Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Schneller als das Licht (Orion 11)

Schneller als das Licht (Orion 11)

Titel: Schneller als das Licht (Orion 11) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Kneifel
Vom Netzwerk:
Gefahr in sich tragen wurde, die lautlos und unterschwellig näher kam.
    Hinter ihnen schloß sich die Lichtflutbarriere.
     
    *
     
    »Ich möchte jetzt nicht in der Haut des Projektleiters stecken«, sagte Hasso. Er war ziemlich erschöpft, aber er befand sich in der Kommandokanzel, wo man über die Dinge der letzten Stunden beriet.
    »Wir sind immerhin runde einundzwanzig Tage von der Erde entfernt. Zeitlich, meine ich«, sagte Mario.
    Cliff hatte eine komplizierte Rechnung aufgestellt und kannte auch schon deren Lösung. Sie war um eine Spur zu perfekt, und er war mißtrauisch wie immer.
    »Wir sind nach unseren Borduhren vor genau zweiundzwanzig Stunden gestartet«, sagte er, »und wir haben ein anderes System. Auf der Erde sind inzwischen mindestens zwanzig Tage vergangen. Angenommen, wir brauchen noch drei oder vier Tage zur Reparatur, rasen wieder los und schlagen hinter dem Zielstern einen Haken. Was passiert dann?«
    Helga, Mario und Atan sahen ihn fragend an.
    »Wir kommen mit ziemlicher Sicherheit genau dann an, wenn die beiden Schiffe unserer storchenbeinigen Fremden in Erdnähe sind. Wir schlagen zwei Fliegen mit einer Klappe.«
    »Das setzt eines voraus«, sagte Mario.
    »Ja?«
    »Daß unsere Geschwindigkeit bis zum Moment des Zusammentreffens mit den Fremden höher wird als die bisher erreichten Spitzenwerte.«
    »Das erwarte ich«, erklärte Hasso.
    »Das Problem scheint geklärt«, überlegte Cliff laut. »Wir werden mit den Reparaturen fertig?«
    Hasso nickte.
    »Ja. Schneller, als wir annahmen. Mario arbeitet hervorragend. Aber wir werden noch eine Stunde arbeiten und dann todmüde in die Betten fallen. Bist du meiner Meinung, Mario?«
    Der Chefkybernetiker nickte.
    »Ja. Wir werden vielleicht schon in drei Tagen fertig. Aber die Arbeit ermattet kolossal.«
    »Ich möchte abstimmen«, schlug Cliff vor. »Wer ist außer mir noch so optimistisch? Ich schlage vor:
    Wir reparieren die Garrards, starten und fliegen weiter. Wir belasten die Energieblöcke nicht so sehr, also wird auch der andere Motor nicht ausfallen. Wir fliegen um unser Ziel herum und rasen auf die Erde zu. Was dort zu tun ist, werden wir nachher beraten. Wer ist für sofortigen Heimflug?«
    Der Ehrgeiz der Crew bewirkte, daß sich nicht einmal ein Finger hob.
    Cliff grinste breit.
    »Einstimmig angenommen!« sagte er laut. »Ich spreche nachher auf Bordbuch: Die Mannschaft hat einstimmig beschlossen, den Testflug zu Ende zu führen.«
    Er setzte sich wieder.
    »Jetzt zu dem, was wir entdeckt haben.«
    Cliff und Atan berichteten schnell und wechselten sich dabei ab.
    Hasso Sigbjörnson lag entspannt in einem der neuen schweren Sessel, hatte die Arme hinter dem Kopf verschränkt und hörte mit geschlossenen Augen zu.
    »Ich entnehme euren Worten, daß diese Fremden in der Lage sind, die Körper von anderen Intelligenzen zu übernehmen. Hast du die gleiche Folgerung getroffen, Cliff?«
    Der Kommandant nickte.
    »Ja. Atan und ich haben diesen Eindruck. Wir hörten, daß sie bereits in unserer Sprache redeten, um sie im Ernstfall besser zu beherrschen, wie sie sagten.«
    Helga machte eine unschlüssige Gebärde und fragte:
    »Sie sehen aus wie ein Federball mit vier Extremitäten, von denen eine jede in einer anderen Farbe gehalten ist. Das ist also bereits ihr zweiter Körper, ja?«
    »Richtig«, erwiderte Atan Shubashi. »Genau dieser Eindruck entstand.«
    Es war fast eine Ironie des Schicksals. Ausgerechnet auf dem Planeten Tjader II trafen sich zwei Schiffe. Sie gehörten zwei verschiedenen Rassen an, die sich in absehbarer Zeit bekämpfen würden – das stand fest. Beide Schiffe hatten ernsthafte Defekte. Die AZTRAN war nahezu bewegungsunfähig, und das Schiff der vogelartigen Fremden war mit ausgefallenen Ortungsgeräten gelandet. Nur aus diesem Grund war das Testschiff nicht gesehen worden; und das Anschleichen der beiden Freunde war ebenfalls aus diesem Grund geglückt. Die Reparatur der AZTRAN würde rund fünf Tage dauern, und dann mußten sie zusehen, daß sie binnen einer Zeit von fünfzehn Tagen bis in Erdnähe kamen.
    Fünfzehn Tage in dem Zeitverlauf außerhalb des Schiffes. Erdzeit.
    »Marzal ... das scheint der Name des Anführers zu sein«, sagte Cliff. »Diese Fremden sind mit ihren jetzigen Körpern unzufrieden. Sie haben irgendwo einen Raumfahrer gesehen und gekapert und beneiden uns jetzt um unsere schönen Körper.«
    »Stelle dir vor«, flüsterte Mario in gespieltem Enthusiasmus, »sie hätten mich gesehen. Sie

Weitere Kostenlose Bücher