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Schneespuren gibt es nicht (German Edition)

Schneespuren gibt es nicht (German Edition)

Titel: Schneespuren gibt es nicht (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: W.T. Wallenda
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Rest ist geschmolzen!“, flüsterte der Bauunternehmer, und fing an, heftig über seinen Witz zu lachen. „Da kenne ich noch einen“, schob er nach. „Was sind die drei beliebtesten Flüsse bei Homosexuellen? Wissen Sie nicht. Ist doch einfach. Inn, Po, Rhein! Ha, ha, ha. Den könnte ich noch toppen, wenn ich den Main noch anfügen würde. Ha, ha“, prustete der Baulöwe aus. Tränen schossen in seine Augen. Berti und Konny schmunzelten aus Höflichkeit, um nicht aufzufallen. Insgeheim hätte der Autor bereits eine geeignete Gegenattacke parat, aber das wäre nicht geschäftsdienlich gewesen. Also ließ er dem alten, gehörnten Sack den Lacher. Berti wollte nur wieder Bruce Willis spielen, den Laden aufmischen, dann gehen. Als er an die Türsteher dachte, änderte er sein Vorhaben doch lieber in nichts tun ab. Die ältere Dame und ihr dreißig Jahre jüngerer Lover sahen etwas brüskiert zu ihnen rüber. „Der ist gut, was, ha ha. Den habe ich neulich bei einer Aufsichtsratssitzung aufgeschnappt. Der Innenminister, er hat ‘nen Stuhl bei mir in der Firma, er gehört zum Aufsichtsrat, wegen der Aufträge und so weiter“, erklärte er kurz. „Er hat sich weggeschmissen. Politikermäßig sagte mein Freund nur, jetzt schlag doch keine Wellen!“, wieder lachte Hindelang. „Wellen schlagen …, er meinte doch glatt den Kerl von der anderen Partei … he he he! Das war ‘ne dreiste Anspielung! Hi, hi, hi“, änderte er den Tonfall beim Lachen. Hindelang beruhigte sich allmählich. Sein Blick glitt über die Vorspeise. Sieben Austern lagen auf einem geschnitzten Eisblock, der dem Massiv des Mont Blanc ähnelte. Am Rand des Tellers aus edelstem Porzellan, befanden sich aufgeschnittene Zitronen und Limetten. Natürlich ein Musterschnitt, nicht einfach halbiert. Die Austern selbst waren bereits geöffnet. Hindelang nahm eine der Muscheln, träufelte etwas Limettensaft darüber, löste mit der Austerngabel das Fleisch vom Schließmuskel und schlürfte die Delikatesse genüsslich aus der Schale. „Mmhh,, die ersten Austern sind besonders lecker. Möchten Sie eine probieren?“, bot er an, griff zu seinem Champagner und nahm einen Schluck. „Nein danke“, lehnte Konny ab. „Ich bin mehr für Tiere mit vier Beinen. Ich mag nichts aus dem Wasser.“ Hindelang lachte. „Klar“, sagte er, schnappte sich eine der Austern und hielt sie Berti hin. „Sie sehen aus wie ein Gourmet. Bitteschön!“ Berti versuchte sich so normal wie möglich zu benehmen. Innerlich komplett angewidert, startete er einen Ablehnungsversuch. „Sie haben sich doch so darauf gefreut. Ich …“ „Ich bekomme ja noch den Lachs an Trüffelcreme. Nun nehmen Sie schon, bevor mir der Arm abfällt!“ Berti griff wohl oder übel zu. Die Auster lag friedlich im Salzwasserbad ihrer Schale. Weißes Glibber, welches noch lebte, oder zumindest nicht lange tot war. Roh! Berti stand vor seiner persönlichen Dschungelprüfung. Tausend Bilder rasten durch seinen Kopf. Er sah C bis Z Promis, die sich im Privatfernsehen zum Affen machten. Einmal hatte er sich angesehen, wie ein Camp-Bewohner etwas Lebendiges aß. Danach hatte er sich seine Chips noch einmal durch den Kopf gehen lassen. Lebensmittelorgasmus pur! Berti gehörte seither zu den Boykotteuren dieser Sendung. Jetzt lag das eigene Schicksal in seiner Hand. Sein erster potentieller Klient wartete darauf, dass eine Auster verspeist wird. Der Magen meldete sich. „Nein! Wenn du mir das antust, spucke ich!“ Das Hirn mahnte: „Ruhe! Ich befehle dir, den Happen zu behalten! Unsere Zukunft hängt davon ab!“ Magen: „Was weißt du schon von ekelhaften Dingen, die mir hin und wieder vorgesetzt werden?“ Hirn: „Entweder du behältst die Auster in dir, oder wir werden verhungern, weil wir Pleite gehen!“ „Etwas Zitrone? Oder lieber ein bisschen mehr Pepp, und ein paar Tropfen Limette?“ Die Zitronen waren größer. Berti griff nach der mächtigsten Zitrusfrucht auf den Teller. Er hielt sie über das wabbelnde Etwas und presste sie aus. Seine Faust lag so fest um die Zitrone, dass das Weiße an den Knöcheln hervortrat. Hindelang beobachte interessiert. „Ist das nicht etwas viel?“ „Nein“, lächelte Berti verschmitzt. „Ich habe ohnehin eine ganz leichte Angina. Ich meine, sie ist sozusagen nur im Anflug, wie es so schön heißt. Da dachte ich mir, dass ein Schuss Vitamin C hilfreich ist.“ „Nun vernaschen Sie die Auster schon! Ich möchte wissen, wie sie Ihnen schmeckt!“ Im

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