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Schneemond (German Edition)

Schneemond (German Edition)

Titel: Schneemond (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Klaus Kohlpaintner
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bewegen.
    Die Kinder blickten voller Staunen und Verwunderung auf dieses seltsame Schauspiel. Immer komplizierter wurden die Muster, in denen sich die Sterne bewegten und gewannen mit jeder Sekunde an Macht und Schönheit.
    Dann bemerkten Sar und ihre Gefährtinnen, dass die Feuerfunken wuchsen und sich veränderten. Während aus dem einen ein Spross keimte, zerfloss der andere zu einem tiefblauen Strahlen, das die Umgebung wiederzuspiegeln schien und sich doch deutlich davon abhob. Und immerfort flochten sie ein Muster voller Magie und Erhabenheit in den leeren Raum.
    Und in Sekunden oder Äonen – Zeit war nicht mehr existent – entfalteten sich die Gebilde immer mehr, bis schließlich eine wunderschöne, farbenprächtige Blume erblühte, die sich in den tausenden und abertausenden Facetten eines kobaltblauen Kristalls widerspiegelte.
    Die Kinder, fasziniert und gefesselt von diesem wundervollen Anblick, spürten wie ihre Herzen in völligem Gleichklang schlugen und eine vibrierende Energie durch ihren Kreis floss, die ihre Seelen veränderte und auf ewige Zeiten untrennbar miteinander verband.
    Und plötzlich stand ihnen ihre Bestimmung klar und unabwendbar vor Augen.
    Sie waren Schutz und Wehr für den selbstvergessenen Tanz von Kristall und Blume, der an liebevoller Schönheit alles übertraf, was sie in ihren kurzen Leben bisher erfahren hatten und – dessen waren sie sich aus unerfindlichen Gründen gewiss – je erfahren würden.
    Sie spürten mit jeder Faser ihres Seins, dass ihr Kreis, der kraftvolle Glanz des Kristalls und die liebevolle Schönheit der Blume eine Einheit bildeten, dass sie Teil eines höheren Ganzen waren – und sie nahmen ihre Bestimmung an.
    Langsam bewegte sich der Kreis der Kinder schwebend um die Kostbarkeiten in ihrer Mitte. Eine wunderbare Kraft und Zuversicht und eine friedvolle Liebe erfüllte die Seelen der Kinder und leise begannen die Mädchen in völliger Harmonie eine Melodie anzustimmen, ein Lied, noch nie gehört und doch schien es ihnen, als hätte jeder einzelne Ton schon seit Jahrtausenden in ihren Herzen geschlummert, bewahrt und gehütet, nur für diesen Augenblick.
    Ein mächtiges Band von Liebe und Vertrauen umschloss die beiden Tänzer in der Mitte des Kreises und flocht sich durch die Leben der Kinder.
    So gefangen waren die Sieben von dem Glanz in ihrer Mitte und so selbstvergessen trieben sie auf den sanften Wogen ihres Gesanges, dass sie den ersten Missklang kaum wahrnahmen, die beginnende Finsternis, welche sich durch die lichtblauen Weiten ihres Universums zog, wie schmutzige Schlieren, erst spät bemerkten.
    Dann jedoch rissen die Kinder erschrocken die Augen auf und sahen den schwarzen, drohenden Schatten, der über die Mitte des Kreises gefallen war
    Eine dunkle und mächtige Boshaftigkeit fuhr zwischen sie, wie ein schwarzer lichtloser Blitz und schlug sie ein Stück weit auseinander – weit genug, dass sie sich nicht mehr an den Händen fassen konnten.
    Sar spürte, wie sie langsam, aber unaufhaltsam auseinander trieben und die Angst floss in ihr Herz, wie zähes, schwarzes Öl. Doch nicht die Sieben waren das Ziel des unsichtbaren, allgegenwärtigen Feindes, sondern Kristall und Blume, die, scheinbar unberührt von der gefährlichen Veränderung, weiterhin, in Schönheit und Liebe versunken, umeinander schwebten.
    Die Kinder spürten den beißenden und alles verzehrenden Hass, der die Dunkelheit begleitete. Die Schönheit der Blume war ihr zutiefst zuwider und durch den Glanz des Kristalls fühlte sie sich bedroht und angegriffen. Ihre ganze boshafte Schläue trachtete danach, diese beiden Feinde zu vernichten
    Voller Entsetzen erkannten die Kinder, dass sich die Dunkelheit weiter und weiter in der Mitte des Kreises verdichtete. Und die Blume begann zu welken und das Strahlen des Kristalls verblasste, als das für einander bestimmte Paar auseinander gedrängt wurde. Die Kinder begriffen plötzlich, dass sie zu Zuschauern am Rande des Schlachtfeldes verdammt wurden – und schlagartig wurde ihnen klar, dass der Ausgang dieses Kampfes auch ihr Schicksal besiegeln würde.
    Leise begann eines der Kinder voller Angst und Trauer zu weinen und zu schluchzen, worauf hin sich die Dunkelheit nur noch verstärkte.
    Der Schatten gewann zunehmend an Präsenz und wurde realer und mit seinem Übergang in die Realität wurde auch seine Boshaftigkeit greifbarer.
    Das Verderben von Blume und Kristall schien sicher und unabwendbar und die Kinder wussten instinktiv,

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