Schneeflockenkuesse
war. Fiel es ihm denn so schwer, mit ihr zu reden, dass er dankbar für jede Ablenkung war?
»Hallo«, murmelte er und drehte ihr den Rücken zu. »Ja, Mrs Jeffries«, sagte er leise. »Diane sollte dort sein. Die Band kommt auch. Vermutlich werden alle vor Einbruch der Nacht eintreffen. Nein, nehmen Sie sich noch eine Hilfe dazu, wenn nötig â¦Â«
Laut stellte Mallory die Platte mit den Sandwiches auf den Tisch und füllte dann wütend Suppe in zwei Schüsseln. Nathan sprach gerade mit der Haushälterin und gab ihr Anweisungen, alles für Diane Vincent und die Band in seinem groÃen Haus herzurichten, damit sie sich dort wohlfühlten. Es lag am anderen Ende der Insel, ein imposantes Anwesen in spanischem Stil. Und die Villa gehörte ihm .
»Verdammt!«, murmelte sie. Eigentlich hätte sie wissen müssen, dass Diane und die Band ihnen keine Zeit zu zweit lassen würden.
»Genau.« Nathan drehte sich mit finsterem Blick um. »Mir ist es doch egal, was im Kühlschrank ist â¦Â«
»Ach ja?«, brummte Mallory. »Kein Hummer? Kein Filet mignon?«
»Halt den Mund!« Wütend funkelte er Mallory an und sagte dann in die Sprechmuschel: »Nein, Mrs Jeffries, ich habe nicht Sie gemeint. Normalerweise bringen sie doch ihre Frauen mit, oder?«
»Zücken Sie die Satinlaken«, sagte Mallory und winkte mit einem Suppenlöffel und einem Thunfischsandwich.
Nathan warf seiner Frau einen bösen Blick zu. Dann grinste er. »Ach, und noch etwas, Mrs Jeffries. Beziehen Sie bitte alle Betten mit Satinlaken.«
Mallory streckte ihm die Zunge heraus und lieà sich auf den Stuhl fallen.
Offensichtlich genoss Nathan ihren Wutanfall. Auch wenn sie wusste, dass sie sich wie ein Kind benahm, schien sie nicht anders zu können. »Und sorgen Sie auch für genügend Handtücher im Badezimmer«, sagte er und beendete das Gespräch.
Mallory verzog das Gesicht. »Wie schrecklich, wenn man Diane Vincent auch noch nass zum Trocknen aufhängen müsste.«
»Entspann dich.« Nathan legte den Kopf schräg. »Ich plane doch keine Orgie.«
»Musst du auch nicht«, schoss Mallory zurück. »Die Bühne ist ja bereits für so eine Veranstaltung vorbereitet.«
Ungehalten sah Nathan sie an. Er machte keine Anstalten, sich zu setzen und mit seiner Frau zu essen, obwohl er ihr aufgetragen hatte, etwas zuzubereiten. »Ist ja interessant«, meinte er spöttisch. »Und ich dachte, dir ist es völlig egal, was in Angel Cove vor sich geht. Du lässt dich ja nur selten dazu herab, dort aufzutauchen.«
Mallory schluckte schwer. Es stimmte, dass sie das wunderschöne Haus mied, das an der wunderschönen Bucht Angel Cove lag. Denn dort hielten sich für ihr Empfinden immer zu viele Menschen auf, die zu viel Lärm machten. »Setzt dich und iss«, sagte sie mit schwacher Stimme.
Zu ihrer Ãberraschung setzte Nathan sich tatsächlich. Peinliches Schweigen lastete zwischen ihnen, während er die aufgewärmte Suppe und die einfachen Sandwiches betrachtete. Das Essen auf Angel Cove war zweifellos appetitanregender.
Mallory fühlte sich erschöpfter als je zuvor. Lustlos aà sie von der Suppe. Als sie Nathans Blick auf sich spürte, sah sie unwillkürlich hoch.
»Hast du gar keinen Weihnachtsbaum geschmückt?«, fragte er ungläubig.
Sie hatte gewusst, dass er noch einmal darauf zu sprechen kommen würde. Schnell verdrängte sie die schmerzliche Erinnerung an die einsamen Feiertage und antwortete aufrichtig: »Nein. Für mich ist Weihnachten diesmal ausgefallen.«
Forschend sah er sie an. »Und was ist mit den Sachen, die ich dir geschickt habe? Hast du das Päckchen bekommen?«
Sie zwang sich zu einem Lächeln. »Ich habe es im Schrank verstaut, im Penthouse in Seattle«, sagte sie und dachte an das groÃe Paket. Sie hatte es nicht übers Herz gebracht, es zu öffnen. »Du hast deine Geschenke doch bekommen, oder? Ich habe sie extra früh aufgegeben â¦Â«
»Du lieber Himmel!« Nathan schüttelte den Kopf. Offensichtlich hatte er ihr gar nicht zugehört, als sie von seinen Geschenken erzählte. »In welchem Schrank?«
Mallory zuckte die Schultern, doch ihre Gleichgültigkeit war reine Fassade. »In dem Zimmer, in dem Pat schläft, wenn sie in Seattle ist.«
Nathan verfiel in nachdenkliches Schweigen. Nachdem sie
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