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Schneller als das Licht (Orion 11)

Schneller als das Licht (Orion 11)

Titel: Schneller als das Licht (Orion 11) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Kneifel
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Funkkontaktes scheint die erste Panne dieses Fluges passiert zu sein. Mitten unter dem Wortwechsel verlor das zweite Relaisschiff die AZTRAN aus den Funkgeräten.«
    Marschall Wamsler, der Testleiter Kandron, Michael Spring-Brauner und Silvan Rott saßen unruhig in dem Büro. Sie warteten darauf, daß sich McLane über eine der verteilten Relaisstationen meldete. Bisher war nichts geschehen, und die Männer waren mehr als ratlos. Seit rund einundzwanzig Tagen war das Schiff unterwegs. Und ohne Meldung ... es konnte inzwischen vieles passiert sein.
    Wamsler schien schon jetzt zu bereuen, diesem Versuch überhaupt zugestimmt zu haben.
    »Bei allen Kometen«, sagte er laut, »was kann passiert sein, Kandron?«
    Der Techniker zuckte die Schultern.
    »Es gibt viele Möglichkeiten, von einem Totalverlust bis zu einer durchgebrannten Röhre. Das Relaisschiff hat seine Funkgeräte durchgetestet. Sie funktionieren tadellos, sonst hätten wir auch nicht die ›Dringend‹-Meldung über Earth Outer Space Station IV bekommen können. Es liegt also an der AZTRAN Beta.«
    »Vielleicht schwebt McLane im Hyperraum und kann nicht mehr zurück?« fragte Spring-Brauner laut.
    »Das würde Ihnen nicht unangenehm sein, nicht wahr«, sagte Kandron sarkastisch. »Sie hätten wirklich mitfliegen sollen.«
    Wamsler reagierte cholerisch.
    »Sie sollen hier keine Rededuelle durchführen, sondern mir versuchen zu erklären, was mit diesem Mistschiff geschehen sein kann.«
    Silvan Rott griff ein.
    »Das Schiff befindet sich während des gesamten Fluges, oder wenigstens während der meisten Zeit, in einem Zustand zwischen Normalraum und Hyperraum. Es kann beispielsweise um sich herum eine Zone, einen Zustand oder ein Feld aufgebaut haben, das die Funkwellen absorbiert oder bis zur Unkenntlichkeit verzerrt.«
    Der Techniker nickte und stimmte zu.
    »Das ist eine Möglichkeit, die wir bereits ins Auge gefaßt haben. Das würde bedeuten, daß es McLane gutgeht, aber daß ihm die Möglichkeit fehlt, es uns mitzuteilen.«
    Wamsler schüttelte den Kopf und brummte:
    »Mehr als einundzwanzig Tage! In dieser Zeit kommt ein normales Schiff quer durch die Raumkugel!«
    »Erstens ist die AZTRAN kein normales Schiff«, verteidigte sich der Projektleiter, »und zweitens steuert Oberst McLane Epsilon Leonis an, nicht einen Punkt an der Grenze. Ich bin dafür, in Ruhe abzuwarten.«
    »Vielleicht noch zwanzig Tage?« rief Wamsler.
    Silvan Rott sagte:
    »Marschall! Ich bitte Sie!«
    In dem Büro herrschte eine gespannte, übernervöse Stimmung. Es ging keinem der Männer um den Materialwert des Schiffes; die Erde war reich genug. Es ging in erster Linie um die ORION-Crew und in zweiter Linie um die wissenschaftlichen Erkenntnisse, die AZTRAN mitbringen sollte.
    »Ich bitte Sie! « rief Wamsler. »McLane und seine Leute. Einfach weg!«
    Rott stand auf und blieb neben dem Tisch stehen.
    »Meine Herren«, sagte er ruhig, »in diesem merkwürdigen Feld, das die AZTRAN um sich errichtet hat, ist auch möglich, daß sich eine zeitliche Verschiebung ergibt. Wir wußten vorher nicht, was passieren würde, und das Schiff ist hervorragend ausgerüstet. Machen Sie sich keine unnötigen Sorgen!«
    Wamsler blickte ihn fast drohend an.
    »Sie haben wohl die Gemütsruhe gepachtet, Rott?« fragte er angriffslustig. Seine Stimmung entsprang der Sorge, und in dieser Stimmung neigte der Raummarschall zu übermäßig cholerischen Reaktionen. Er entschloß sich widerstrebend, Rott Glauben zu schenken, und lehnte sich, eine Spur ruhiger geworden, in seinen Sessel zurück.
    »Gut«, sagte er. »Ich warte weiter. Und was schlagen Sie vor, wenn das Schiff nicht mehr zurückkommt?«
    Rott verbeugte sich und erwiderte:
    »Es suchen lassen. Aber ich glaube, McLane richtig kennengelernt zu haben. Er ist ziemlich gerissen und wird selbst mit der Handsteuerung der AZTRAN unter dem Arm eine Möglichkeit finden, hierher zurückzukommen.«
    Spring-Brauner bemerkte:
    »Und wenn er in der LANCET fliegen müßte!«
    »Ich verspreche Ihnen eines«, sagte Projektleiter Kandron zu dem Ordonnanzoffizier, »daß, wenn die AZ TRAN Alpha gestartet wird, ich einen offiziellen Antrag stellen werde, daß Sie mit an Bord sind. Vielleicht wird Ihnen der Kontakt mit der rauhen Praxis einige Einsichten vermitteln. Sie scheinen diese Einsichten sehr nötig zu brauchen. Auf Wiedersehen, meine Herren!«
    Silvan Rott und Kandron verließen das Büro.
    Sie ahnten nicht, daß das Wiedersehen bereits den Ausdruck einer

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