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Schnittmuster

Titel: Schnittmuster Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Slater Sean
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worden. Vor ihm stand eine halb leere Flasche Apricot Brandy.
    Striker zeigte darauf. »Ich dachte, Sie stehen mehr auf Rum.«
    Brady grinste hinter seinem beeindruckenden Walross-Schnäuz. »Stimmt, die Flasche ist leider leer.«
    Â»Wir würden für so was gefeuert«, sagte Felicia.
    Â»Wir auch – wenn es herauskäme.«
    Brady wieherte los und winkte Striker und Felicia näher. Seine Wangen waren rot geädert, als würde er den ganzen Tag Schnee schaufeln.
    Â»Ich hab die Akte gefunden, die ihr sucht«, meinte er. »War mit ’nem Haufen Arbeit verbunden. Das Ding war nämlich falsch einsortiert.« Brady griff in den Schreibtisch und zog einen dicken grünen Ordner heraus. Er fing Strikers Blick auf und erkundigte sich: »Wie klappt’s sonst so?«
    Â»Tja, alles Scheiße«, meinte Striker, seine Stimme klang niedergeschlagen. »Wir kennen zwar die Identität des Schützen, können ihn jedoch nicht lokalisieren.« Er stockte und blickte zu Felicia. Sie stand neben ihm, tippte gelangweilt auf ihrem Handy herum. Sie klappte es zu und hob den Blick.
    Â»Das ist meine Kollegin«, stellte Striker sie vor. »Detective Santos.«
    Â»Angenehm«, sagte Brady. Er stand nicht auf, sondern reichte ihr über den Schreibtisch hinweg die Hand.
    Â»Ganz meinerseits«, muffelte Felicia.
    Striker wurde dienstlich. »Also, was können Sie mir über diesen Brand auf der Pandora Street berichten?«, fragte er.
    Brady zuckte nachlässig mit den Schultern. »Das Übliche eben. Verdächtiger Anruf, der sich für die Einsatzkräfte als Brandstiftung entpuppte. Der Bericht ist nicht besonders detailliert, steht aber trotzdem alles drin.« Er blätterte durch die Seiten. »Wieso interessiert Sie der Fall überhaupt?«
    Â»Ich denke, es gibt da eine Verbindung.« Striker umrundete den Schreibtisch, neigte sich über Bradys massige Schultern. »Irgendwelche Besonderheiten?«
    Brady glitt mit dem Finger über die Seite. »Es wurden Brandbeschleuniger benutzt, aber das ist typisch für solche Delikte.«
    Striker sann darüber nach. »Wie lange brauchten Ihre Einheiten bis zur Einsatzstelle?«
    Â»Wir waren in weniger als zehn Minuten nach dem Anruf dort.«
    Â»Ist das eine vertretbare Zeit?«
    Â»Mmh, je nachdem. Ist abhängig von der Nacht und von der Einsatzhäufigkeit.« Brady nahm seine Kaffeetasse, öffnete den Apricot Brandy und goss einen ordentlichen Schluck hinein. Striker roch den Alkohol.
    Â»Ist jetzt meine Zeit«, meinte Brady grinsend zu Felicia. Er bot ihnen auch ein Glas an, beide lehnten dankend ab.
    Striker nahm sich den Bericht und blätterte ihn selbst durch. Dabei fielen ihm einige interessante Details auf.
    Â»Hier steht irgendwas über feuerfesten Isolierschaum, der verwendet wurde …«
    Brady trank einen Schluck Brandy und schmatzte genüsslich mit den Lippen. Er fuhr sich mit der Hand über den eindrucksvollen Schnauzbart und nickte. »Ja, wir hatten noch Glück im Unglück. Es brannte schon verdammt heftig, aber das Haus war dankenswerterweise voll mit diesem Zeug.«
    Â»Zeug?«, unterbrach ihn Felicia. »Worum genau handelte es sich dabei?«
    Â»Also eigentlich wird er zu speziellen Isolierungszwecken verwendet«, meinte Brady zu ihr. »Ist ein sehr hochwertiges Produkt, ein flexibler, formstabiler Schaum. Sieht man selten, weil unheimlich teuer. Wird hauptsächlich dort eingesetzt, wo starke Hitze auftreten kann.«
    Â»Und das wäre?«, warf Striker ein.
    Â»In Maschinenparks. Aber auch bei Supercomputern, weil es ein Feuerhemmer ist.«
    Nachdem er sich die restlichen Seiten angeschaut hatte, schloss Striker den Ordner und setzte sich auf den Schreibtisch. Das Holz ächzte und stöhnte unter seinem Gewicht. Er fixierte Brady einen langen Augenblick, dann sagte er: »Kennen Sie noch andere Häuser, die mit diesem Schaum isoliert sind?«
    Â»Na ja, jedenfalls nicht viele. Wie gesagt, der Schaum ist teuer. Zehnmal so teuer wie normale Isolierung. Und in Kanada nicht ganz leicht zu kriegen. Er kommt aus den USA, folglich dürfen Sie auch noch die Versandkosten berappen.«
    Â»Das dachte ich mir.« Striker wedelte mit der Akte. »Kann ich die mitnehmen?«
    Â»Klar.« Brady prostete ihm mit der Tasse zu. »Ist ’ne Kopie. Aber sorgen Sie dafür, dass das Ding in den Reißwolf kommt, wenn Sie

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