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Schneespuren gibt es nicht (German Edition)

Schneespuren gibt es nicht (German Edition)

Titel: Schneespuren gibt es nicht (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: W.T. Wallenda
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Geschmackszellen vor Freude explodierten, beobachtete er Familie Mausi. Marios Kollege nahm gerade den letzten Teller vom Tablett und wünschte einen guten Appetit. Friedrich hatte sich beim Ketchup vorgedrängelt. Seine Schwester stierte beleidigt zu Berti. Sie streckte ihm vor lauter Wut die Zunge heraus. Manni schloss entnervt die Augen. Mausi schüttete Essig und Öl über ihren Chef-Salat. Hoffentlich schafft die Göre auch noch den Ketchup-Gang, bevor der Bengel sich die erste Pommes in den Mund schiebt , erhoffte der Diavolo-Meister. Friedrich begann mit dem Schnitzel. Cordula nahm das gute Heinz Nr. 57 und schüttete es über ihre Pommes Frites. Ein Wettlauf mit der Zeit begann. Berti war ganz aufgeregt. Er musste sich zwingen, nicht permanent zur Mausi-Familie zu starren. Es war soweit. Beide Kids schoben sich gleichzeitig rot triefende Pommes in den Mund. Berti war vom Parma-Schinken verzaubert. „Ein Hochgenuss!“, murmelte er mit vollem Mund, ohne seine Opfer aus dem Blickfeld zu lassen. Er bemühte sich so unauffällig wie möglich hinüber zu sehen. „Du sagst es!“ Volltreffer! Schiff versenkt! Friedrich stand der Schrecken des Tabasco ins Gesicht geschrieben. Noch während er eine zweite und dritte Pommes, sowie ein abgeschnittenes Stückchen Schnitzel nachschob, breitete sich eine für ihn unangenehme Schärfe im Mund- und Rachenraum aus. Seine Schwester gaffte zuerst noch voller Schadenfreude, dann schoss auch ihr das Blut in die Wangen. „Schau mal kurz zu den Blödmann-Kindern!“ Konny drehte sich um. Beide waren hochrot angelaufen. Sie griffen zu ihren Limonadengläsern und leerten sie in einem Zug. „Mama, das ist scharf!“, stöhnte Friedrich. „Ich sterbe!“, jammerte Cordula. „Ich habe schon immer gesagt, dass ihr zu viel Ketchup esst!“, tat das Familienoberhaupt die Angelegenheit ab. Manni wollte nichts anderes, als sein Steak genießen. „Manni, jetzt beschwere dich beim Kellner! Sieh dir doch mal unsere Kinder an!“ Mausis Ehemann schloss wieder einmal kurz die Augen. Er atmete tief ein. Berti sah regelrecht, wie sich das Magma der Gefühle nach oben arbeitete, um als Vulkanausbruch ausgeschrien zu werden. „Mir reicht es! Wenn es euch nicht schmeckt, dann bestellt nächstes Mal etwas anderes. Ich bin ohnehin kein Freund von Pommes und Ketchup. Mein Steak ist hervorragend! Wenn ihr keinen Hunger mehr habt, geht aufs Zimmer! Ab morgen gibt es für euch Müsli und Milch statt Pommes und Cola!“ Beide starrten sich mit glasigen Augen an, standen auf und rannten aus dem Speisesaal. Konny schmunzelte. „Ich glaube, Manni hat genug.“ „Eins zu null für uns!“ „Steckst du dahinter?“ „Es ist nur etwas Tabasco im Ketchup“, grinste Berti. „Du Schelm, was hast du noch alles ausgeheckt?“ „Ich glaube, dass Mausi-Mama heute nicht zur Bar kommen wird.“ „Wieso?“ „Sie hat ihren Salat mit Rizinusöl angemacht!“ Konny fing zu lachen an. Um nicht aufzufallen, schnappte er seine Serviette, hielt sie vor Mund und Nase, und imitierte Schnäuzen. Mausi aß den ganzen Salat auf. Die Mischung aus Oliven-Rizinusöl schien ihr zu schmecken. Die Wirkung stellte sich schneller ein, als Berti es vermutete. Noch bevor Manni ein zweites Pils bestellen konnte, stand sie auf. „Ich gehe ins Zimmer zu den Kindern.“ „Ich dachte, wir genehmigen uns einen Cocktail an der Bar? Elternabend mit anschließendem ..., du weißt schon!“ „Tut mir leid ich ...“, sie sprach den Satz nicht zu Ende. Mit zusammengekniffenen Pobacken stakste sie aus dem Speisesaal. Jeder, der schon einmal einen akuten Diarrhöe-Anfall hatte, wusste aufgrund ihres Ganges Bescheid. Ihre Ohren glühten vor Scham feuerrot. Die Wangen vermutlich auch, jedoch waren sie dermaßen mit Rouge bedeckt, dass man es nicht erkennen konnte. „Zwei zu null für uns!“, triumphierte der Detektiv. Die Observation der Gelüste ging weiter. Nur eine kleine Drehung des Kopfes und er hatte die Tierquäler-Fraktion im Visier. Sie prosteten sich zu. Berti gefiel die Art und Weise nicht, mit der das Paar die anderen Gäste musterte. Die Gläser wurden abgestellt. Sie nahmen das Besteck in die Hände. Das Schnitzel schmeckte ihnen. Die erste Gabel Spagetti folgte. Das Kauen schlief ein. Die Alte und ihr Sohn rümpften aufgrund des nicht gewürzten Essens ihre Nasen. Sie spülten ihre jeweiligen Bissen mit Wein hinunter. Sie raffte ihren Hals, suchte offenbar den Kellner. Er lenkte sie ab, deutete auf das Gewürz-Gedeck am

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