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Schneespuren gibt es nicht (German Edition)

Schneespuren gibt es nicht (German Edition)

Titel: Schneespuren gibt es nicht (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: W.T. Wallenda
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„Warum?“ „Weil ich ...“, druckste der Guru herum, „... etwas bei euch hinterlegt habe, und ich wollte es holen, während ihr beim Frühstück ...“ „Du hast was?“, fuhr ihm Berti ins Wort. Steinbrechers Gesichtsausdruck veränderte sich. Die Freundlichkeit wich. Der Blick wurde kalt und ungemütlich. Ebenso änderte sich der Tonfall seiner Stimme. Jegliche Freundlichkeit suchte man vergebens. „Ihr beiden Vollpfeifen seid in Besitz von etwas, was mir gehört. Es befindet sich in eurem Trolley! Wir gehen alle drei gemeinsam auf die nächste Toilette, dann bekomme ich mein Paket, und ihr vergesst, was ihr gesehen habt!“ „Spinnst du?“ Knuts rechte Hand wanderte in seine Jackentasche. Etwas Längliches stach hervor. Es war hart. Der Guru drückte es in Konnys Rücken. „Das ist ‘ne Knarre, du Homo. Entweder ich bekomme mein Päckchen zurück, oder dein wandernder Schweinebraten ist künftig solo! Ihr Luschen habt jede Menge Schnee im Koffer. Meinen Schnee!“ „Konny!“, stieß Berti besorgt aus. Er stand kurz vor einem Kreislaufkollaps. „Schon gut!“, beschwichtigte der Schriftsteller. „Wir geben ihm, was immer er möchte, danach fahren wir in unser Ski-Hotel. Verdammt, habe ich Kopfschmerzen!“ „Das wollte ich hören!“, grinste Steinbrecher. „Griaß Gott beinand’ im Bayernland!“, kam die unerwartete Begrüßung von Polizeihauptmeister Rudi Radkte. Es waren wohl die verdutzten Gesichter, die den Polizisten dazu bewegten, sich für ein einigermaßen verständliches Hochdeutsch zu entscheiden. „Polizei! Willkommen in München. Ihre Ausweise bitte!“ Sie erstarrten. Eine Polizeikontrolle war das Letzte, was sie in diesem Moment brauchten. Berti war sprachlos, Knut grinste schleimend über das ganze Gesicht, und Konny überlegte, welches Übel das Geringste war. Ein vermutlicher Drogenschmuggler hatte sein Paket in ihrem Koffer verstaut, was wohl in den nächsten Minuten von dem Zivil-Bullen entdeckt werden würde. Der gleiche Drogenspediteur drückte ihm zudem eine Kanone in den Rücken. Würden er oder Berti etwas Falsches sagen, könnte es der letzte Satz im Leben von Konrad Wels gewesen sein. Konny wusste, dass er schon schönere Momente erlebt hatte. Berti war es gewohnt, in außergewöhnliche Situationen zu geraten, aber er? Konny Wels, der Autor kannte so etwas nicht? Konny suchte für ein paar Sekunden die versteckten Kameras. Er checkte ab, ob er im verbrauchten Gesicht des Polizisten einen getarnten Promi entdeckte. Alles Fehlanzeige. Konny kannte solche Dinge nur aus Hollywood-Filmen. Es war das große Verwirr-Spiel, und am Ende geht alles gut. Hoffentlich blieb Berti gelassen. Verdammt! Wenn der Bulle das Paket von dem Idioten findet! Konnys Gedanken drehten durch. Das Pochen in den Schläfen wanderte jetzt zusätzlich in den Nackenbereich. „Dickerchen, du kommst schon mal mit!“ „Wie reden Sie mit mir? Und überhaupt ...“, warf Berti ein, „... warum kontrollieren Sie anständige Menschen? Sehen Sie die Leute dort? Warum werden die nicht kontrolliert?“ „Weil du ein Kiffer bist, Fettbacke!“ Berti erstarrte. Es wurde ihm heiß und kalt. „Was ... was ... soll ich sein? Ich rauche doch nicht, also ich bin ... Nicht ... Nichtraucher!“, haspelte der Detektiv. Der Kreislauf machte sich wieder bemerkbar. „Wenn du Nichtraucher bist, bin ich kein Polizist, sondern Walfischfänger!“, knurrte Rudi Radtke und zeigte das ausgedruckte Foto von Berti. Er hatte einen unverkennbaren fetten Joint im Mund. „Oder ist das keine Tüte, sondern Zuckerwatte? Brennende Zuckerwatte?“, fragte der Zivilfahnder. Berti war sprachlos. Gab es satellitenüberwachte Zugabteile? Während des Gesprächs presste Steinbrecher die Waffe spürbar in Konnys Rücken. „Kein Wort, sonst wohnst du künftig auf dem Friedhof!“ Die Jünger des Sektenführers schlossen auf. Radtke hob eine Hand. „Der mit der Brille!“, deutete er auf den Berliner Alt-Punker. Sofort stürmten zwei mit Hausmeisterkittel getarnte Polizisten auf den Punker zu. Blitzschnell legten sie ihm Handschellen an. „Ick bin unschuldig. Icke hab damischt nix zu tun. Ick find dat jar nich’ jut!“ „Knut? Was ist da los?“, fragte eine der Tussen. Der Dealer drehte sich für einen kleinen Moment um. Diesen Augenblick nutzte Konny aus. Der Schriftsteller schnellte herum. Seine rechte Hand war zur Faust geballt. Sie zischte nach vorn und traf Knut Steinbrecher seitlich am Kinn. Der Guru taumelte. Rudi Radtke

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