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Schneespuren gibt es nicht (German Edition)

Schneespuren gibt es nicht (German Edition)

Titel: Schneespuren gibt es nicht (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: W.T. Wallenda
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„Genial! Schon der Geruch nach Toffee und den Röstaromen macht Lust auf mehr, finden Sie nicht auch?“ „O ja!“, sprach der Mund, während Gehirn und Magen überlegten, ob sie den Befehl zum Übergeben erteilten sollten. „Meinen Sie nicht auch, dass Eiche etwas herauskommt?“ „Sie meinen, er ist schlecht?“ Argwöhnische Blicke. Dann ein kurzes Lächeln. „Sie machen schon wieder einen Witz, oder?“ „Natürlich“, schob Berti vor. Eiche passt haargenau. Das Zeug schmeckt nach altem Holz. Ein echter Jägermeister wäre mir lieber, dachte er sich. „Ha, ich wäre fast drauf reingefallen!“ Manni fing plötzlich an zu kichern, dann prustete er los. „Ist er ...schlecht....?“, parodierte er Bertis Frage. „Den muss ich mir ... merken ... Der ist echt gut. Bei der nächsten Aufsichtsratssitzung bringe ich ihn an.“ Er bestellte noch zwei Dalmore. „Der späte, rauchige Abgang ist einzigartig. Kein anderer Malt bringt es fertig, die Eiche mit Orangen zu kombinieren und im Abgang wieder in Rauch, Malz und Röstarmomen zu verwandeln. Das kann nur der 50jährige Cask strength!“ „Sie sind ganz allein!“, stellte Berti beiläufig fest. Er wollte seinen Attentat-Sieg auskosten. „Mausi, also meine Frau, fühlt sich nicht wohl. Ihr ist wohl etwas auf den Magen geschlagen. Meine beiden Kinder scheinen sich mit ihrer ständigen falschen Ernährung ebenfalls den Appetit verdorben zu haben.“ Manni sah sich kurz um, ging näher an Bertis Ohr heran. „... wissen Sie was?“ Kopfschütteln. „Sie nerven mich, also die Kinder. Ich bin ganz froh, mal allein zu sein!“ „Prost!“ Der zweite Dalmore schmeckte schon besser. Das Kotzgefühl blieb zumindest aus. Manni wurde immer besser gelaunt. „Als ich meine Frau vor fünfzehn Jahren kennengelernt habe, wollte ich ihre strammen Brüste aussaugen und ihr den Verstand aus dem Kopf bumsen!“ „Und jetzt?“ „Jetzt glaube ich, dass es mir ganz gut gelungen ist!“ Berti brüllte los. Die Stimmung wurde ausgelassener. Der unbekannte Viel-Quatsch-Nachbar drehte sich zu ihnen um. „Grüetzi, Servus und Hallo! Ich bin Hansi!“ „Berti!“ „Manni!“ „So ist’s recht, liebe Schneefreunde! Ich bin euer Skilehrer, aber heute Abend möchte ich euch unterhalten. Da ihr gerade Witze erzählt ...“ „Tun wir nicht!“ Hansi verstummte. Berti deutete mit dem Daumen nach hinten auf Manni. „Das war todernst!“ Hansis Augen suchten rasend schnell einen Ausweg. „Oh, dort sehe ich ja ...“, schob er schnell vor. „Entschuldigt, ich bin gleich wieder da! Ich muss noch Professor Dr. Heberlein begrüßen. Sie kennen ihn bestimmt. Er ist Europas renommiertester Herzspezialist!“ Der Skilehrer verdrückte sich. Berti erspähte die Alte. Sie hatte scheinbar ihre Begegnung mit Feuersalamader all you can get verdaut. Ihr Sohnemann war aufgestanden. Er hielt sich verdächtig nahe bei anderen Gästen auf, ohne sich jedoch mit ihnen zu unterhalten. Irgendwie kam ihm die Hexe komisch vor. Ihr runzliger Giraffenhals streckte sich lang und länger. Sie öffnete die Nobel-Tasche. Sir Nelson schlüpfte heraus. Sie flüsterte dem Hund etwas ins Ohr. Der kleine Kopf hob sich, die Knuffelnase schnupperte. Jetzt sprang der Chihuahua aus seinem Luxus-Wohnheim. Er wollte in Richtung des Sohnes spurten, doch Berti, der sich im gleichen Moment von Manni verabschiedete, machte zwei Schritte nach vorn. Der Hund blieb stehen. „Sir Nelson“, rief Berti freudig aus. Das Gesicht der Alten versteinerte. Ihr Sohn lief hochrot an. Der Hund begrüßte aufgeregt seinen neuen Freund. „Sir Nelson, Kleiner, wo treibst du dich denn herum?“ „Wau!“ „Da ist ja der kleine Ausreißer! Bist du schon wieder zu dem Herren hier gelaufen?“, zerriss die Stimme der Alten die Idylle. „Er muss mir wieder aus der Tasche gesprungen sein. Ich werde ihn nehmen und aufs Zimmer bringen.“ Berti war sprachlos. Die Alte hatte den Hund doch gerade selbst aus der blöden Louis Vuitton-Handtasche herausgeholt. Der Detektiv suchte den unsympathischen Sohn. Er war verschwunden. „Hopp, rein mit dir!“ Sir Nelson sprang in die Edel-Tasche. Die Alte wackelte weg. Berti wusste, dass hier etwas faul war. Oberfaul sogar. Er beschloss, ein Mineralwasser zu trinken und etwas aufzupassen. „Sie haben Herrn Schepperlin auch noch nicht gesehen, oder?“ „Nein, Herr Baron.“ „Haben Sie Lust mit mir eine Runde zu Schach spielen?“ Berti lächelte. „Es würde Ihnen keine Freude bereiten.“ Ein

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