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Schneller als das Licht (Orion 11)

Schneller als das Licht (Orion 11)

Titel: Schneller als das Licht (Orion 11) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Kneifel
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Männer seid für diese Spiele besser geeignet.«
    Beide Männer, Cliff und Atan, waren entsprechend ausgerüstet. Die Entfernung bis zu diesem Metallobjekt betrug zwölf Kilometer. Die Männer trugen je zwei Waffen; die HM 4 und die als Andenken mitgenommenen Gasdruckpistolen mit den Lähmungsgift-Nadeln. Sie waren mit Brillen und Atemgeräten ausgerüstet und mit den Armbandfunkgeräten.
    »Startest du uns?« fragte Cliff.
    »Klar!«
    Sie fuhren hinunter. Hasso und Mario wußten bereits, worum es ging und hatten das Tempo der Arbeiten erhöht. Helga blieb in der kleinen, aber wesentlich moderner eingerichteten LANCET-Kammer stehen und öffnete die Schleuse. Cliff und Atan Shubashi kletterten in das Beiboot, das in der Form gleich, in der Ausstattung aber besser war als die LANCETS der ORION.
    »Los!«
    Der Kommandant warf nacheinander die Maschinen der LANCET an und aktivierte die Sichtschirme. Er versetzte das Beiboot in startfertigen Zustand, schloß die Schleusen und schnallte sich dann fest. Atan winkte durch eine der Kuppeln hinaus, erkannte Helgas Gesicht hinter dem Sicherheitsglas und machte mit den Fingern das ›Fertig‹-Zeichen.
    »Start, Helga!« Der Oberst ließ das Mikrophon wieder los.
    Helga preßte den Startknopf nieder.
    Die LANCET wurde mit vier g senkrecht nach oben gerissen, hinaus in die Bläue des Himmels und zwanzig Meter über die silberne Fläche des Schiffes. Cliff fing den Sturz ab, beschleunigte und steuerte eine konstante Höhe von zehn Metern über Grund an. Dann griff er in die Manuellsteuerung und jagte das kugelähnliche Boot dem fernen Wald entgegen.
    »Zwölf Kilometer. Was tust du, wenn wir beschossen werden?« fragte Atan mißtrauisch.
    Cliff schüttelte den Kopf.
    »Sie werden uns nicht kommen sehen. Der Flug der beiden Schiffe scheint zu beweisen, daß sie sich äußerst sicher fühlen. Wir fliegen nicht direkt darauf zu. Ich ...«
    Atan deutete auf den Berg, der hinter ihnen lag. Die LANCET flog eine riesige Schleife. Die Entfernung betrug jetzt nicht mehr zwölf Kilometer, sondern mehr als fünfzehn.
    »Ist das wieder einmal McLanes Draufgängertum, oder ist es wissenschaftliche Neugierde, Cliff?« fragte der Astrogator. Cliff drehte an dem Geschwindigkeitsregler und zuckte die Schultern. Er schien die Antwort genau zu überlegen.
    »Beides, Atan«, erwiderte er.
    Die Männer atmeten hier im Beiboot die Luft des geschlossenen Systems. Die Brillen, ausgerüstet mit gelben Gläsern, waren hochgeschoben und die Masken abgeschaltet. Die winzigen Sauerstoffbatterien reichten für zwölf Stunden Dauerbetrieb. Die Masken baumelten an den Hälsen der Männer, zwischen den Hälften des breiten Kragens, in dessen Futter die Kapseln mit Seren, Medikamenten und Konzentraten eingearbeitet waren.
    »Wie gehen wir vor?« fragte Atan und spähte durch das Glas der Kuppel.
    Cliff grinste wagemutig.
    »Vorsichtig, Atan«, sagte er. »Sehr vorsichtig.«
    »Ich verstehe. Du willst Informationen sammeln!«
    Cliff steuerte jetzt wieder auf die Stelle zu, an der Shubashi den Blitz der Lichtreflexion geortet hatte. Die LANCET schwebte absolut geräuschlos über die Sandfläche, dann über einen breiten Saum niedriger, vergilbter Pflanzen, die wie Papier aussahen, schließlich über eine Zone halbhohen Buschwerks. In zwei Kilometern Entfernung erhob sich wie eine grüne Mauer der Wald. Irgendwo dort auf einer Lichtung befand sich etwas Fremdes – oder die Fremden selbst.
    »Informationen, ja. Aber wir dürfen auf keinen Fall entdeckt werden.«
    Atan nickte voller Verständnis.
    Die Situation war glasklar: Sie mußten herausbekommen, ob die Erde durch die beiden fremden Schiffe bedroht war. Sie mußten dies alles klar erkennen. Und natürlich alles andere, das damit zusammenhing. Und das Schiff war, solange die Reparaturen dauerten, bewegungslos. Also durften Cliff und Atan auf keinen Fall eine Spur hinterlassen oder gar die Existenz ihres Schiffes hier auf Tjader II verraten.
    »Also leise, schnell und unsichtbar«, sagte der Astrogator.
    »Ja. Und so, daß wir jederzeit einen Fluchtweg haben.«
    »Einverstanden.«
    Die LANCET schwebte jetzt dicht neben dem Wald. Sie bewegte sich sehr langsam der Sonne entgegen. Cliff hatte einen Schirm zugeschaltet und betrachtete die Landschaft schräg unter sich, links in Flugrichtung, sehr genau. Er suchte eine Stelle, an der sich das Beiboot landen und verbergen ließ.
    »Ich habe das Handbuch konsultiert«, sagte Atan. »Es gibt hier Tiere die uns

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