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Schneemond (German Edition)

Schneemond (German Edition)

Titel: Schneemond (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Klaus Kohlpaintner
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Schlaf unter die Dusche gestellt und war nun – geschniegelt und wohlriechend – bereit für alles, was da kommen mochte. Er blickte sich im Restaurant umund bemerkte, angenehm überrascht, die wohltuende Atmosphäre, in der sich viele der anwesenden Gäste an den Tischen, oder an der Bar tummelten. Viele schienen sein Eintreten gar nicht wahrzunehmen. Einige jedoch, gerade an den Tischen in der Nähe des Eingangs, blickten zu ihm auf, und nickten ihm freundlich lächelnd einen Gruß zu. Er konnte gar nicht anders, als diese Grüße, ebenfalls lächelnd, zu erwidern.
    Er war, obwohl er diese Leute nicht kannte, Gleicher unter Gleichen und fühlte sich angenommen und akzeptiert – was sein Wohlgefühl nur noch steigerte. Plötzlich bemerkte er im hinteren Bereich einen größeren Tisch, an dem, neben einigen anderen Personen auch Ben saß, der ihn bereits gesehen hatte und ihm mit weit ausholendem Winken bedeutete, herzukommen. Er machte sich auf den Weg und erkannte beim Näherkommen, dass mit Ben am Tisch noch zwei Männer und zwei Frauen saßen.
    »Hey Lukas, komm her Mann.«, forderte ihn Ben überflüssigerweise auf, als er bereits am Tisch stand.
    »Also Leute, ich darf Euch Lukas Seger, meinen alten Freund und einen der besten Bauingenieure, die ich kenne, vorstellen.«
    Lukas sah Ben kurz an und bemerkte so ernst, wie er konnte:
    »Hey, heute Nachmittag war ich noch
der
Beste«, was unter den Anwesenden für fröhliches Gelächter sorgte.
    Ben ließ sich durch diese kleine Spitze jedoch nicht im Geringsten aus dem Konzept bringen und machte mit seiner Vorstellungsrunde munter weiter.
    »Das, Lukas, ist Maria Santos«, sagte er, wobei er auf eine dunkelhaarige Schönheit, mit einem stark südländischen Einschlag wies.
    Lukas nahm ihre dargebotene Hand und fühlte sich vom Blick ihrer tiefbraunen Augen für einen Sekundenbruchteil bis in sein Innerstes durchdrungen. Dieses Gefühl war jedoch so schnell verschwunden, wie es gekommen war – doch es blieb etwas in ihm zurück, unsichtbar und unbegreiflich, wie der Nachhall einer angeschlagenen Saite. Noch immer hielt er ihre Hand und sah in diese warmen, tiefen Augen, als ihm bewusst wurde, dass sie etwas zu ihm gesagt hatte. Und im gleichen Augenblick realisierte sein Verstand, dass sie ihn willkommen geheißen hatte. Und dann wurde ihm auch klar, dass die Anderen nichts von seinem
Aussetzer
mitbekommen hatten und er bedankte sich mit einem leicht gezwungenen Lächeln, dass von ihr mit entwaffnender Herzlichkeit erwidert wurde.
    »Maria ist promovierte Historikerin«, erklärte ihm Ben gerade, »und beim Institut hier fest angestellt. Sie fungiert deshalb auch als unsere
Führerin
, da sie sich mit den Einrichtungen hier sehr gut auskennt. Zudem wird sie unsere Ergebnisse für das Institutsarchiv aufbereiten.«
    Bevor sich Lukas fragen konnte, was ihn an Maria so fasziniert und berührt hatte, zwang Ben seine Aufmerksamkeit schon weiter.
    »Dieses hübsche Kind in der Ecke dort ist Petra Hilbert, eine Architekturstudentin aus Köln, die hier bei uns ein Praktikumsemester absolviert und uns tatkräftig unterstützen wird.«
    Lukas beugte sich über den Tisch zu dem fröhlich kichernden Rotschopf mit Nickelbrille, die ihm mit ihren lustigen Sommersprossen und ihrer jugendhaften Heiterkeit sofort sympathisch war.
    »Der Kerl da neben ihr, der unverschämter weise wie ein junger George Clooney aussieht, nennt sich Nick Bates und kommt aus Cardigan, Südwales, also aus dem schönen England. Er ist Austauschstudent und studiert Geologie und Sprachwissenschaften.«
    Nick erhob sich und reichte Lukas über den Tisch hinweg die Hand als Ben nachsetzte:
    »Eigentlich soll er uns bei der Frage von Standsicherheiten im Gründungsbereich beraten, doch momentan scheint seine Aufmerksamkeit wohl noch mehr von Petra gefesselt zu sein.«
    Wie um zu zeigen, dass Ben Recht hatte, schmiegte sich Petra kichernd an die Schulter von Nick, der dies mit einem Kuss auf ihre Nasenspitze quittierte, was das Gelächter am Tisch wieder aufleben ließ.
    »Und zum Schluss haben wir hier noch Daniel Kadah, seines Zeichens Archäologe aus Israel. Daniel und ich haben schon früher bei anderen Projekten zusammen gearbeitet.«
    Daniel Kadah machte auf Lukas einen sehr ruhigen und erfahrenen Eindruck, obwohl er kaum älter als dreißig Jahre alt zu sein schien. Als er Lukas die Hand reichte blickte er ihn an und sagte: »Freut mich Sie kennen zu lernen, Herr Seger. Ben hat mir schon viel von

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