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Schneller als das Licht (Orion 11)

Schneller als das Licht (Orion 11)

Titel: Schneller als das Licht (Orion 11) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Kneifel
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Kommandant.«
    »Du kannst recht haben«, sagte Cliff und schwieg.
    Die Startüberwachung schaltete sich ein.
    »AZTRAN – Abschußkontrolle an Testschiff: Sie sind zum Start freigegeben.«
    Cliff betrachtete das chromfunkelnde Mikrophon dicht vor seinem Kinn und sagte:
    »Danke, Basis!«
    Die Lautsprecherstimme redete weiter; unpersönlich und kalt.
    »Basis 104 übergibt nach dem Start an EOS IV.«
    Einige Sekunden vergingen.
    »Fertig zum Start. Erste Beschleunigungsstufe. Garrardmaschinen anwerfen und im Leerlauf halten.«
    Das alte Spiel begann.
    Die Lichter an dem Stahlzylinder, der einen Durchmesser von eintausend Metern hatte, erloschen. Der gigantische Strudel begann sich zu drehen, und schließlich öffneten sich die mächtigen Schutzschirme. Die AZTRAN stieg langsam hoch, ein fünfzig Meter durchmessender Diskus. Kletterte entlang den dunkelgrünen, sich drehenden Wasserwänden, stieß hinaus über die See und stieg höher ... höher.
    »Fahrtstufe Eins, Hasso!«
    Cliff schaltete, und das Schiff wurde noch schneller. Es stieg wie ein silberner Meteor senkrecht nach oben und verschwand im All. Aus dem Unterschiff kam ein dünnes, helles Summen. Es sollte die Mannschaft während des gesamten Fluges nicht mehr verlassen – das Arbeitsgeräusch der Garrards.
    »Fahrtstufe Zwei!«
    Kontrollichter, Anzeigen, zitternde Zeiger, huschende Lichtpünktchen und knisternde Geräusche. Mario de Monti sah den breiten Kontrollstreifen durch, der aus dem Digitalrechner kam.
    »Cliff?«
    Zur Sekundärkontrolle lief während aller wichtigen Flugphasen das Bordbuch mit.
    »Hier?«
    »Kurs konstant. Keinerlei Abweichungen.«
    »Das Problem beginnt bei Lichtgeschwindigkeit, Partner!« knurrte Cliff.
    »Ich weiß.«
    Die AZTRAN wurde in einem Maß schneller, das jeden Erfahrungswert überstieg. Binnen fünf Stunden hatte das Schiff die Lichtgeschwindigkeit erreicht, und Cliff schaltete die Schutzschirme an.
    »Noch zehn Minuten!«
    In geradem Flug fegte der Diskus dem fernen Zielstern entgegen, dem Stern im Sternbild des Löwen, Epsilon Leonis, entgegen. Cliff übergab die Steuerung den beiden zusammengeschalteten Geräten, dem Autopiloten und dem kontrollierenden Digitalrechner. Dann löste er die breiten, noch völlig weißen und unbenutzten Gurte und stand auf.
    Die AZTRAN fegte lichtschnell dem Ziel entgegen.
     
    *
     
    Die Crew war in der Kommandokanzel versammelt.
    Cliff sah von einem zum anderen. Die Gesichter seiner Freunde waren ernst. Sie hatten inzwischen das Risiko erfaßt und ahnten, welche überraschenden Wendungen dieser Testflug nehmen konnte.
    Cliff sagte halblaut:
    »Wir bleiben in dem gesicherten System. Die Schotte zum äußeren Schiffsbereich werden geschlossen. Wir sind jetzt genau sechs Stunden unterwegs, und in vier Stunden ist der erste Funkkontakt fällig. In der Zwischenzeit dürfte der Übertritt in den geheimnisvollen Pseudo-Hyperraum stattfinden. Sehen wir den Ereignissen mit Ruhe entgegen, und unser Helgamädchen kann uns ein paar Liter Kaffee bringen.«
    »Aber gern, Kommandant«, sagte Helga.
    Natürlich war auch die Bordküche innerhalb der Sicherheitszone.
    Hasso, Mario, Atan und Cliff blieben in der Kommandokanzel und betrachteten die Schirme und die Anzeigen. Sie wurden ein gewisses Gefühl der Unruhe nicht los, aber das war angesichts dieses Tests nicht außergewöhnlich.
    »Eine Frage, Cliff!« meinte Atan Shubashi.
    »Gern. Du willst fragen, womit ich auf diesem Flug rechne, nicht wahr?«
    Der Astrogator nickte nur.
    »Ich rechne mit nichts und mit allem, Atan«, erwiderte Cliff ernst. »Gerade der Umstand, daß die Relation zwischen Normalraum und Hyperraum bestehen bleibt, beunruhigt mich. Wir hängen sozusagen zwischen den Räumen.
    Zwischen den Dimensionen. Und ich kann natürlich über die Widerstandskraft der Maschinen nichts sagen.«
    Hasso deutete auf ein Schaltpult, das hydraulisch neben dem normalen Kommandopult ausfahrbar war. Jetzt befand sich ein Kunststoffmantel darüber.
    »Mich beruhigt innerhalb der vielen Möglichkeiten des Schiffbruchs, daß wir mit normalen ORION-Typ-Maschinen zurückfliegen können. Dieses Pult hier kontrolliert den Antrieb, wenn die Garrards ausfallen.«
    Noch immer sahen sie die Gefahr nicht; sie kam aus einer anderen Ecke der Überlegungen.
    Vier Stunden später erfolgte der Funkkontakt.
    Helga drehte sich um und sagte laut:
    »Wir scheinen noch nicht verloren zu sein – hier erwartet uns ein Schiff, das neben der Route steht. Kommandant, ein

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