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Schneespuren gibt es nicht (German Edition)

Schneespuren gibt es nicht (German Edition)

Titel: Schneespuren gibt es nicht (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: W.T. Wallenda
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langsam um den lallenden Konny sorgte. „Was für ein Zufall, wir auch.“ Nach und nach gesellten sich immer mehr Mongos zu ihnen. „Habt ihr Probleme?“ „Äh…Nein!“, schüttelte Berti den Kopf. „Denk doch mal nach. Jeder hat Probleme!“ Ein zweiter Freak setzte nach. „Ick hatte früher ooch Probleme. War ‘n Punker. Jetzt bin icke jeheilt. Knut hats druff!“ „Schön!“, lächelte Berti. Er fühlte sich plötzlich nicht mehr wohl. „Toller promanischer Abnd“, kicherte Konny. „Er meint sicherlich romantischer Abend.“ So wie Knut Steinbrecher das ausdrückte, hörte es sich ironisch an. Berti wollte aufstehen, doch der Berliner Ex-Punker zwängte sich auf den schmalen freien Spalt der Bank, den Bertis Körpermasse nicht ausfüllte. Der ungebetene Gast drehte sich eine Zigarette, die nach hinten ziemlich breit wirkte. Er steckte sie sich die an eine Schultüte erinnernde Zigarette in den Mund und zündete sie an. Ein komischer Geruch breitete sich aus. Berti war sich sicher, dass Tabak anders roch. „Willste ooch wat von da Tüte?“ Berti schüttelte den Kopf, doch schon steckte der Joint in seinem Mund. Aus einem nicht erklärbaren Grund, zog der notorische Nichtraucher an dem Joint. Der Rauch sollte sofort ausgepustet werden, doch im Rahmen eines Hustenanfalls, geriet eine nicht geringe Menge des Rauches in die Lunge des Detektivs. Es schmerzte. Der Husten wurde stärker. Bertis Augen verdrehten sich. „Jut! Det war echt jut! Weeste, mit Knut fahren wa’ alle vierzehn Taache nach Holland. Da jeht die Post ab!“ Berti fühlte sich komisch. Alles wurde surreal. Er musste lachen. So blöd waren die Mongos gar nicht. Auch Konny schien sie zu mögen. Er sang mit dem Gitarren-Fuzzi den Biene-Maja-Song. Berti sah dem Treiben eine Zeitlang zu. Jemand machte Fotos. Alle waren gut drauf. Als er müde wurde, flüsterte er Konny zu: „Soll ich dich ins Zim…, äh ins Abteil bringen?“ Dieser winkte ab. „Isch glaub, isch drinke noch ‘n Biersche!“ O Gott. An Erna hatte er gar nicht mehr gedacht. Gedanklich tauchten die Mega-Möpse vor seinen Augen auf. Er spürte wieder einen Joint auf den Lippen. Erneut inhalierte Berti. Diesmal sog er den Rauch gleich tief in die Lungen, um ihn fontänenartig mit dem ersten Husten auszupusten. Er fühlte sich großartig. „Welches Abteil habt ihr denn?“, fragte Knut nach. „Neun!“ lachte Berti. Auch Konny brachte sich ins Gespräch mit ein. „Wir bekommen … heute noch … Besuch … hi … hi … aus einem wunderbaren Land … kommt die Biene Erna ange … hicks!“ „Das ist bestimmt ein Irrtum. Ich habe die Nummer neun. Vermutlich hat sich die Zimmerzahl bei euch gedreht. Wir haben die Abteile eins bis fünf, und sieben bis elf gebucht.“ „Dann haben wir sechs!“ Berti konnte sein Glück noch gar nicht fassen. „Konny, wir haben sechs!“ „Klar haben wir Sex! Wir sind … hicks … doch jung und normal!“ „Hier iss roochen vabooten!“, schallte Erna Kastenbauers Stimme durch den Speisewagen. Sofort drückten einige Kiffer ihre Joints aus. Berti nutzte die Gelegenheit. „Kann ich mal raus?“ „Klar doch!“ „Konny. Du wolltest doch den Gutschein …“ „Gutschein? Ah … wir zahlen!“ „Richtig!“ Berti könnte Bäume ausreißen. Er schwebte auf Wolke sieben. Ob das an dem Zeug lag? Konny steckte den Gutschein in Ernas tiefen Ausschnitt. Der Blick, den er auffing, war lüstern. Die Zugbegleiterin zwinkerte beide Fahrgäste wiederholt an. „Neun!“, hauchte sie kaum hörbar aus. Dabei spielte sie mit ihrer Zunge. Sie drückte sie von innen gegen die rechte Wange, sodass diese ausgebeult wurde. „Komm!“ Berti zerrte an Konnys Ärmel. Der völlig benebelte Schriftsteller klammerte sich an seinen Freund. „Berti“, winselte er. „Berti, bring mich ins Bett!“ „Lasst auch uns langsam zu Bett gehen“, trommelte Knuts Stimme durch den Speisewagen. „Begleiten wir unsere neuen Freunde mit einem Lied zu ihrem Schlafplatz!“ „… Danke für die neuen Freunde … Danke für einen tollen Tag … Danke …“ Konny stimmte mit ein. Berti lachte ständig. Als sie endlich im Schlafwagen-Waggon angelangt waren, suchte Berti das richtige Abteil. Als er davor stand, sah er die schiefe neun. Am oberen Ende der sechs war ein Gumminippel, der aus dem dazugehörigen Loch gerutscht war. Berti schob die heruntergefallene sechs nach oben und klemmte sie wieder fest. Sie waren gerettet. Die Airbag-Trägerin würde nicht bei ihnen

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