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Schneemond (German Edition)

Schneemond (German Edition)

Titel: Schneemond (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Klaus Kohlpaintner
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ihnen erzählt.«
    »Ho ho«, fiel ihm Ben ins Wort.
    »Warum denn so förmlich? Da wir die nächsten Wochen und Monate sehr viel zusammenarbeiten werden, schlage ich vor, wir einigen uns auf ein vertrautes
Du

    Er drückte Lukas ein Glas Wein in die Hand, das er offensichtlich schon ohne seine Zustimmung für ihn bestellt hatte, griff sich schwungvoll sein eigenes Glas und hielt es der Runde zu einem Toast entgegen.
    »Auf ein gutes Gelingen, Freunde.«
    Während sie alle miteinander anstießen, trafen sich Lukas und Maria’s Blicke und wieder hatte er für die Dauer eines Wimpernschlages das Gefühl, dass diese Frau eine mystische Aura umgab.

Kapitel 8.
    W arum eigentlich mussten Sezierräume und gerichtsmedizinische Einrichtungen immer im Keller untergebracht sein? Wollte man dieses, doch recht unappetitliche Handwerk, vor neugierigen Blicken verbergen oder lag es daran, dass diese Etagen in der Regel kühler waren, als die Geschosse darüber? Er wusste es nicht und hatte es bisher auch nie nachgefragt – was insofern bemerkenswert war, als ihm diese Frage jedes mal durch den Kopf schoss, wenn er Anatomie- oder Sezierräume besuchen musste.
    Frank Torrens hatte ihn heute Morgen schon sehr früh auf seinem Zimmer abgeholt – jedoch nicht so früh, dass er nicht schon längst angezogen über den Akten brütend gesessen hätte. Sie hatten zusammen wortlos vor einem üppigen Frühstück gesessen – von dem sowohl Frank, als auch er kaum etwas angerührt hatten – und waren schließlich zum Krankenhaus aufgebrochen. Moore war immer wieder sein gestriges Gespräch mit Frank Torrens durch den Kopf gegangen und je mehr er darüber nachdachte und Abstand gewann, desto unruhiger wurde er und desto unwohler fühlte er sich. Es war fast so, als hätte man Säure in einen Motorblock geschüttet, die sich nun immer weiter fraß und alles um sich her langsam, aber sicher, zerstörte.
    Sie standen schweigend vor den blassblau glänzenden und kalt wirkenden Metalltüren und warteten auf den Aufzug, der sie nach unten in die Anatomie bringen sollte, während sie der Sicherheitsbeamte am Empfang, dem sie vor wenigen Augenblicken ihre FBI-Ausweise unter die Nase gehalten hatten, nervös beäugte.
    In das Reich der Toten
– schoss es ihm plötzlich durch den Kopf.
    Er erschrak über dieses Bild, das so gar nicht seiner Denkweise entsprach, so heftig, dass er sich in Gedanken selbst darüber schalt. Verdammt, was sollte dieser morbide Blödsinn? Er machte sich weniger über die Assoziation – welche durchaus nahe lag – als vielmehr darüber Sorgen, dass es einfach nicht zu ihm passte, sich emotional so gehen zu lassen. Und er musste sich eingestehen, dass ihm das auch in keiner Weise behagte. Er befürchtete wirklich, von Frank Torrens mit dessen
Mythologievirus
infiziert worden zu sein. Nein, sagte er sich fest und bestimmt, da gehörte schon mehr dazu, um ihn mit diesem okkulten Zeugs zu verführen. Und doch verspürte er wieder diesen Knoten in seinem Hals, als sich die Aufzugtüren mit einem leisen Seufzen öffneten, um sie einzulassen. Die bedrückende Stimmung, welche sie sich selbst geschaffen hatten, schien die beiden Männer im Aufzug nun endgültig einzuschließen. Als sich die Türen wieder öffneten und sie diePathologie betraten, war es wirklich so, als würden sie ein Totenreich betreten.
    Hell, weiß, steril und ruhig – ein Hades ohne Laut und Farbe.
    Moore schüttelte den Kopf in dem Bemühen, dieses beklemmende Gefühl loszuwerden, was ihm endlich zumindest teilweise zu gelingen schien. Doch Torrens wurde immer fester eingeschnürt in seiner Düsternis und seinen Vorahnungen. So standen sie minutenlang, die geschlossenen Aufzugtüren hinter sich und waren scheinbar nicht fähig, sich zum Weitergehen zu entschließen.
    Doch dann wurden sie aus ihren dumpfen Gedanken gerissen, als ein grün gekleideter Medizinassistent an sie herantrat, der ihre Versunkenheit offenbar als Orientierungslosigkeit gedeutet hatte.
    »Guten Tag, wen suchen Sie denn?«, fragte er.
    Moore, zurückgestoßen in die Welt der Lebenden, fasste sich als Erster wieder.
    »Guten Tag, mein Name ist Dr. Moore und das ist Agent Torrens vom FBI. Wir sind mit Prof. Anderson verabredet.«
    Der junge Mann nickte.
    »Ah ja, die finden Sie in der Drei. Den Gang runter und die zweite Tür rechts.«, erklärte er, nickte ihnen freundlich zu und verschwand durch eine angrenzende Glastüre.
    »Nun denn, kommen Sie Frank.«
    Er packte Frank Torrens am

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