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Schneespuren gibt es nicht (German Edition)

Schneespuren gibt es nicht (German Edition)

Titel: Schneespuren gibt es nicht (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: W.T. Wallenda
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zurück in die Schienen und drehten eine Runde auf der Achterbahn. „Ist das Geständnis unterschrieben?“ „Ja!“ Der Zivilfahnder schnaufte kräftig durch. „Also gut, ihr zwei Komiker. Dann wünsche ich weiterhin eine gute Reise!“ Konny war sauer. Mit der erlösenden Nachricht ihrer erwiesenen Unschuld bekam er gefühltes Oberwasser. „Dankeschön! Und ich möchte anmerken, dass wir keine Komiker sind. Wenn sich hier einer zum Affen gemacht hat, sind Sie es. Sie laufen in Klamotten herum, die aus dem letzten Jahrtausend stammen, bringen ständig Sprüche, die Sie aus altbackenen Fernseh-Serien der 70er und 80er Jahre geklaut haben, und denken, dass Sie cool sind! Ihr Gehirn ist nichts anderes, als eine liegengebliebene Fernsehzeitschrift von 1979! Noch ein dummes Wort zu uns, und ich werde Sie in der Presse schlachten, wie eine gemästete Sau!“ Radtke war zum ersten Mal sprachlos. Erstaunt starrte er Konny Wels an. „Den letzten Ausdruck bitte ich aus dem Protokoll zu streichen! Ich wollte nur Tatsachen auf den Tisch bringen, nicht beleidigend werden!“ „Iss scho’ guat!“, kam es wieder im Dialekt. Mit so einer Verbalattacke hatte der Bulle vom Bahnhof nicht gerechnet. Er versuchte den Spieß herumzudrehen. Diese Attacke wollte er sich nicht gefallen lassen. „Dann hätten wir noch den dokumentierten Joint in Herrn Schmadtkes Mund!“ „Der Konsum ist doch straffrei“, schoss die Kommissarin dazwischen. Radtke schloss die Augen. Er gab sich geschlagen. Musste die dumme Pute von Angela Adler, die direkt von der Polizeischule kam, unbedingt seinen letzten Joker platzen lassen? Konny reagierte nach einer Schocksekunde sofort. „Also muss ich doch die Presse informieren. Mein Freund, Herr Schmadtke, hat unter Einsatz seines Lebens einen bewaffneten Rauschgifttransporteur, oder wie immer diese Leute bei euch heißen, überwältigt. Und ich bin verdammt stolz auf ihn!“ „Schon gut, schon gut!“, ruderte Radtke zurück. Im Moment konnte er den beiden nichts anhängen. War ja auch egal. Er hatte mit Ranzinger einen dicken Fisch geangelt. Das reichte vorerst. So eine kleine Schlappe steckte er locker weg. Radtke öffnete eine Schreibtischschublade. Es klimperte, als ob Flaschen darin gelagert waren. Der Polizist holte eine Visitenkarte heraus. Dabei stieß er gegen etwas. Jetzt war es klar. In der Schublade standen Flaschen. Als Radtke den Blick der anderen bemerkte, schob er die Schublade vorsichtig zu. Er gab Konny die Visitenkarte. „Ihre Aussagen sind aufgenommen, gegen Sie liegt nichts vor, Sie dürfen gehen! Nehmen Sie die Karte mit! Falls Ihnen später etwas einfällt, rufen Sie mich an.“ Konny nahm die Visitenkarte an sich. „Komm Berti, wir sind fertig!“ Beide standen auf. Einen Abschiedsgruß gab es nicht. „Gebt ihnen das Gepäck zurück. Dann bringt mir diesen Ranzinger. Ich werde mir den Burschen persönlich vorknöpfen!“ „Herr Radtke“, sagte Berti, als sie im Türrahmen standen. „Ja.“ „Prost!“ Das war Genugtuung. Lächelnd verließen sie das Büro. „Folgen Sie mir.“ Die junge Polizistin ging durch den Flur. Sie betrat ein Nebenzimmer. Dort lag der Trolley. „Schmadtke und Wels“, las sie laut vor. „Ja, das sind wir.“ „Hier ist ihr Gepäck. Nehmen Sie es Rudi nicht zu übel. Er ist ein guter Polizist. Seine Methoden sind zwar altbacken und er selbst ist etwas grobschlächtig, doch Rudi ist durchaus erfolgreich.“ „Ich meine, das war hart an der Grenze für eine Beschwerde.“ „Was hätte er Ihrer Meinung tun sollen? Das Kokain befand sich in ihrem Koffer, ihm lag ein Foto von Herrn Schmadtke vor, der einen Joint rauchte, und Sie, Herr Wels, standen auf einem Foto feiernd neben Ranzinger.“ Konny und Berti sahen sich an. „Also gut“, kam zögerlich. „Wir werden uns sicherlich nicht beschweren.“ „Gute Reise!“

Bonnie und Clyde

    Sie befanden vor dem Bahnhofsgebäude am Busparkplatz. Ihr Reisebus war längst abgefahren. Konny war am Verzweifeln. Wütend ging er auf und ab. Er trat gegen eine herumstehende leere Cola-Dose. Scheppernd flog sie zur Seite und rollte gegen den gegenüber liegenden Bordstein. Zum dritten Mal las er die Abfahrtszeiten des Hotel-Shuttles.
„Der Bus ist weg!“, sagte er schließlich. „Das sehe ich auch! Wann fährt denn der nächste ab?“ „Am Montag!“ „Mist! Und alles nur, weil wir in den blöden Speisewagen gegangen sind!“ „Warum hast du das blöde Zeug geraucht? Ohne diese Session und den ganzen

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