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Schneespuren gibt es nicht (German Edition)

Schneespuren gibt es nicht (German Edition)

Titel: Schneespuren gibt es nicht (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: W.T. Wallenda
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im Jahr!“ „Du meinst ohne Nebeneinkünfte!“ Beim Gedanken an Dr. Kleefuß fragte sich der Detektiv, ob die junge Tusse künftig keinen Prosecco mehr trinkt, ihr Freund einen Fruchtbarkeitstest macht, die Tortenfee nach dem Kindsvater sucht, und der Alki sich Insulin besorgt hat. Berti musste lachen. Sie schlenderten den Flur entlang. An beiden Seiten führten Türen aus Mahagoniholz zu den verschiedenen Bereichen. „Mich würde es nicht wundern, wenn die Beschriftung aus reinstem Gold wäre“, flüsterte Konny. Er las die Schilder: „Umkleiden, Saunawelt, Tennishalle-Indoor, Racket-Räume …“ Am Ende des Flurs angelangt, wies ein Pfeil nach rechts. „Tennisplätze-Outdoor, diese Angeber. Wo sollen sie sonst sein? Unterirdisch vielleicht?“, mokierte sich Berti. „Hier entlang“, zog ihn Konny in die andere Richtung. Freizeitbereich stand auf diesem Wegweiser. Lockere Sitzgruppen aus feinstem Leder luden zum Verweilen ein. An den Wänden hingen Flachbildschirme, die die beiden an Kinoleinwände erinnerten. Personal in altmodischen Butler-Anzügen und Zofen-Kostümen bedienten die Gäste. Sie brachten frisch gepresste Obst-Säfte, Mineralwasser de Luxe, wie Bling H2o aus Tennessee, 420 Below aus Neuseeland, oder das japanische Finé, zu den Tischen. In einem Nebenraum, der hermetisch abgeriegelt schien, wurde Schach gespielt. Dazu rauchten die beiden Spieler dicke Zigarren. Die über ihnen schwebende blaue Dunstwolke waberte gemächlich zu einer Art Abzugshaube und wurde sanft durch den Filter nach außen geleitet. „Die Zigarren kosten bestimmt so viel, wie ich im Monat an Honorar bekomme“, deutete er auf die beiden Raucher. Sie folgten einem der Butler-Kellner, und landeten im Restaurant. Erste Blicke hingen an den Neulingen im Club. Eine ältere Dame mit jungem Begleiter musterte Konny auffällig lange. An Berti verschwendete sie keinen Blick. Nachdem auch zwei Angestellte auf die Besucher aufmerksam geworden waren, setzten sie sich an einen der freien Tische. Am Nachbartisch saß der Designer-Anzug-Opa aus der Limousine mit seiner Sporttaschen-Blondine. „Für mich ein Glas Schampus. Was möchtest du?“, fragte er mit rauchiger Stimme seine Begleiterin. Mit einer an Arroganz kaum zu übertreffenden Art und Weise, bestellte sie das teuerste Wasser. Eine Flasche Bling H2o. „Ein Gläschen vor dem Sport. Mein Tennislehrer kommt erst in fünfzehn Minuten. Ich habe dir gleich gesagt, dass Joshua nicht so schnell fahren soll“, geiferte sie ihrem Begleiter ins Gesicht. Dieser brummelte etwas unverständliches, woraufhin die Blondine wieder ihr Chamäleon-Lächeln aufsetzte. „Darling, ich wusste ja nicht, dass du heute noch zum Juwelier möchtest. Auf Shopping war ich gar nicht eingestellt. Ich habe nichts zum Anziehen dabei.“ „Dann gehen wir nach der Tennis-Stunde noch schnell in die Boutique hier im Club.“ „Schätzelein, die hier haben doch nur Sportklamotten. Wenn ich zum Juwelier gehe, brauche was Anständiges zum Anziehen.“ „Dann soll Joshua eben noch einen Umweg fahren. Hauptsache, du bist heute Abend schick. Ich habe ein Geschäftsessen!“ „Zu Dress First Class ?“ „Von mir aus“, kam es gelangweilt. „Yuppiiehhh!“
    Der Ober wollte die Bestellung abschließen. In einer leicht überkandierten Art, äußerlich einem stattlichen Pinguin gleichend, fragte er mit näselnder Stimme: „Darf es noch etwas sein? Vielleicht ein Hors-d’oeuvre? Wir haben heute die ersten frischen Austern der Saison hereinbekommen. Weiterhin empfiehlt der Küchenchef Carpaccio de saumon frais mit einem Hauch Créme de tuffe.“
„Für mich nix, der Tennislehrer kommt gerade rein“, winkte die Blondine ab. Diesmal war keine gespielte Arroganz zu hören. Diesmal leitete das Gehirn den Sprachbefehl im Originalzustand weiter, und spiegelte den eigentlichen IQ unter der blonden Matte wider. Mit der Grazie einer Komödienstadel-Bauersmagd sprang sie auf, schnappte sich die Sporttasche und ging schnellen Schrittes zum Eingang. „Giovanni! Hier bin ich!“ Der reiche Bierspoiler-Träger blieb sitzen. „Bringen Sie das Wasser trotzdem. Und ich nehme beide Vorspeisen!" „Wie Sie wünschen.“ „Das ist dein erster Kunde, Berti. Die Alte bescheißt ihn mit dem Tennislehrer.“ „Glaubst du wirklich? Die wäre ja dümmer als ein Pfund Salz! Der Typ mit dem Champagner-Fass unter dem Hemd hat doch Kohle ohne Ende!“ „Und der Tennis-Gigolo den dazugehörigen Body!“ „Du bist ein Genie!“ Der

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