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Schneegestöber (German Edition)

Schneegestöber (German Edition)

Titel: Schneegestöber (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sophia Farago
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Kinder?« erkundigte sich St. James scheinbar beiläufig.
    Al grinste und prostete ihm anerkennend zu: »Du hast den Nagel auf den Kopf getroffen«, stellte er fest. »Er hat keine. Und auch sonst keinerlei männliche Erben.«
    »Was liegt da näher, als den Sohn der Schwägerin zum Erben einzusetzen? Noch dazu, wo sich doch dieser bereits häufig auf dem Landgut breitmacht, das Wild ausrottet…«
    »So ist es, so ist es!« lachte Al. »Zumindest sah ich das so. Doch Onkel Milton meinte, ich sei zu ungestüm. Kannst du dir das vorstellen: Er meinte, ich habe nicht genug Ernst, ein Gut zu leiten. Er sagte doch glatt, ich sei leichtfertig und habe mich noch nie in meinem Leben angestrengt. Und ich würde sein ganzes Vermögen am Spieltisch verlieren oder mit leichten Mädchen durchbringen. Kannst du dir vorstellen, wie jemand, der mich kennt, je auf diese absurden Gedanken kommen kann?«
    Der Earl, der wußte, daß der junge Lomerly stets für jedes Vergnügen zu haben war, grinste beiläufig, enthielt sich jedoch jeder Äußerung. Es schien, als habe sich sein Freund sehr verändert, seit er ihn das letzte Mal gesehen hatte. Er konnte nicht sagen, ob das strenge Urteil seines Onkels auch heute noch zutraf. Al grinste zurück. Er verstand sehr wohl die Gedanken seines Freundes zu lesen. »Nun, und dann sah ich meinen Onkel wieder, als er nach London gekommen war. Es stellte sich heraus, daß er nicht nur gekommen war, um Sally Jerseys Ball zu besuchen. Sondern auch, um mir mitzuteilen, daß er den Entschluß gefaßt hatte, Freddy das Erbe zuteil werden zu lassen.«
    »Freddy? Freddy Lornerly?!« rief Justin überrascht.
    »ja, welchem Freddy denn sonst. Meinem Bruder Freddy, natürlich«, entgegnete Al ungeduldig.
    »Ich kann mir nicht vorstellen, daß er Freddy dir vorzieht«, sagte St. James ehrlich.
    Al grinste: »Danke für die Blumen. Tut er ja auch nicht wirklich. Um ehrlich zu sein, ich glaube nicht, daß es überhaupt jemanden gibt, der Freddy mir vorzieht. Denn mein Bruder ist ein langweiliger, aufgeblasener, rechthaberischer…«
    »Stopp!« befahl der Earl. »Erspar mir weitere Details. Ich kenne Alfred Lornerly nur zu gut. Schließlich läuft er mir im Club häufiger über den Weg, als mir lieb ist.«
    »Eben. Also wirst du verstehen, daß ich es nicht zulassen konnte, daß mir Freddy das Erbe vor der Nase wegschnappt. Noch dazu, da Freddy einmal Herzog sein wird, wenn Papa stirbt. Was Gott noch lange verhüten möge. Und außerdem hat er jetzt schon mehr Vermögen, als er ausgeben kann. Du siehst also ein, daß ich mir etwas einfallenlassen mußte, um Onkel Milton zu überzeugen, daß ich seines Erbes würdig war. Ich mußte ihn davon überzeugen, daß ich sein Vermögen nicht leichtfertig verlieren würde. Daß ich den Wert des Geldes schätze, na, du verstehst schon. Und schließlich hatte ich eine Idee. Oder war es Onkel Milton, der die Idee hatte? Ich weiß es nicht mehr, wer den Anfang machte. Wir einigten uns schließlich auf einen gemeinsamen Plan. Er wird dir vielleicht etwas ungewöhnlich erscheinen, und er ist auch ungewöhnlich. Und dennoch, ich bereue nicht, daß ich mich darauf eingelassen habe.«
    Das Lächeln war aus seinem Gesicht gewichen, und er biß sich nachdenklich auf die Unterlippe. Schließlich seufzte er, schüttelte den Kopf, als wolle er unerfreuliche Erinnerungen abschütteln. Er bemühte sich um ein Lächeln und fuhr fort: »Wir einigten uns darauf, daß Onkel Milton mich in eine Gegend bringen würde, in der ich noch nie war. Nur mit einer Tasche in der Hand, die das Notwendigste enthielt. In der Kleidung meines ersten Stallknechtes Brian – du kennst Brian, Justin. Er hat etwa meine Größe. Ich sollte ein Jahr lang auf alle Privilegien des Adels verzichten und die Arbeit eines Dieners oder Knechtes verrichten, je nachdem, wer mich in seinen Dienst aufnahm. Daß das ohne Zeugnis in der Tasche gar nicht so leicht sein würde, wußte ich zum damaligen Zeitpunkt noch nicht. Wenn das Jahr vorüber sein würde und ich noch am Leben war, wie Mr. Cox es launisch und aufmunternd ausdrückte, dann würde er mich in seinem Testament als Erbe einsetzen. Wenn ich es nicht schaffen würde, dann fiele alles an Freddy.«
    »Ich habe weiß Gott schon viel Sinnloses in meinem Leben gehört«, kommentierte der Earl fassungslos, »doch diese Geschichte erscheint mir als das Absurdeste, was ich mir vorstellen kann. Stell dir vor, du wärst in Not geraten, hättest einen Unfall gehabt…« Der

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