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Schneespuren gibt es nicht (German Edition)

Schneespuren gibt es nicht (German Edition)

Titel: Schneespuren gibt es nicht (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: W.T. Wallenda
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zwei! Mitkommen!“ Berti und Konny folgten den Anweisungen. „Ey Mann, was hast du gemacht? Du hättest mich verletzen können!“ „Ich bin stinksauer!“, pulverte der Geiselnehmer aus. „Mein Auto“, jammerte Eddie. „Du hast mein Taxi erschossen!“ Ranzinger stellte sich vor Eddie. Er nahm die Pistole in die linke Hand. Die rechte formte sich zur Faust. Ohne Warnung schlug er zu. Eddie bekam den Faustschlag aufs Kinn. Er rutschte nach hinten weg, fiel um und lag im Schnee. „Aufstehen!“ Sofort stand der Schwarzafrikaner wieder auf. „Tut mir llll ... ll ... leid!“, stotterte der Taxifahrer. „Mi ... mi ... mich friert es!“ Berti und Konny waren froh, dass der Schuss Eddie nicht getroffen hatte. „Detlev! Es ist Winter! Es schneit! Eddie muss sich was überziehen, sonst holt er sich den Tod!“, beschwichtigte Berti. Eine Mischung aus Wut auf den Schützen, sowie aus Mitleid für das Opfer brauste durch seinen Körper. „Tut mir leid, Eddie. Ich wollte dich vorhin nicht beleidigen. Die ganze Situation geht mir total auf die Nerven.“ „Ey Mann! Schon gut!“ „Und jetzt steigt ihr drei Voll-Honks sofort in das Auto!“ „Detlev! Die Karre ist hinüber! Du hast das Taxi fahruntauglich geschossen. Es ist kaputt!“, klärte Berti auf. „Scheiße! Scheiße! Scheiße!“ „Und jetzt?“, wollte Konny wissen. Er wählte extra einen ruhigen, leicht unterwürfigen Ton. Der Autor hatte Angst, den durchgeknallten Drogenschmuggler noch weiter zu reizen. Ranzinger steckte sich eine Zigarette an. Er inhalierte den Rauch des ersten Zuges tief in seine Lungen. Eruptionsartig stieß er ihn wieder aus. Im fallenden Schnee schwebte der bläuliche Dunst nach oben weg. „Sie fahnden ohnehin nach der Karre! Wir gehen zu Fuß weiter! Bonnie und Clyde sind auch in die Berge geflüchtet. Cool, oder?“ Konny dachte an die Wetterlage. „Ja, cool!“ „Können wir unsere Sachen mitnehmen?“ „Ja! Aber Zickezacke flott! In einer Minute ist Abmarsch. Wir gehen den Weg rauf und biegen nach rechts ab. Da war was von Alm gestanden. Das sind doch so Gasthäuser in den Bergen, oder?“ Alle drei zuckten mit den Schultern. „Ihr Memmen! Ihr habt ja überhaupt keine Ahnung. Damals liefen doch Filme wie Auf der Alm da gibt’s koa Sünd im Kino!“ „Kenne ich nicht?“ „Heidi und Peter haben doch bei Großvater auf der Alm gelebt, oder?“, steuerte Berti bei. „War das zur Stummfilmzeit, ey Mann?“, reizte Eddie. „Das war zu der Zeit, als ihr noch aus Elefantenkacke Häuser gebaut habt!“, konterte Ranzinger. „Eddie, halt einfach mal deine Fresse!“, warnte Berti. „Gute Idee! Und jetzt Abmarsch. Wir gehen zu der blöden Alm! Herr beleidigte Leberwurst Taxifahrer, hätten Sie die Güte, meinen Geldkoffer zu tragen?“ Murrend nahm Eddie den Aktenkoffer an sich.

Hüttenzauber

    Die Schüsse waren nicht unbemerkt geblieben. Reinhard Schüssler war Förster und Jäger aus Leidenschaft. Er liebte das raue Werdenfelser Land, mit den teils hochalpinen Felsenlandschaften des Karwendel- oder Wettersteingebirges. Er mochte ebenso den vorgelagerten Pfaffenwinkel, eine voralpine Hügellandschaft mit Sümpfen und Mooren, und er mochte die Zugspitze, die er schon dreimal erklommen hatte. Einmal mit, zweimal ohne Unterstützung der Zugspitzbahn. Hier draußen war er frei. Er hegte und pflegte sein Revier, wie kein anderer. Als die Wetterfrösche in den Medien den heftigen Wintereinbruch voraussagten, hatte er sich von einem Bauern aus der Gegend Heu für die Wildfütterung besorgt. Seit dem frühen Morgen war Schüssler im Wald unterwegs. Er klapperte Futterkrippe um Futterkrippe ab, und füllte Heu ein. Die Futterplätze, die nicht mit dem Geländewagen erreichbar waren, suchte er zu Fuß auf. Er war gerade auf dem Rückweg zu seinem zehn Jahre alten Suzuki Jeep, als er den ersten Schuss hörte. Im Normalfall dachte sich Schüssler dabei nichts, aber diesmal war es anders. Er befand sich genau an der Grenze zweier Jagdreviere. Eines gehörte ihm selbst, das andere seinem Stammtischbruder Eberhard Faltinger. Dieser lag jedoch aufgrund einer Blinddarmgeschichte im Kreiskrankenhaus. „Lieber jetzt, als zu Weihnachten“, hatte Faltinger beim letzten Stammtischabend noch verlauten lassen. „Verdammt! Wer ballert da in meinem Wald herum?“, stieß Schüssler aus. Waren das jugendliche Radauburschen? Wurden jetzt schon Sylvesterknaller verkauft? Nein! Trieben Wilderer ihr Unwesen? Das wollte Schüssler nicht

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