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Schnittmuster

Titel: Schnittmuster Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Slater Sean
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Westflügel, der gerade renoviert wurde. Grundgütiger, dachte Striker, in diesem Krankenhaus wird dauernd irgendwo renoviert, als er die große weiße Limousine gewahrte, die eben auf einen für die Polizei reservierten Parkplatz einbog.
    Der White Whale.
    Deputy Chief Laroche.
    Â»Jesus Christus, der hat uns noch gefehlt«, grummelte Striker. Einen Herzschlag lang war er versucht, sich mit Felicia durch einen der Notausgänge zu verdrücken. Sie hatten in den beiden letzten Tagen genug Stress gehabt, auch ohne dieses arrogante Arschloch. Es hätte ihm niemand verdenken können, wenn er schleunigst die Mücke gemacht hätte, aber Jacob Striker lief vor niemandem davon.
    Schon gar nicht vor Typen wie Laroche.
    Â»Gefahr im Anzug«, raunte Striker warnend seiner Kollegin zu.
    Er realisierte den unbehaglichen Ausdruck, der sich auf ihrem erschöpften Gesicht ausbreitete, und schob sie rigoros durch den Ausgang, hinaus in die kalte Nachtluft. Kaum war das Krankenhausportal hinter ihnen ins Schloss gefallen, stieg Laroche aus, gefolgt von Inspektor Beasley, seinem Lakaien.
    Â»Ah, er hat seinen Arschkriecher dabei. Aufgeblasene Wichtigtuer, alle beide.«
    Â»Jacob, bitte«, warnte Felicia.
    Er ignorierte sie. Stellte sich breitbeinig hin und verschränkte die Arme vor der Brust. Stand wie angewachsen da.
    Der DC schloss die Wagentür und begutachtete seine Erscheinung im Außenspiegel. Er rückte Gürtel und Krawatte zurecht, strich sich mit den Fingern die dichten schwarzen Haare nach hinten, während Inspektor Beasley auf dem Seitenstreifen auf ihn wartete. Als der DC sich schließlich aufrichtete, landeten seine Augen auf den beiden Detectives. Seine Miene verdunkelte sich schlagartig.
    Â»Striker!«
    Â»Laroche!«
    Â»Grundgütiger, wenn ich Sie sehe, weiß ich sofort, dass wieder irgendwas gebacken ist.«
    Striker blinzelte, er traute seinen Ohren nicht. Nicht »gute Arbeit bei den Kwans« oder »Sie hatten Recht, Leung war nicht Rotmaske« oder »Ich bin heilfroh, dass ich Sie lebend wiedersehe«. Nein, Pustekuchen, und es würde auch garantiert kein Wort des Lobes oder der Anerkennung folgen. Nur jede Menge Bullshit. Er räusperte sich und sagte höflich: »Ich bring Ihnen bloß noch ein paar Zebras, Sir.«
    Laroche sagte nichts. Sein blasses Gesicht färbte sich dunkelrot. Striker rechnete mit einer beißenden Kritik oder Häme, aber es kam – nichts. Der Deputy Chief wirbelte herum und tauschte mit Inspektor Beasley ein vielsagendes Grinsen aus. Das machte Striker stutzig.
    Verdammt, was hecken die beiden dieses Mal aus?
    Der DC nickte zu Beasley, woraufhin der zu dem White Whale zurücklief, den Kofferraum aufschloss, geschäftig darin herumwühlte, ehe er mit einem Waffenkoffer zurückkehrte. Laroche nahm ihm den Koffer ab und und drehte sich breit grinsend zu Striker.
    Â»Der Befehl kommt nicht mehr von mir«, sagte er. »Er kommt dieses Mal von ganz oben – von Chief Chambers persönlich. Er hat angeordnet, dass Sie Ihre Waffe abgeben müssen. Umgehend. Die Waffe ist ein Beweisstück .«
    Striker zuckte mit den Achseln. »Ich hab nie was anderes behauptet.«
    Â»Sie haben sich geweigert, Ihre Waffe auszuhändigen.«
    Â»Ich hab nichts dergleichen getan, im Gegenteil, ich versprach, meine Knarre abzugeben, sobald es mir sicher erschien, also wenn der Fall abgeschlossen wäre – und das war er definitiv nicht. Auch auf die Gefahr hin, dass ich mich wiederhole, aber es waren schlicht und einfach Sicherheitserwägungen.«
    Laroches Grinsen war wie aufgeklebt.
    Â»Tja, das Problem mit der Sicherheit hat sich inzwischen erledigt, Detective Striker. Das Dezernat wird Ihnen eine andere Waffe zur Verfügung stellen, sobald Ihre eingezogen wurde.«
    Striker tastete mit der Hand nach seiner Waffe und umschloss den Griff. Er war griffig gummiert – einer von vielen Vorzügen der Sig –, ebenso das Zielfernrohr mit Infrarotsucher, eine Spezialanfertigung für ihn.
    Â»Ich hab mich an dieses Modell gewöhnt«, bemerkte er.
    Â»Chief Chambers versteht Ihre Bedenken, deshalb bietet er Ihnen Folgendes an: Wenn Sie mit der neuen Waffe Probleme haben, stellt er es Ihnen frei, sich mit sofortiger Wirkung aus dem Fall zurückzuziehen, bis Sie sich im Umgang mit der Austauschpistole sicher fühlen. Na, was ist jetzt, Striker? Machen Sie weiter, oder ziehen Sie den

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