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Schneespuren gibt es nicht (German Edition)

Schneespuren gibt es nicht (German Edition)

Titel: Schneespuren gibt es nicht (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: W.T. Wallenda
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Jack mit den Parisern zu tun?“ „Die London-Kondome sind von Durex. Die Firma hat damals die London Rubber Company aufgekauft.“ „Und ich dachte immer, ich weiß viel mehr als du.“ Die nächsten fünf Minuten gingen sie schweigend durch den Neuschnee. Langsam wurde es anstrengend. Sie verließen das Gebiet, welches durch einen Höhenkamm windgeschützt lag und es daher auf dem Weg kaum Schneeverwehungen gab. Jetzt kamen sie in einen Bereich, in dem sie immer wieder tiefer einsanken. Teils bis zu 50 Zentimeter. „Ich bin froh, das alles hinter mir zu lassen. Wenn wir heute Abend im Hotel sind, möchte ich nur noch in die Badewanne, dann ins Bett.“ Die Hütte war komplett aus dem Sichtfeld verschwunden. „Jetzt kann es nicht mehr weit sein“, freute sich Konny. Der Waldgürtel zog sich nun hoch zum Weg. Die Leitpfosten führten ein Stück in den Wald hinein. Bedrohlich zog sich der Himmel wieder zu. Es begann erneut zu schneien. Respektvoll blickten sie nach oben. „Das Wetter schlägt schon wieder um. Hoffentlich sind wir bald da.“ „Der Förster hat gesagt, dass wir es spielend in zwanzig Minuten schaffen. Jetzt sind wir schon über eine halbe Stunde unterwegs.“ „Ich schätze, dass wir das Hotel sehen, wenn wir durch den Wald gegangen sind.“
    Die Flocken wurden immer dicker. Bald war die Sicht genauso schlecht wie am Vormittag. Stärkerer Wind kam auf. Er führte kalte Polarluft mit sich. Wie ein großer Eisbär schlug er den beiden Bergwanderern seine eisige Pranke ins Gesicht. Die Augenbrauen färbten sich weiß. An den Nasenspitzen hatten sich kleine Tropfen gebildet. Es fühlte sich an, als ob die Kälte ihre offen liegende Haut zerreißen würde.
„Wir sollten umkehren!“ Berti kämpfte sich tapfer voran. Seit seinem Sieg gegen Ranzinger kannte er das Wort aufgeben nicht mehr. „Lass uns erst mal den Wald erreichen. Dort sind wir gegen das Wetter geschützter.“ Jetzt gingen sie nebeneinander. Endlich erreichte das Duo den Nadelwald. Die Fichten und Tannen stemmten sich gegen das Unwetter und bildeten ein natürliches Schutzschild. Umgeben von den dicht gewachsenen Bäumen wurde es merklich besser. Dennoch kroch etwas in ihrem Inneren nach oben, was sie nicht auszusprechen wagten. Angst. Pure Angst, sich in dieser Wildnis zu verirren. Stumpfsinnig setzten sie einen Fuß vor den anderen. Die Mützen waren tief in die Gesichter gezogen, die Kapuzen der Winterparkas übergestülpt, die Krägen bis oben hin zugezogen. Schritt für Schritt ging es vorwärts. Minute für Minute verstrich. Meter für Meter drangen sie tiefer in den Wald ein. Zudem wurde es immer dunkler. Die einbrechende Nacht warf ihre Schatten voraus. Irgendwann blieb Konny stehen. „Was ist los?“, fragte Berti. „Siehst du das Hotel?“ „Ich sehe gar nichts. Das heißt, hier gibt es nur Bäume und Schnee!“ Berti hob den Kopf. „Wo ... wo ist der Weg?“, stammelte er ängstlich. „Ich schätze, wir haben uns verlaufen!“ Entsetzen machte sich breit. „Das kann nicht sein! Wir waren doch die ganze Zeit auf dem Weg!“ „Das dachte ich auch!“ „Verdammte Wildnis. In der Stadt gibt es wenigstens Straßennamen, das Handy funktioniert, es fahren Taxen und Busse. Aber hier?“, keifte Berti fast hysterisch aus. „Hier gibt es nur diese verfluchte Wildnis. Wir werden sterben!“ „Jetzt reiß dich zusammen! Wir sterben nicht. Wir gehen einfach zurück, sind wieder auf dem Weg, folgen ihm und kommen in Kürze zum Hotel.“ Berti atmete auf. Ohne seinen Freund wäre er jetzt kläglich zusammengebrochen. „Meine Nerven sind mehr als angespannt. Diese Reise ist der reinste Höllentrip!“ „Ich glaube, ich werde ein Buch darüber schreiben!“ „Eine gute Idee. Das wird ein Bestseller. Ich sehe schon den Titel vor mir. Verloren im wilden Deutschland! “ Ein Ast hielt die Schneelast nicht mehr aus und brach. Das Knacken und Krachen erschreckte die Freunde. „Gibt es hier eigentlich wilde Tiere?“ Konny zögerte mit der Antwort. Gerade wollte er Berti beruhigen, als diesem etwas einfiel. „Bären! Hier gibt es Bären. Bären und Wölfe. Ich habe das im Fernsehen gesehen. Außerdem haben sie die Sache mit Bruno, dem Braunbär, in den Medien hochgekocht. Verdammt! Wir sind verloren. Statt uns in einem Luxushotel zu erholen, enden wir als Tierfutter!“ „Der Förster hätte uns doch nie allein gehen lassen, wenn das hier so gefährlich wäre.“ „Hast du seine Augen gesehen?“ „Nein.“ „Das waren die

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