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Schneespuren gibt es nicht (German Edition)

Schneespuren gibt es nicht (German Edition)

Titel: Schneespuren gibt es nicht (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: W.T. Wallenda
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verrichten, dann fahren wir nach Garmisch, wir bekommen mit etwas Glück den Bus, und Detlev kann zu seinen Geschäftsfreunden gehen.“ „Und ich bekomme die Kohle für die Fahrt!“ Nachdem sie eine Ortschaft durchquert hatten, folgte Eddie der Landstraße. Alles war weiß. Die Sicht war sehr schlecht. Links und rechts der Straße befand sich Wald. „In den nächsten Feldweg rein!“ Um besser sehen zu können, fuhr Eddie nur in Schrittgeschwindigkeit. „Dort kannst du einbiegen!“, deutete der Bankräuber auf einen Weg, der direkt in den Wald führte. Eddie bog ab. Der Mercedes rutschte mehr, als er rollte. Im Wald kamen sie noch ungefähr einen Kilometer voran, dann blieb der Wagen stecken. „Alle aussteigen!“ „Warum?“ „Weil ich pissen und telefonieren muss!“ „Ey Mann! Ich steh’ nicht auf zugucken!“ Eddie stieg trotzdem aus. Ranzinger hatte mit dunklem Blick die Pistole auf ihn gerichtet. „Hier ist ‘n scheiß Empfang. Wir gehen ein paar Meter. Los! Vorwärts!“ Sie entfernten sich etwa fünfzig Meter vom Mercedes. Ranzinger dachte nach. Er musste ganz dringend mit seinen Kontaktleuten telefonieren und erhoffte sich hierfür ein paar Minuten Ruhe. Der Waldweg führte tiefer ins Gehölz. Nach weiteren zwanzig Metern gabelte sich der Weg. Ein Wegweiser für Wanderer war dort aufgestellt. Zur linken Seite hin konnte man das Wort „Rundweg“ erahnen, rechtsseitig war der größte Teil der Schrift mit Schnee bedeckt. Lediglich die Worte: „Zwei Stunden“ und „Almhütte“ konnte man erkennen. „Stop! Alle drei vor mich hinstellen! Wenn einer abhaut, wisst ihr ja, was passiert!“ „Klar Mann, dann rennen wir weg, und du pinkelst in die Hose!“ Es reichte dem Verbrecher! Die Typen mussten endlich lernen, wer der alleinige Chef-Ansager war und wer kuschen musste. Er riss die Waffe nach oben und drückte ab. Wumm Ranzinger hatte geschossen. Der Schuss brach sich mehrfach im Wald. Das Echo dröhnte bedrohlich in den Ohren der drei Geiseln. „Versucht es und ich werde zum Tier!“ Zum ersten Mal seit dem Banküberfall sprach Berti wieder. Die permanenten Kommentare des Farbigen brachten ihn zur Weißglut. „Halts Maul, Eddie! Dein ständiges Gefasel und Geschnatter regt mich langsam auf! Du gehst mir auf den Zeiger!“ Sie stellten sich vor Ranzinger in einer Reihe auf. Konny und Berti zogen die Reißverschlüsse ihrer Winteranoraks zu. Es war kalt. Der Schneefall war extrem. Binnen weniger Sekunden hatte sich eine weiße Schicht auf den vier Männer ableget. Die beiden Freunde griffen in die Taschen ihrer Parkas und zogen Strickmützen heraus. Während sie die Kopfbedeckungen aufsetzten, tanzte Eddie frierend umher, was wohl daran lag, dass er nur mit Hemd bekleidet ausgestiegen war. Die Jacke lag im Kofferraum des Taxis. „Es ist saukalt! Kannst du dich beeilen!“ „Dreht euch nicht um!“ „Keine Angst!“ Sie hörten ein Plätschern, ein Stöhnen, wieder ein Plätschern, noch ein Stöhnen, und noch ein Plätschern, schließlich einen Reißverschluss. „Ich hasse Erna!“, nuschelte Ranzinger. „Ey Mann, hast du Prostata? Du pinkelst ja im Stottern! Oder soll das ein Rhythmus oder Beat werden?“ „Eddie!“, stieß Berti den feixenden Taxifahrer in die Seite. „Ich sag’ ja schon gar nichts mehr. Aber wenn ich Angst habe, muss ich dauernd quatschen. Ich kann es nicht ändern, Freunde!“ Ranzinger reagierte nicht auf Eddies Bemerkung. Stattdessen kam ein: „Scheiße, immer noch kein Empfang!“ „Ey Mann, mit welchem Handy telefonierst du da?“ „Mit deinem. Das Ding lag im Taxi! Du könntest dir auch mal was Besseres anschaffen.“ „Spinnst du? Ich habe nur noch zwei Euro Guthaben!“ „Eddie! Halts Maul“, mahnte Berti erneut. Der Ex-Guru fuchtelte mit der Pistole herum. „Ich telefoniere mit wem ich will, und mit was ich will. Jetzt rufe ich gerade meine Kontakte an. Was dagegen?“ „Nein!“, kam es im Chor. „Schön, dann haltet alle die Klappe!“ Warten. Ranzinger ging in verschiedene Richtungen. Immer wieder sah er auf das Display des Telefons. Endlich schlug der Balken schwach aus. Er wählte. Der Anruf wurde entgegengenommen. „Ich bin’s!“ „Können wir uns ins Taxi setzen?“, fragte Eddie. „Schnauze! ... Nein, nicht du!“, sagte der Drogenschmuggler zu seinem Telefongesprächspartner. „Ich habe da ein paar Vollpfosten vor mir stehen“, erklärte er weiter. „Also, ich bin kurz vor Garmisch ... klar ist alles in Ordnung, ich bin den Bullen

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