, stimmt’s?«
    »Ja.«
    »Katinka«, die Stimme von Floris Mutter klang unverändert freundlich – aber auch sehr entschieden. »Da muss ich dich leider enttäuschen. Flori kann die Einladung nicht annehmen.«
    »Aber wieso denn nicht?«
    »Wir sind schon eingeladen und haben zugesagt. In diesem speziellen Fall wäre es sehr unhöflich, wenn Flori so kurzfristig absagen würde. Das musst du verstehen, Katinka.«
    Ich war so enttäuscht, dass ich einfach nur »Ja«, sagte und auf die Aus-Taste drückte.
    Obwohl es nicht schneite, sah ich die Menschen auf dem Marktplatz nur undeutlich und wie durch einen Schleier. Weihnachten ohne Flori.
    »Schlechte Nachrichten, Katinka?«, erkundigte sich Ferdi.
    »Ganz miese. Flori darf Weihnachten nicht mit mir und meiner Familie feiern.«
    »Das ist doch kein Beinbruch, Katinka. Was ist mit dem ersten und zweiten Weihnachtsfeiertag? Da hat er bestimmt Zeit für dich.«
    »Ich will aber Heilig Abend mit ihm feiern«, erwiderte ich störrisch.
    »Melli kommt mit ihrem Neuen, ihr Vater bringt seine Freundin mit – nur ich bin solo. Das ist die Hölle, Ferdi!«
    Ich klaubte eine leere Cola-Dose aus dem Abfalleimer, schmiss sie aufs Pflaster und trat zu. Der Krach war in Ordnung, aber er minderte meine Enttäuschung kein bisschen. Doch er klärte mein Hirn. »Er darf nur nicht kommen, weil seine Mutter das will«, schimpfte ich. »Sie und ihr Freund denken ja nur an sich – solche Egoisten sind das!« Kurz entschlossen rief ich ein zweites Mal die Festnetznummer auf, und wieder nahm Floris Mutter ab.
    »Ich bin’s noch mal, Katinka«, sagte ich schnell. »Ich verstehe ja, dass Sie mit Ihrem Freund und Ihrem Sohn feiern wollen. Aber muss Flori den ganzen Abend neben Ihnen sitzen? Erwarten Sie, dass er Händchen hält? Das ist zu viel verlangt. Ich finde, eine Stunde Anwesenheitspflicht genügt. Bitte richten Sie ihm aus, dass ich fest mit ihm rechne.« Ich musste Atem holen. »Eine Absage wäre sehr unhöflich. Meine Eltern würden sie nicht akzeptieren«, fügte ich noch hinzu. Dann drückte ich sofort auf den Aus-Knopf und schaute Ferdi triumphierend an. »Na, wie habe ich das kleine Problem gemanagt?«
    »Voll der Wahnsinn«, erwiderte Ferdi bewundernd. »Von dir kann ich noch ’ne Menge lernen.«
    »Eben«, sagte ich stolz und machte mich auf den Heimweg.

20. Dezember

D er Tag hatte es in sich!
    Nachdem ich Floris Mutter die Sache mit der Weihnachtseinladung auseinandergesetzt hatte, spendierte Ferdi mir eine Cola. »Weil ich dich echt bewundere!« Ich trank die Cola,

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