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Schneespuren gibt es nicht (German Edition)

Schneespuren gibt es nicht (German Edition)

Titel: Schneespuren gibt es nicht (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: W.T. Wallenda
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noch mal entkommen ... Wie? Das erzähle ich später ... den Stoff haben die beschissenen Bullen, aber ich habe Kohle dabei. Wir sind auf der Fahrt hierher bei ‘ner Bank vorbeimarschiert ... Wieso erst morgen? ... Ja! Kenne ich. Also dann, wir sehen uns morgen um 12 Uhr!“ Ranzinger steckte das Telefon ein. „Was ist jetzt? Wie geht es weiter?“, erkundigte sich Konny zöglerlich. Das Telefonat hatte sich alles andere als positiv angehört. Ranzingers Stimmlage bei der Antwort bestätigte dies. „Wie soll es schon weitergehen? Ihr habt es doch gehört. Morgen um 12 Uhr ist High Noon! Wir vier bleiben demzufolge noch ‘ne Weile zusammen!“ „Geht nicht! Wir haben einen Hotelgutschein“, beschwerte sich Berti. „Du kannst doch nicht unseren ganzen Urlaub versauen.“ Ranzinger überhörte die Bemerkung geflissentlich. Innerlich schnaufte er vor Wut. „Wir fahren gemütlich zurück zur Straße. Dann düsen wir in das nächste Kaff und checken in ‘ner Pension ein! Wenn ich mein Treffen erledigt habe, könnt ihr abhauen!“ „Knut, ... äh Detlev. Warum können wir nicht einfach in unser Hotel fahren? Ich meine, Konny und ich?“ Die Nerven des Geiselnehmers unterlagen einem pausenlosen Stakkato ewig dummer Fragen, die ihn langsam zur Weißglut brachten. „Weil ich der Boss bin! Ich gebe hier den Ton an und eure dummen Fragen fangen an, mich unheimlich zu nerven! Ich sage es noch einmal für alle, die nicht begreifen wollen! Wir bleiben bis morgen Mittag zusammen! Basta! Wir nehmen uns gemeinsam ein Zimmer! Basta erst recht! Ende der Durchsage!“ „Ey Mann! Nein!“ „Was ist los, mein Schnattertäubchen? Brauchst du eine Sondererklärung für Solarium-Geschädigte oder was?“ Eddies Haare waren komplett vom Schnee bedeckt. Er fror in seinem dünnen Hemd. Zitternd verschränkte er die Arme vor dem Oberkörper. „Ich penne nicht mit den beiden Kerlen in einem Zimmer!“ „Warum nicht?“, hakte der Geiselnehmer nach. „Ja, warum nicht?“, wollte auch Berti wissen. „Weil ... weil ... verdammt noch mal ...“, echauffierte sich Eddie, „...weil ich es sage! Ihr bekommt meinen schwarzen Arsch nicht!“ „Jetzt mach aber mal ‘nen Punkt, Freundchen“, schimpfte Konny. „Berti und ich sind ein Paar. Wir sind fest zusammen und werden auch heiraten! Du interessierst uns nicht!“ „Genau!“, schmetterte Berti hinterher. „Und jetzt komm bloß nicht mit dem blöden Spruch, ... nur weil ich schwarz bin ...! Du bist eine unerträgliche Nervensäge! Genau wie dieser Möchtegern-Mafioso. Wenn der keine Knarre in der Hand hätte, würde ich ihn...“ „Was würdest du mich? Dickerchen!“ „Ich hau ab!“ stieß Eddie aus. Der Taxifahrer begann zu laufen. Das „Nenn mich nicht Dickerchen!“ ging im Trubel der Situation unter. Die Ereignisse überschlugen sich. Der Verbrecher hob die Waffe. Er visierte den hakenschlagenden Schwarzafrikaner an. Eddie war flink. Er bewegte sich geschickt, behielt immer Bäume zwischen sich und der auf ihn gerichteten Pistole. Der Taxifahrer lief einen kleinen Bogen, gleich würde er beim Taxi sein. Ein komisches, bisher nie gekanntes Angstgefühl trieb ihn an. Es war, als würde das Böse hinter ihm laufen. Er flüchtete vor menschenfressenden Zombies. Sie streckten bereits die Hände nach ihm aus. Eiskalte Fingernägel streiften über seinen Rücken. Wäre sein Körper nicht wegen der Kälte mit Gänsehaut überzogen, würde sie aufgrund der unheimlichen Furcht hervorsprießen. Dunstwolken sprudelten aus Eddies Mund. Seine Lungenflügel pumpten. „Das kannst knicken, du Schornsteinfeger!“, brüllte Ranzinger, als er erkannte, dass Eddie zum Taxi lief. Wumm Das Echo des Schusses hallte wider. Aus dem Baum, hinter dem sich Eddie verborgen hielt, spritzen Rindenteile und Holzspreißel weg. „Bleib stehen, sonst hast du in einer Sekunde zwei Arschlöcher!“ Eddie rannte weiter. Er erreichte das Taxi. Ein weiterer Schuss fiel. Krachend bohrte sich der Bleikern des Geschosses durch den Kühlergrill, drang in den Motorraum ein, zerschmetterte den Kühler, wurde abgelenkt, zerfetzte einige Kabel und blieb zusammengepresst am Motorblock hängen. Heißer Dampf zischte aus dem Einschussloch. Der Schnee unterm Auto färbte sich durch austretendes Öl schwarz. Eddie stand an der geöffneten Fahrertür. Er war stehen geblieben. Angstschlotternd hob er seine Hände nach oben. „Ich ... ich ... wollte nur meine Jacke holen!“ Ranzinger stampfte wütend auf das Auto zu. „Ihr

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