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Schneenockerleklat

Schneenockerleklat

Titel: Schneenockerleklat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gmeiner-Verlag
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Verlockung einer öffentlichen Ehrung
erlegen und damit in Reichweite der drei gelangt.
    Es hieß ja, dass Rache am besten kalt genossen
wurde, aber zu kalt durfte man sie auch nicht werden lassen. Sonst konnte man
sich beim Warten darauf den Magen verderben.
    Ehe die drei das Rasthaus ›Schottwien‹ wieder verließen,
stießen sie feierlich auf ihr Vorhaben an. Mit Kaffee und Mineralwasser
schworen sie sich auf die Rache für die Homolays ein.
    »Schau dir genau an, was die linke Hand zu tun hat und was
die rechte«, flüsterte Eva Stefan noch ins Ohr. »Wir können uns keine Fehler
leisten. Und«, sie zögerte einen Moment, »vergiss nicht auf den …« Mit der
rechten Hand produzierte sie eine scheinbar willkürliche Abfolge an Bewegung
vor dem Mund, wobei ihr Zeigefinger mehrere Male auf und ab ging.
    Er hatte verstanden und nickte verschämt mit dem Kopf.

     
    *

     
    Es war wenige Minuten vor 14 Uhr. Genau um diese
Zeit sollte der Programmhöhepunkt des heutigen Tages starten, das
Prominenten-Skirennen am Slalomhang des Hirschenkogels. Ja, genau da, wo seit
Jahren schon die Weltcuprennen der Frauen stattfanden und in alle Welt
übertragen wurden.
    Die Big Bosses aus den verschiedenen Ländern, alle nicht frei
von einem gewissen Ehrgeiz, hatten die Auswahl der Mitarbeiter, die sie zur
FECI-Jahresversammlung begleiteten, also zu ihrem Stab gehörten, unter anderem
auch nach dem Kriterium skifahrerisches Können getroffen. Denn wer wollte schon
milde belächelt werden, weil er nicht mindestens einen Mitarbeiter an den Start
brachte? Oder gar ausgelacht, weil der oder die Gute nach Einbruch der
Dunkelheit das Ziel noch immer nicht erreicht hatte.
    Natürlich hatten die Alpenländer und die Skandinavier mit
Ausnahme der Dänen gewisse, nein, erhebliche Vorteile gegenüber den
Flachländern. Die hatten aber bereits im Vorfeld heftig daran gearbeitet, die
geografisch bedingten Nachteile durch gewisse, in ihrer Plumpheit kaum zu
überbietende Tricks zumindest zu egalisieren.
    So hatte angeblich der Chefinspektor der maltesischen Kripo
einem Vorarlberger Hilfsskilehrer 5.000 Euro in bar sowie die Position des
stellvertretenden Leiters der Investigativen Division der Insel Comino (CID)
angeboten, falls er sich zu einer raschen Einbürgerung in den Inselstaat bereit
erklärte.
    Da dem wachen Montafoner aber aus Belgien ein besseres
Angebot vorgelegen hatte, war aus diesem Engagement nichts geworden.
    Dafür war es aber der Polizei der Republik Irland gelungen,
einen C-Kaderfahrer aus Liechtenstein als Mitarbeiter des kriminalen Zweiges
der Garda Siochána zu gewinnen. Der war allerdings 48 Stunden vor der Abreise
nach Österreich erkrankt und konnte daher nicht an den Start gehen.
    Die eigentlichen Stars des Rennens waren aber einige noch
aktive und ehemalige Skirennläufer und -läuferinnen, zwei gefragte
Schauspieler, bewährte Darsteller von Hauptkommissaren im Fernsehen, zwei
Operetten- und Musicalstars und noch ein paar andere Typen mitunter
fragwürdiger Prominenz.
    Jede der 27 prominenten Persönlichkeiten hatte einen Partner
aus dem Bereich der Gäste, also einen dieser Ski laufenden Kriminalbeamten
zugelost bekommen.
    Und jeder dieser insgesamt 54 Läufer musste einen der beiden
Parcours einmal absolvieren. Ob den einfacheren für die weniger guten Skifahrer
oder den anspruchsvolleren für die Profis, das konnte die jeweilige Paarung
unter sich ausmachen. Allerdings musste jedes Paar einen Fahrer auf jede der
beiden Strecken schicken.
    Schließlich wurden die beiden Laufzeiten addiert, das Team
mit der besten Gesamtzeit war Sieger.
    Eine Besonderheit dieses Rennens war, dass man mit einem
Sturz oder einer sonst wie bedingten Aufgabe nicht ausscheiden musste, sondern
mit einer Strafzeit von pauschal 90 Sekunden im Rennen blieb. Und das bei einer
erwarteten Laufzeit von 30 bis 40 Sekunden. Damit war gewährleistet, dass alle
Paarungen in der Wertung blieben und die Hetz kein vorzeitiges Ende kannte.
    Dann war es endlich so weit. Hubsi Müller, der vorjährige
Gesamt-Weltcupsieger, RTL-Weltmeister und Olympiasieger in der Kombination,
wackelte wie wild mit der Startflagge, worauf sich Hannes Großnutzer, beliebter
Tatort-Kommissar und überzeugender Chef der beliebten Serie SOKO Zugspitze, wie
eine Rakete aus dem Starthaus katapultierte und … um Himmelswillen, bereits bei
der ersten Torstange einfädelte, Sturz und aus.
    Gesamtlauf- und vorläufige Bestzeit

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