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Schneetreiben: Ein Fall für Heller und Verhoeven (German Edition)

Schneetreiben: Ein Fall für Heller und Verhoeven (German Edition)

Titel: Schneetreiben: Ein Fall für Heller und Verhoeven (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Silvia Roth
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gefackelt«, stimmte Lübke ihm zu. »Weder drinnen noch draußen. Was bedeutet, dass es ihm nicht wichtig war, ob wir wissen, dass er dort gewesen ist, oder nicht. Er wollte nur verhindern, dass uns irgendetwas einen Hinweis auf seine Identität gibt.«
    »Aber gibt euch das nicht zu denken?« Winnie schob die Unterlippe vor. »Ich meine, Ackermann war vielleicht ein Serienkiller. Aber was hat so einer mit Profis wie unserem Einbrecher zu tun?«
    »Vielleicht hat er sie im Knast kennengelernt«, mutmaßte Jensen.
    Der Kellner brachte die beiden Kaffees sowie einen Korb mit geröstetem Brot und schaute die beiden Neuankömmlinge fragend an. Jensen bestellte eine Ofenkartoffel mit überbackenem Gemüse, während sich Lübke mit einem Seitenblick auf Winnie Heller für gegrillten Fisch mit Salat entschied. Seit seinem Herzinfarkt achtete sie penibel darauf, dass er sich gesund ernährte, und seit sie sich ein paarmal heftig über das Thema in die Wolle gekriegt hatten, ging er meist den Weg des geringsten Widerstandes. Zumindest nach einem harten Arbeitstag wie diesem.
    »Salat, hm?«, staunte Jensen, nachdem der Ober sich entfernt hatte. »Und ich dachte immer, das sei was für Karnickel und so.«
    »Wieso?«, versetzte Lübke barsch.
    Doch angesichts der flehentlichen Blicke, die Winnie Heller ihm zuwarf, verzichtete Jensen darauf, seinen Boss mit dessen bisheriger Einstellung aufzuziehen. Stattdessen kam er lieber noch einmal auf Ackermanns Wohnung zurück. »Der Kerl hat praktisch nichts Persönliches besessen«, berichtete er. »Wobei man dazusagen muss, dass der größte Teil seiner Sachen noch immer irgendwo in einem Container liegt.«
    Winnie Heller sah ihn fragend an.
    »Ackermanns Schwester hat die Wohnung, in der er bis zu seiner Verhaftung wohnte, unmittelbar nach der Urteilsverkündung aufgelöst«, erklärte Verhoeven. »Die Möbel ließ sie einlagern. Ackermanns Anwalt sagt, sie habe ihrem Bruder den Einlagerungsschein zugeschickt, nachdem sein Entlassungstermin feststand. Darüber hinaus wollte sie offenbar nichts mehr mit ihm zu tun haben.«
    Winnie Heller nippte an ihrem Kaffee, der heiß und herrlich stark war. »Das heißt, sie glaubte an seine Schuld?«
    »Nicht unbedingt«, widersprach ihr Vorgesetzter. »Nach allem, was Bredeney inzwischen herausgefunden hat, scheinen sich die beiden Geschwister noch nie besonders gut verstanden zu haben.«
    Lübke angelte sich ein Stück Brot aus dem Korb. »Hatten sie, während er im Gefängnis saß, eigentlich Kontakt?«
    Verhoeven verneinte.
    »Was denn? Nicht mal ’ne Geburtstagskarte für den sanften Sänger-Bruder?«
    »Nein, nichts.« Verhoevens Miene verhärtete sich. »Die Geschwister stammen anscheinend aus etwas … Na ja, sagen wir mal: problematischen Verhältnissen. Der Vater war Fernfahrer und ständig auf Achse. Die Mutter Alkoholikerin und wohl eher mit sich als mit ihren Kindern beschäftigt.«
    Lübke verzog das Gesicht, während Jensens Augen eine Mischung aus Mitleid und Betroffenheit spiegelten. Ähnlich wie Verhoeven galt auch Lübkes Assistent als treusorgender Vater, der sich trotz Scheidung rührend um seine drei Söhne, ein Fußball spielendes Zwillingspärchen und einen dem Vernehmen nach tänzerisch hochbegabten fünfzehnjährigen Stammhalter, kümmerte.
    »Ackermanns Schwester ist vier Jahre älter als er und schon mit sechzehn von zu Hause ausgezogen«, berichtete Verhoeven weiter. »Eine Zeit lang sah es nicht so aus, als ob sie die Kurve kriegen würde. Aber dann hat sie sich doch am Riemen gerissen, ihr Abi nachgeholt und den Absprung geschafft.« Sein Blick glitt über die Milchglastrennwände zwischen den Tischen, auf denen Schattenrisse von glücklichen Rindern und Cowboys prangten. »Mittlerweile lebt sie in Frankfurt und ist mit einem Zahnarzt verheiratet. Sie haben ein Haus, zwei Autos und eine kleine Tochter.«
    Angesichts dieser Lebensbeschreibung, die man nahezu eins zu eins auch auf ihren Vorgesetzten übertragen konnte, hob Winnie den Kopf.
    Doch Verhoeven tat, als bemerke er nichts.
    Papa sagt, dass du keinen Besuch magst …
    »Wissen Sie, ob Ackermann seit seiner Entlassung Kontakt zu seiner Schwester aufgenommen hat?«, fragte sie.
    Verhoeven schüttelte den Kopf. »Sie sagt nein.«
    »Und Ackermann hat auch keine Anstalten gemacht, seine Möbel auszulösen?«
    »Nein.«
    Warum auch?, dachte Winnie bei sich. Immerhin wollte er ja nach Griechenland …
    »Wir werden uns das Zeug so schnell wie möglich

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