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Schneespuren gibt es nicht (German Edition)

Schneespuren gibt es nicht (German Edition)

Titel: Schneespuren gibt es nicht (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: W.T. Wallenda
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wurde zelebriert wie ein Festessen. „Ich kann mich nicht erinnern, jemals so leckere Ravioli gegessen zu haben“, pustete Konny aus. Die warme Mahlzeit war ein Segen für den Körper. Berti hatte drei Dosen für beide aufgewärmt. „Wenn ich noch eine Nudeltasche esse, platze ich!“ „Der Texastopf ist spitze! Allerdings ...“, weiter brauchte Eddie nicht zu sprechen. Das Rumoren in seinem Bauch war deutlich zu hören. „Du solltest in das Haus mit den Herzchen gehen!“ „Geht nicht!“ „Wie meinst du das?“ „Ich kann nicht im Kalten kacken!“ „Dir wird aber nichts andere übrig blieben!“ Eddie sah hoffnungsvoll zum Vorhang, der in den Nebenraum führte. „Vergiss es! Du gehst raus!“ Rudi Radtke und Reinhard Schüssler hatten sich auf Schleichwegen durch das wilde Winterwetter gekämpft. Während die Tour für den Förster nichts Besonderes war, musste der Zivilfahnder feststellen, dass sein biologisches Alter dem tatsächlichen weit vorausgeeilt war. Lediglich der Wille, die Schmach vom Vormittag auszumerzen, trieb den Jägermeisterliebhaber voran. Völlig durchfroren hockten die beiden hinter den Plumpsklos im Schnee und beobachteten die Almhütte, indem sie abwechselnd um die Ecke der Bretterbuden lugten. „Aus dem Kamin steigt Rauch auf. Normalerweise ist die Hütte um diese Jahreszeit geschlossen!“ „Und wenn der Pächter ‘ne Privatfeier abhält?“ „Vergessen Sie es. Der Pächter ist ein Cousin von mir! Er ist keinen Tag länger hier als nötig. Seine Alte ist ein Drache. Das ist auch der Grund, weshalb ich noch nicht verheiratet bin.“ „Ich dachte schon, weil ...“ „Weil was?“ „Nichts!“ „Oh doch. Sie dachten, dass ich schwul bin, oder?“ „Nein. Dafür sind Sie nicht der Typ!“ „Warum bin ich nicht der Typ dafür? Was möchten Sie damit sagen? Glauben Sie etwa, ich bin nicht hübsch?“ „Quatsch!“ „Also sehe ich gut aus! Sie habe gerade gesagt, dass ich gut aussehe!“ „Habe ich nicht!“ „Haben Sie schon!“ Die pedantische Art des Försters nervte. „Also gut. Dann habe ich es eben gesagt!“ „Man kann auch durchaus Männer hübsch finden, und nicht schwul sein!“ „Ich achte nicht auf Männer!“ „Warum haben Sie mich dann beobachtet?“ „Habe ich nicht!“ „Doch! Bevor wir losgegangen sind, wanderten ihre Augen an meinem Körper auf und ab!“ „Ich habe nur abgeschätzt, wie Sie sich im Kampf ...“, Radtke hatte keine Lust mehr über unsinnige Dinge zu sprechen. „... ach, lassen wir das.“ „Ich könnte mir vorstellen, dass viele Homos auf mich stehen!“ „Ach so!“ „Nein, so habe ich das auch wieder nicht gemeint!“ „Wie denn dann?“ Schüssler machte eine verächtliche Handbewegung. Was sollte dieser poplige Großstadtbulle im mittleren Polizeivollzugsdienst schon großartig wissen? Er ist eine Arbeiter-Ameise ohne Hirn, sonst nichts. „Wie gehen wir vor?“ „Meine Kollegin wollte zum Polizeirevier in Garmisch fahren und Verstärkung herschicken!“ „Dann kommt die Bergwacht!“ „Wieso?“ „Weil das hier immer so ist. Die Hälfte der Polizisten arbeiten ehrenamtlich bei der Bergwacht.“ „Und die andere Hälfte?“ „Polizisten?“ „Nein, Bergwächter!“ „Lehrer, Bauern und so weiter. Ach ja, vom örtlichen Hundeverein sind natürlich auch ein paar Leute dabei. Sie verfügen über erstklassig ausgebildete Bergrettungshunde!“ „Achtung!“ Schüssler schwieg. Die Tür war aufgegangen. Der Schwarzafrikaner trat auf die Veranda. Sein Blick ging zu den Toiletten. Sofort duckten sich Radtke und Schüssler weg. „Sie sind es! Ich habe den Farbigen erkannt.“ „Das war ja nicht allzu schwer!“ „Ich ziehe meine Waffe, dann stürmen wir die Alm!“ Schüssler schluckte. „Die Bergwacht wird bald hier sein. Wir sollten warten!“ „Auf die Bergwacht?“ Schüssler nickte. „Schmarrn! Wir gehen rein! So geiselmäßig hat der Taxifahrer nicht ausgesehen. Was meinen Sie dazu?“ „Ich habe meine Waffen zu Hause!“ „Meine Pistole reicht aus!“ „Ich warte und weise die Bergwacht ein, wenn sie kommt!“
    Radtke kümmerte sich nicht weiter um den Förster. Er wollte aufspringen und zur Hütte stürmen, als er knirschenden Schnee hörte. Die Hand des coolen Polizisten zitterte ein wenig, als er die Pistole zog. Hatte sie der Schwarze entdeckt? Stürmte er mit dem Ziel auf sie los, sie zu überwältigen? Gehörte er zu Ranzinger? War er keine Geisel, sondern Komplize? Fand gar ein Stockholm-Syndrom

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