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Schneespuren gibt es nicht (German Edition)

Schneespuren gibt es nicht (German Edition)

Titel: Schneespuren gibt es nicht (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: W.T. Wallenda
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während Abba im CD-Player weiter sang. Am liebsten wäre er im Erdboden versunken. Wie kam er aus dieser Nummer wieder heraus? Was war schlimmer? Die Geschichte im Kaufhaus, oder die Abba-Nummer hier und jetzt im Nobelhotel, in dem er gerade dabei war, seine Karriere aufzubauen? Berti wollte augenblicklich sterben. Er schloss die Augen, hoffte, dass es sich um eine Fata Morgana handelte und öffnete die Lider wieder. Die Leute waren immer noch da. Mit aufgerissenen Mündern starrten sie sprachlos in die Luxus-Suite. „Ich, hmhm, ich, äh ... übe. Ich habe einen Auftrag am Broadway, dort wird demnächst das Abba-Musical ... also, ich soll dort als Agnetha ... meine Tarnung ist ..., ich muss mir wohl eine neue Tarnung ... also ...“ Herr Ostmann fand als erster Worte. „Sie können sich auf unsere Verschwiegenheit verlassen.“ Baron von Straß sagte lediglich: „Pfui Deibel!“ „Meine Damen und Herren, Berti, also Herr Schmadtke hat als Agnetha-Double, die Dame ist ja in die Jahre gekommen und hat einige Pfunde zugelegt“, erklärte Konny, nachdem er sich wieder gefangen hatte, „eigentlich sprechen wir nicht darüber, aber er hat als Doppelgänger einen Mordanschlag auf die Gruppe Abba verhindert! Beim nächsten Musical sollte möglicherweise ein zweiter Anschlag ausgeführt werden. Alle vier Bandmitglieder wollten als Gäste kurz auf die Bühne kommen. Herbert Schmadtke bereitet sich auf seine Rolle vor!“ „Wahnsinn!“, kam es über Amelies Lippen. „Du hast jemanden von Abba das Leben gerettet?“ „Es ist gut, dass wir einen so ausgezeichneten Detektiv im Haus haben. Dürfen wir eintreten?“ Verblüfft stimmten Berti und Konny zu. Alle setzten sich hin. Der CD-Player wurde abgeschaltet. Herr Ostmann übernahm das Wort. „Wir müssen einen Mordfall melden. Das Hotel ist eingeschneit und von der Außenwelt abgeschnitten. Sie sind unsere einzige Hoffnung!“ „Mo... Momo... Mordfall?“, stotterte Berti. „Richtig! Letzte Nacht wurde Herr Schepperlin ermordet. Auf Drängen des Herrn Baron von Straß öffneten wir heute Morgen das Zimmer des Gastes. Herr Prof. Dr. Heberlein konnte lediglich den Tod des Mannes feststellen!“ Berti besann sich. Die Leute hier vertrauten ihm. Er war ihr Hoffnungsträger. Er war nicht mehr der dumme kleine Kaufhausdetektiv, er war Herbert Schmadtke, Privatdetektiv – ihr Problem ist mein Problem – Ermittlungen mit Garantie. Es war soweit. Sein Leben befand sich gerade in der Werkstatt. Es wurde aufgemotzt, frisiert – getunt – gepowert. Von diesem Moment an war alles anders. Alles! Dort saßen studierte, hochintelligente Menschen, die seinen Rat suchten. Er konnte entweder der kleine dicke Berti sein, der er immer war, und die ganze Sache versauen, oder er konnte sich einen Namen machen. Amelie war seine Freundin. Ob sie dahinter steckte und ihrem Chef den Rat gab, sich an Berti zu wenden? Ihre Augen glänzten. Sie himmelte ihn an. Zumindest mochte sie ihn. „Berti. Ich meine, Herr Schmadtke, Sie übernehmen den Fall doch, oder?“ Baron von Straß, der gestern Abend seine persönliche Rache für Stalingrad gefunden hatte, hegte noch Zweifel, ob Berti der richtige war, doch der Fettsack mit Weiberperücke schien ein Meister der Tarnung zu sein. „Wenn ihr kriminalistischer Verstand ihrer Tarnkunst ebenbürtig ist, junger Mann, traue ich es Ihnen zu, den Tod meines Freundes aufzuklären.“ Dann war da noch dieser Arzt. Er hatte den Leichnam untersucht. Professor Doktor Heberlein, eine Koryphäe seines Fachs. Er konnte Berti sicher ein paar Fragen beantworten. „Herr Schmadtke, die Ehre meines Hotels steht auf dem Spiel. Ich habe gehört, dass Sie auf der Anfahrt einen Schwerverbrecher dingfest gemacht haben. Stimmt das?“ „Natürlich stimmt das“, kam es sehr selbstsicher. So selbstsicher, dass sogar Konny erstaunt war. „Sie entschuldigten für eine Minute. Ich kann in diesem Tarnaufzug nicht arbeiten. Ich ziehe mich schnell um.“ „Und wie lautet Ihre Antwort?“ „Nun drängen Sie ihn doch nicht, Herr Ostmann“, fuhr Baron von Straß dazwischen. „Hätte er sofort den Auftrag angenommen, wäre das kein gutes Zeichen gewesen. Alle Profis denken nach, bevor sie sich entscheiden!“ Berti verschwand im Schlafzimmer. Er setzte sich aufs Bett. Alles drehte sich. Seine Gedanken fuhren Karussell. Er hatte viele Fachbücher über Todesermittlungen gelesen. Natürlich würde er den Fall annehmen. Das war seine Eintrittskarte in die Welt der Reichen.

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