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Schneller als das Licht (Orion 11)

Schneller als das Licht (Orion 11)

Titel: Schneller als das Licht (Orion 11) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Kneifel
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gleich erfahren«, sagte Cliff leise. »Mikrophone klar?«
    »Klar!« erwiderte Helga.
    »Schiff AZTRAN an Villa in LANCET«, sagte Cliff laut. »Wir fliegen Ihnen entgegen, werfen die eigene LANCET aus und nehmen Sie an Bord. Sind Sie allein, Oberst?«
    Villas Stimme war spöttisch und scharf wie immer.
    »Nicht allein, aber einsam. Bei mir ist Tamara Jagellovsk und, ja, ein nettes Mädchen ist auch noch anwesend. Es scheint sich zu fürchten.«
    Mario blieb neben Cliff stehen und knurrte ins Mikrophon:
    »Dafür bin ich zuständig, Chef.«
    »In Ordnung«, funkte Cliff McLane. »Wir holen Sie ein, Oberst Villa. Ende.«
    »Ende.«
    Die Crew sah sich triumphierend an. Die beiden Schiffe waren vernichtet, und die Gefahr für die Erde war fürs erste gebannt. Aber da war auf dem Flug von Tjader II ein drittes Schiff, und wie viele der Fremden sich bereits in den Körpern der Terraner befanden, wußte niemand an Bord der AZTRAN.
    »Wir stehen trotz der Erfolge erst am Anfang«, sagte Cliff beschwörend. »Keine Siegesfeste. Zuerst übernehmen wir die LANCET, und dann werden wir uns von den tüchtigen Sicherheitsorganen berichten lassen.«
    »Das sollten wir tun«, sagte Hasso. »Ich habe die Steuerung wieder auf die normalen Unterlichtsektionen geschaltet. Du weißt, was zu tun ist, Cliff?«
    »Ich weiß es, danke, Hasso.«
    Die beiden Raumkörper trieben mit schwacher Fahrt aufeinander zu. Die AZTRAN bremste noch immer die Unterlichtgeschwindigkeit ab und raste, unaufhaltsam langsamer werdend, dem Mond entgegen, und die LANCET beschleunigte. Mario de Monti programmierte in der LANCET des Testschiffes ein Ziel; es lag in der Nähe eines der Raumflughäfen auf dem terranischen Mond. Dann stieg Mario in die Starterkabine, schoß das Kugelboot in den Raum hinaus und sah auf dem Kontrollbild, wie der Körper zu beschleunigen begann und robotisch gelenkt seinem Ziel entgegenflog.
    »Einschleusmanöver beginnt!« sagte Cliff kurze Zeit später.
    Mario de Monti schaltete den Fangstrahl an, fing die Villa-LANCET mit dem Traktorfeld ein und bugsierte sie genau über die Schleuse. Dann sank das Boot langsam ab, setzte am unteren Ende der Startschienen auf und federte leicht ab. Winselnd liefen die Servomaschinen an und schoben die Segmente der Schleuse zusammen.
    Luft fauchte in den Landeschacht.
    »Die Besatzung der ORION, ausnahmsweise im Testschiff AZTRAN, heißt Sie mit Ihrer Begleitung herzlich willkommen, Oberst!«
    Ein Schott war aufgeglitten, und Cliff schüttelte die Hand von Oberst Villa, der eben den Boden des Startschachtes betrat. Dann umarmte Cliff Tamara und grinste die weibliche Ordonnanz an.
    »Hinein in die Kommandokanzel!« sagte er gutgelaunt. »Gerade wird Kaffee serviert.«
    Villa drehte sich halb herum und sagte leise zu Cliff, der seinen Arm um den Hals Tamaras gelegt hatte:
    »Wir haben eine Menge zu berichten, McLane!«
    Cliff nickte zerstreut.
    »Später, Oberst!« murmelte er, »später!«
     
    *
     
    Die AZTRAN bewegte sich in einem Neunzig-Minuten-Orbit um die Erde. Genau eine Stunde lang. In der Kommandokanzel hatte sich die Crew versammelt, und drei Reservesessel waren angeschraubt worden; Villa, Tamara und der junge Kadett saßen darin. Mario begann bereits wieder, seinem gefürchteten Ruf alle Ehre zu machen – er flirtete.
    Oberst Villa und Tamara gaben, sich gegenseitig ergänzend, einen detaillierten Bericht ab.
    Als sie endeten, sagte Cliff verblüfft:
    »Das ist, wäre es nicht tragisch, eine Sache zum Lachen – Wamsler als Fremder! Meine geheimsten Wünsche wurden wahr!«
    Schlagartig wurde er wieder ernst.
    »Diese Männer unten in Ihrem Bungalow – was ist mit ihnen, Oberst?« fragte der Kommandant.
    Villa zuckte mit den Achseln.
    »Ich weiß es nicht, aber hoffen wir einmal, daß sich die Fremden verwirrt und unsicher zurückgezogen haben. Wir werden es sehen. Finden wir überraschte GSD-Leute, ist alles klar.«
    »Das würde bedeuten, daß nur noch Marschall Wamsler übernommen ist. Eine Rückkehr ist unmöglich, weil die Schiffe vernichtet sind. Aber das dritte Schiff ist im Anflug, und darauf sollten wir unser Vorgehen stützen.«
    Villa hatte berichtet, daß – außer von einigen verwirrten und ihrer Führung beraubten GSD-Leuten – kaum eine Unterstützung zu erwarten war. Und da die Basis 104 als Zentrum der Terra-Raumfahrt galt, schienen sich die Fremden dort zuerst eingenistet zu haben: Sie hatten ihr Wissen von einem Raumfahrer übernommen.
    »Einen Plan?« fragt McLane

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