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Schneewittchens Tod

Schneewittchens Tod

Titel: Schneewittchens Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brigitte Aubert
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es mir vorkam, ich weiß nicht, als würde ich schweben, ich bin also raufgegangen, alle Schafzimmer sind im ersten Stock, ich habe an ihre Tür geklopft, er hat geöffnet, er war im Jogginganzug, er läuft jeden Morgen eine halbe Stunde im Park, und er fragte: >Was gibt's?<, ziemlich unwirsch. >Elilou hatte einen Unfall, Monsieur.<«
    »Das ist ja der reinste Horror!«, kommentierte Gaelle und leerte ihr Glas.
    »Du sagst es! Er hat mir angesehen, dass es ernst war, und dann meine zitternden Stimme. Er ist plötzlich kreidebleich geworden. >Was für ein Unfall? Was ist passiert?< >Es ist furchtbar. Sie ist die Treppe hinuntergestürzt, sie … ich glaube, sie ist …<, mehr habe ich nicht gesagt, er hat mich zur Seite gestoßen, ich wäre fast gefallen, und er ist wie ein Verrückter gerannt, und dann hörte ich ihn schreien: >Elilou!<, es hat mich fast zerrissen, und Blanche ist aus dem Bett gesprungen, sie kam ungekämmt auf den Flur gestürzt und hat gerufen: >Was? Was ist?<, ich habe ihr nicht antworten können, und er brüllte >Elilou!<, sie ist die Treppe hinuntergerannt, sie war im Nachthemd, das mit den Häschen drauf, und sie hat geschrien: >Jean-Hugues?<, und dann hat sie auch angefangen zu brüllen, ich wusste nicht, was ich tun sollte, die Kinder kamen aus ihren Zimmern, ich wollte ihnen den Weg nach unten versperren, aber Charles hat mich fast umgerannt, und dann war das Chaos perfekt, alle heulten und schrien, und Andrieu hielt die Kleine auf dem Arm, als würde er sie wiegen. Es ist blöd, aber ich musste an Clark Gable denken in Vom Winde verweht, als die kleine Bonny Blue stirbt, ich habe zu heulen angefangen, derart zu heulen .«
    »Kann ich mir vorstellen. Ich wäre, glaube ich, in Ohnmacht gefallen«, meinte Gaelle mit weit aufgerissenen Augen.
    »Nun, Blanche ist in Ohnmacht gefallen. Sie hat die Hand an die Brust gelegt und bums, lag sie am Boden. In diesem Moment klingelt es, ich bin zur Tür gerannt, es war Cordier, zum Glück. Er hat alle zurückgedrängt und Andrieu befohlen, er soll die Kleine auf das Sofa legen. Er hat sich über sie gebeugt, und er hat den Kopf geschüttelt, so. Andrieu zuckte zusammen, als hätte man ihm einen Fausthieb versetzt. Er hat sich an Charles geklammert, der kein Wort gesagt hat. Und dieser Idiot von Louis-Marie fragt noch: >Ist Elilou tot, Papa?< Ich hätte ihn ohrfeigen können! Cordier benahm sich sehr gut. Er hat sich ihnen zugewandt und gesagt: >Ihr müsst tapfer sein, Kinder, eure kleine Schwester hat den Sturz nicht überlebt.< Und dann hat er der stöhnenden Blanche eine Spritze verpasst und Andrieu ein Röhrchen mit Tabletten gegeben, und er hat Colette gebeten, Kaffee zu machen, und, mein Gott, wie hat die arme Alte geheult, während sie kochte!« »Und dir? Hat er dir nichts gegeben?«
    »Mir? Er hat mich in den Arm genommen, der geile Bock.«
    »Vielleicht nur eine Geste des Mitgefühls?«, meinte Chib.
    »Von wegen!«
    »Das ist wohl ein richtig scharfer Hund, oder was?«, erkundigte sich Gaelle und leerte ihr Glas.
    »Ganz schön scharf auf meinen Luxuskörper, das stimmt.«
    »Niemand hat die Version vom Sturz bezweifelt?«, fragte Chib.
    »Na, ich habe sie mit verdrehtem Kopf am Fuß der Treppe gefunden, ein Pantoffel auf einer Stufe, da kann sie doch nur gestürzt sein!«
    »Hm . Genau genommen, hätte man ihr woanders das Genick brechen und sie später dort ablegen können, stimmt's, Gaelle?«
    »Stimmt«, erwiderte sie mit gerunzelter Stirn. »Aber warum an Mord denken, wenn es um ein kleines ungeschicktes Mädchen geht? Du hast schon ganz schön verquere Ideen, oder?«
    »Ich weiß nicht«, meinte Chib. »Ich spüre schlechte Schwingungen bei dieser Geschichte.«
    »Na, so was! Bist du ein Medium?«
    »Nein, aber . ist sie gewöhnlich früh aufgestanden, die Kleine?«
    »Normalerweise wecke ich die Kinder um sieben Uhr für die Schule«, erklärte Aicha. »Ich helfe Eunice und Annabelle beim Anziehen. Aber Elilou kann sehr gut vorher aufgewacht und in die Küche gegangen sein, sie ist ziemlich naschhaft.«
    »War«, korrigierte Gaelle.
    »Ist das oft vorgekommen?«, beharrte Chib.
    »Manchmal. Einmal habe ich sie sogar vor dem Fernseher erwischt!«
    »Und niemand hat sie aufstehen hören? Hat sie ein eigenes Zimmer?«
    »Ja, jeder hat eines für sich. Auf jeden Fall wäre sie ganz leise gewesen, wenn sie vorgehabt hätte, Blödsinn zu machen.«
    »Beruhigt, Monsieur Chib?«, erkundigte sich Gaelle lächelnd.
    »Muss ich wohl, Frau

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