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Schneller als das Licht (Orion 11)

Schneller als das Licht (Orion 11)

Titel: Schneller als das Licht (Orion 11) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Kneifel
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übernehmen. Dieser Prozeß geschieht lautlos und schnell, ich darf versichern, daß Marschall Wamsler hier«, er deutete auf sich selbst, »nichts gemerkt hat. Wenn wir wieder gehen sollten, was vermutlich erst in vielen Jahrhunderten der Fall sein wird, dann gehören Ihnen Ihre Körper wieder selbst. Wenn ein Körper sterben sollte, wechseln wir in Sekundenschnelle auf einen anderen über. Oder ich sollte besser sagen: In einen anderen über.
    Unsere Schiffe warten irgendwo in diesem Bereich.«
    »Sie ... Sie sind wahnsinnig!« schrie Kublai-Krim. »Ich werde die Flotte alarmieren!«
    Marzal blieb gelassen und erwiderte ruhig:
    »Das können Sie tun. Theoretisch. Denn wir sind so viel Individuen, daß wir jeden wichtigen Mann, der etwas zu tun hat, was uns schaden könnte, augenblicklich übernehmen. Und Sie werden doch, meine Herren, nicht so töricht sein und glauben, daß einer von uns sich gegen seine eigene Rasse kehrt!«
    Marzal brach in ein dröhnendes Lachen aus und schlug sich begeistert auf die Schenkel.
    »Was hindert mich daran?« fragte Kublai-Krim.
    »Ich«, sagte Marzal gelassen. »Ich und dieses da, und dieses dort.«
    Er legte eine entsicherte Strahlwaffe auf den Tisch, deren Projektionsdorn auf den Chef der Raumstreitkräfte zeigte. Die andere Hand deutete auf die flirrende Lichtflutbarriere.
    »Wir Rower werden diesen Planeten in drei Tagen übernehmen«, kündete Marzal an. »Sie können natürlich versuchen, etwas zu tun. Beispielsweise, sich zu wehren. In dem Augenblick, da uns ein feindliches Schiff näher kommt, übernehmen wir einfach dessen Insassen. Das ist alles. Sie können versuchen, zu fliehen. Wir sperren durch unsere Leute die Basen und übernehmen die Schiffsführer und schließlich Sie selbst. Sie haben, meine Herren, keine Alternative.«
    Professor Sherkoff war bisher von der allgemeinen Panik nicht angesteckt worden.
    »Woher kommen Sie?« fragte er ruhig.
    »Es ist eine Gruppe von Planeten, die weit außerhalb dieser neunhundert Parsek liegt. Die genauen Koordinaten dürfen wir natürlich nicht preisgeben. Wir sind eine unvorstellbar große Armada von Schiffen, die nur auf mein Signal warten. Ich sagte es bereits: Es ist das Beste, Sie warten geduldig, ob uns Ihre Körper gefallen oder nicht. Ihrer zum Beispiel, Spring-Brauner, ist mir äußerst zuwider; vielleicht erbarmt sich ein niederer Rang meiner Truppen Ihrer.«
    Michael Spring-Brauner war unfähig, sich zu bewegen oder eine Antwort zu geben.
    »Was geschieht mit den Wesen, die Sie bisher besessen haben?« fragte Sherkoff weiter.
    »Wir brauchen sie nicht mehr. Sie werden vermutlich sterben«, verkündete Marzal im Plauderton. Sir Arthur rutschte in seinem Sessel hin und her und schien bei diesem souveränen Fremden Rat zu suchen.
    »Das ist ja ungeheuerlich!« jammerte er. »Was sollen wir nur machen? Können Sie nicht die Flotte verständigen, Kublai?«
    Kublai rang sich ein sardonisches Grinsen ab.
    »Versuchen kann ich es immerhin«, sagte er. »Wenn ich dem Strahl aus der Waffe entgehe, komme ich in der Barriere dort um. Was hätten Sie denn lieber?«
    Er sank wieder in seinen Sessel zurück.
    »Nein«, sagte von Wennerstein plötzlich. »Das geht nicht. Wir haben eine Menge von Schiffen.«
    »Ich kenne die genaue Anzahl«, sagte Marzal.
    »Sie können nicht auf einmal die ganze Erde besetzen. Das schafft niemand, nicht einmal Ihre Rasse!«
    Marzal legte den Kopf schräg und erwiderte:
    »Sie haben völlig recht, Herr Staatssekretär. Das können wir nicht. Dazu fehlen uns einige Dinge. Aber wir können durch Selektion die wichtigen Posten schlagartig besetzen. Was geschieht Ihnen denn? Haben Sie doch nicht solche Angst!«
    Er breitete beide Hände aus und machte beschwichtigende Gesten.
    »Sie Teufel!« schrie Sir Arthur und griff an sein Herz.
    »Aber! Keine Beleidigungen, Herr Vorsitzender. Ein Mann in Ihrer Position disqualifiziert sich doch nicht in einem solchen Maß!«
    Marzal hatte völlig recht.
    Niemand konnte etwas tun. Das heißt: Man konnte es versuchen, aber ein bestimmter Prozentsatz der Fremden konnte alles kontrollieren. Es war sinnlos, einen Schachzug zu tun, wenn der Gegner ihn augenblicklich mit einem besseren beantwortete. Die Erde konnte unternehmen, was sie wollte – die Fremden konnten nach Belieben jede Aktion stoppen. Besonders dann, wenn die Regierung und die Exekutivorgane ersetzt waren, durch Fremde ersetzt.
    »Wir können eine Verschwörung anzetteln«, sagte Sherkoff lächelnd. »In

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