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Schnittmuster

Titel: Schnittmuster Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Slater Sean
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gewesen – für alle Beteiligten die beste Lösung.
    Er hätte noch hundert andere Argumente anführen können, aber die waren alle bloß vorgeschoben. Damit log er sich selbst was in die Tasche.
    Felicia erreichte die Haustür. Statt leise auf den Holzrahmen zu klopfen, spähte sie durch das Glas. Ihre Augen waren von dichten dunklen Wimpern umrahmt. Sie entdeckte Striker, und ein warmes Lächeln huschte über ihre vollen Lippen.
    Â»Amway-Kundendienst!«
    Er lief durch den Flur und öffnete ihr die Tür. Ein eisiger Windstoß fegte ins Haus. Durchfuhr Striker – er schauderte. Felicia glitt in den Flur, schlang fröstelnd die Arme um ihren Körper und trat die Tür mit ihrem Stiefelabsatz zu.
    Striker strahlte sie an. »Was will ein nettes Mädchen wie du in einer so bescheidenen Hütte?«
    Felicia warf einen Blick über seine Schulter. »Ich seh hier keine netten Mädchen.« Sie grinste.
    Dann standen die beiden bloß da und sahen sich an. Wie witzig, sann Striker, wo sie sich im Dienst dauernd an die Gurgel gingen.
    Â»Wollen wir die ganze Nacht hier herumstehen, oder darf ich reinkommen?«, fragte sie schließlich.
    Â»Ã„h … klar, komm rein.« Er machte eine ausgreifende Geste mit dem Arm und schob sie in seine Lasterhöhle. Herrje, schon nach zwölf, realisierte er nach einem Blick auf die Kaminuhr. »Himmel, du bist doch nicht etwa noch im Dienst?«, wollte er wissen.
    Â»Ich bin auf den Kleinkram angesetzt.«
    Â»Du meinst von Laroche?«
    Sie zog eine Grimasse. »Egal, ich hab die Faxen dicke. Ab jetzt geb ich mir frei.« Sie zog ihre Jacke aus, warf sie zu Striker, der sie an die Garderobe hängte. »Ich war mit Noodles eine geschlagene Stunde in der Spurensicherung. Der arme Kerl schien jeden Augenblick zusammenzubrechen. Der sollte mehr an seine Gesundheit denken und schleunigst ein bisschen abnehmen, sonst bekommt er irgendwann die Quittung. Herzinfarkt, Schlaganfall und so weiter.«
    Â»Apropos Gesundheit, du gehörst schleunigst ins Bett.«
    Â»Ist das eine Einladung?«
    Â»Reiz mich nicht oder ich nehm dich beim Wort.«
    Sie fuhr sich mit den Fingern durch ihr langes Haar, löste es und trat näher zu ihm. Ihr Blick wurde ernst. »Ich hab mir Sorgen um dich gemacht, Jacob.«
    Â»Demnach bist du nicht hier, um meine Waffe einzukassieren.«
    Sie seufzte. »Junge, du weißt genau, wie man einen stimmungsvollen Moment kaputtmachen kann.«
    Er hob kapitulierend die Hände, um zu signalisieren, dass er nicht die Absicht hatte zu streiten, und entschuldigte sich hastig. Er führte sie ins Wohnzimmer, wo er sich auf die Couch warf und mit der flachen Hand einladend neben sich auf das Polster klopfte. Sie setzte sich an das Ende, das dem Kamin am nächsten war, und genoss die Wärme.
    Â»Schweinekalt draußen.«
    Â»Ich hol dir was, dass dir schneller warm wird.« Jacob nahm eine dicke Wolldecke aus der Kommode und legte sie um Felicias Schultern. Dann lief er in die Küche, um ihnen einen schönen heißen Whiskypunsch zu machen.
    Er setzte den Wasserkessel auf, nahm die Flasche Wiser’s aus dem Küchenschrank und stellte sie auf die Arbeitsplatte. Als er den Kühlschrank aufriss, um nach Zitronen zu suchen, fiel ihm etwas auf. Auf der Außenseite der Eisschranktür klebte ein kleiner gelber Smilie. Courtney hatte dort einige Magnete angebracht: einen Bilderrahmen mit einem Foto von Amanda an ihrem letzten gemeinsamen Weihnachten sowie ein paar magnetische Buchstaben, die zusammen BRITNEY ergaben – und diesen kleinen runden Smilie.
    Der Magnet war schwach, und der Smilie ließ sich spielend leicht abpflücken. Striker drehte das gelbe Grinsgesicht zwischen den Fingern. Ihm war spontan bewusst, dass er sich den gestohlenen Honda noch einmal würde vorknöpfen müssen. Sobald er den Wasserkessel pfeifen hörte, ließ er den Magneten in seine Tasche gleiten.
    Er machte die Drinks. Bei der Rückkehr in den Wohnraum wirkte Felicia merklich entspannter. Er reichte ihr einen dampfenden Becher, dabei fragte er: »Wobei hast du Noodles geholfen?«
    Sie nahm den Becher, drehte ihn zwischen den Fingern, pustete den Dampf weg. »Bei Beweisaufnahme und -sicherung. Ach, übrigens, sie haben das Maschinengewehr von Schwarzmaske sichergestellt.«
    Â»Das AK-47? Wo?«
    Â»Im Bereich der Theke, glaub ich. In der Cafeteria. Das SEK fand

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