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Schneespuren gibt es nicht (German Edition)

Schneespuren gibt es nicht (German Edition)

Titel: Schneespuren gibt es nicht (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: W.T. Wallenda
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weiterer unbekannter Gast, der das Gespräch scheinbar belanglos mitverfolgt hatte, trat näher. „Gestatten, mein Name ist Ivan Wladimir Kurowsaltin. Ich bin russischer Attaché und spiele für mein Leben gern Schach. Darf ich Sie herausfordern?“ Baron von Straß beäugte den Mitfünfziger vor ihm abschätzend. Diesem war das Mustern nicht entgangen. „Kennen Sie mich? Waren Sie schon einmal in Russland?“ „Ja, ich war mal in Russland. Damals bin ich mit meinen Sturmgeschützen bis kurz vor Moskau gekommen, dann musste ich die Rückreise antreten!“ Der russische Staatsmann wusste nicht, wie er reagieren sollte. Berti nahm ihm die Entscheidung ab. „Dann setzen Sie sich doch zusammen. Sie können offene Fragen ausdiskutieren und auf dem Schachbrett alte Zeiten aufleben lassen.“ „Ich nehme die Herausforderung an!“ Baron von Straß schlug halbmilitärisch die Hacken zusammen. „Dann werde ich Ihnen zeigen, was Russlands Söhne alles können!“ Die Alte war weg. Sir Nelson war weg und der arrogante Sohnemann der Hexe war auch weg. Berti warte auf Konny. Als dieser später an die Bar kam, saßen die Tierquäler im hintersten Eck und tuschelten. Berti kümmerte sich nicht weiter um sie. Er hatte nur noch Augen für Konny und Dalmore.

Dancing Queen

    Der Abend verlief kurzweilig, lustig, gemütlich und war genau zum richtigen Zeitpunkt zu Ende. Konny konnte sich von den Verlegerinnen loseisen, als Berti sich an den Dalmore gewöhnt hatte. Gemeinsam ließen sie den Tag ausklingen. Sie schliefen nicht nur in einem Himmelbett, sie fühlten sich auch so, als ob sie im siebten Himmel wären.

    Als der Detektiv am nächsten Morgen aufwachte, spürte er, dass er genau zum richtigen Zeitpunkt die Whiskey-Session eingestellt hatte. Ein Drink mehr, und er hätte fürchterliche Kopfschmerzen. Stattdessen war er kurz nach Konny aufgestanden. Während sein Freund in den Fitnessraum ging, bevorzugte Berti eine warme Dusche. Er brauchte Zeit, um sich für die große Überraschung fertig zu machen. Alles sollte perfekt sein. Die richtige CD hatte er von zu Hause mitgebracht. Sie lag schon im Player. Die Fernbedienung war bereits für den perfekten Start im Badezimmer deponiert. Schon auf dem Weg in den Luxuswaschraum der Suite pfiff Berti die Melodie von Dancing Queen . Das flauschig weiche Badetuch warf er kunstvoll an den Wandhaken. Natürlich verfehlte er ihn und das Tuch landete auf dem Boden. Berti bückte sich, hob es auf und hängte es an den dafür vorgesehenen Haken. Er stieg in die Duschkabine und schloss die gläserne Tür. Berti suchte die Armaturen vergebens. Eine silberne Leiste mit Druckknöpfen tauchte in seinem Blickfeld auf. Er wählte tropic summer, drückte den entsprechenden Knopf und aus fünf verschiedenen Duschköpfen, die sowohl seitlich, als auch an der Decke angebracht waren, schoss angenehm temperiertes Wasser auf seine nackte Haut. „Ahhh, tut das gut“, stöhnte er zufrieden. Der Detektiv begann zu singen: „You can dance, you can jive ...“, Summen folgte, „... you are the dancing queen young and sweet, only seventeen Dancing queen. Feel the beat from the tambourine, oh yeah ...” Berti schaltete auf body massage soft um. Der Deckenstrahl wurde von drei Seitenstrahlen ersetzt. Alle hatten eine unterschiedliche Druckstärke. Zwei von ihnen bewegten sich hin und her. „Schmadtke, hier haste alles richtig gemacht“, lobte sich der Abba-Fan, während er seinen Body von den Wasserfontänen berieseln ließ und die Massage genoss. Er schaltete hoch auf hot massage. Die Temperatur stieg augenblicklich an. Dampf bildete sich. „Uhhh, ahhh ...“, ausrufend, suchte Berti den Schalter, doch er fand ihn im Dunst nicht. „Heiß ...“, presste er aus, und sprang immer schneller hin und her. Er versuchte den Wasserstrahlen auszuweichen, doch das war ein Ding der Unmöglichkeit. Der Dunst war so dicht, dass er die Leiste nur ertasten konnte. Er drückte blind einen Knopf, wollte wieder in sein Lieblingslied einstimmten, doch bevor er das Wort: „Dancing“ ausgesprochen hatte, erstarrte er. Eiskaltes Wasser ergoss sich über den schön aufgewärmten Körper. Gänsehaut trat hervor. Bertis Herz schien stehengeblieben zu sein. Verschwommen sah er im davonziehenden Dampf die Stellung: iceland shower . Gleichzeitig formte sich sein Mund zu einem Schrei. „Ahhhhhh!“ Der ausgefahrene Zeigefinger eines vor Kälte schlotternden Armes suchte verzweifelt die tropic summer -Stellung. Unaufhörlich

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