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Schnupperküsse: Roman (German Edition)

Schnupperküsse: Roman (German Edition)

Titel: Schnupperküsse: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cathy Woodman
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wollte. Sie bleibt vor der Spüle stehen und sieht durch das Fenster hinaus in den Garten.
    »Ich habe auch die Telefonnummern der Tierärzte von hier. Besitzen Sie Tiere?«
    »Noch nicht«, sage ich, und dann fällt mir ein, dass ihr Besuch vielleicht doch nützlich sein könnte. »Wir möchten uns gerne ein paar Hühner, ein Pony und einen Hund zulegen, doch wir wissen nicht, an wen wir uns diesbezüglich wenden können.«
    »Was das Pony angeht, am besten an den Ponyklub. Mit Hühnern kenne ich mich nicht wirklich aus, aber ich kann Ihnen helfen, einen Hund zu finden. Ich habe die Tierhilfe von Talyton mitbegründet. Auch wenn wir über keine eigenen Hundezwinger mehr verfügen, sind all unsere geretteten Hunde bei anerkannten Pflegestellen untergebracht.«
    Ich bedanke mich, während sie mir die entsprechende Telefonnummer gibt.
    »So viele Menschen ziehen inzwischen hierher. Sie schaffen sich alle möglichen Tiere an und bauen sich kleine Betriebe auf, um dann festzustellen, dass die Arbeit anstrengender ist als erwartet. Am Schluss schmeißen sie alles wieder hin und ziehen zurück in die Stadt. So etwas zerstört die Gemeinschaft. Doch dafür ist das Meet and Greet Komitee da, wir wollen Sie auf die richtige Bahn lenken.« Ich sehe, wie sie mit einem Finger über die Querstrebe des Fensterrahmens fährt, um zu sehen, ob Staub darauf liegt. »Ich kann Ihnen eine Putzfrau empfehlen, wenn Sie wollen.«
    »Danke, ich brauche keine Putzfrau«, sage ich mit zusammengebissenen Zähnen. Es ist schön, in den Schoß der Gemeinschaft aufgenommen zu werden, doch dieser Ratschlag – der sich wie Kritik anhört – ist äußerst unerwünscht.
    »Ich hoffe, Sie werden Mitglied im Verein der Landfrauen«, fährt sie fort. »Wir brauchen dringend frisches Blut.«
    »Hm«, sage ich, und mein Blick fällt auf die Mädchen, die auf dem Tor zur Koppel sitzen und plaudern, da ihnen das Einsammeln der Brombeeren anscheinend zu langweilig geworden ist. »Ehrlich gesagt, ist es für mich nicht so einfach, abends wegzugehen. Die Kinder.«
    »Ach, das ist kein Problem. Wir haben hier im Ort einen Kreis hervorragender Babysitter.«
    Fifi Green gehört zu jener Sorte von Menschen, mit denen man einfach nicht diskutieren kann, weil sie immer auf alles eine Antwort haben. Ich beschließe, ihr zuzuhören, zu nicken und innerlich zu widersprechen. Die Mischung aus Butter und Mehl hat sich inzwischen in einen Teigballen verwandelt. Ich nehme ihn aus der Schüssel, wickle ihn in Frischhaltefolie und stelle ihn zum Ruhen in den Kühlschrank.
    »Kann ich Ihnen einen Kaffee anbieten?«, frage ich.
    »Oh, ja gerne. Vielen Dank.«
    Ich wasche meine Hände. Während ich Wasser aufsetze, rattert Guy mit seinem Traktor die Auffahrt herunter.
    »Ich hoffe, Guy hat sich einen Ruck gegeben«, sagt Fifi. »Er wollte Uphill House nicht verkaufen. Es gehörte über mehrere Generationen der Familie, doch die Umstände haben ihm keine andere Wahl gelassen.«
    »Was ist passiert?«, frage ich.
    »Das ist eine lange Geschichte«, erwidert Fifi und setzt sich auf einen Stuhl, während ich Kaffee eingieße. Ich kann ihr keinen Kuchen anbieten, denn von dem ist nichts mehr übrig geblieben. Dann fällt mir ein, dass ich noch Shortbread in einer Dose in der Speisekammer habe, doch Fifi lehnt dankend ab.
    »Guy spricht nicht gerne darüber – er ist, was seine privaten Angelegenheiten angeht, eher verschlossen. Nun, kurz nachdem sein Vater gestorben war, stellte man bei seiner Mutter – Mary – Demenz fest. Da er wollte, dass sie sich an seine Hochzeit erinnerte, beschloss er, seine Verlobte zu heiraten. Die Hochzeit war wunderschön.« Fifi hält inne. »Das glückliche Paar lebte hier mit Mary unter einem Dach, währenddessen die beiden das Haus auf Uphill Farm bauten, in das sie ungefähr ein Jahr später einzogen. Sie hatten es jedoch nur ein paar Monate für sich allein, denn dann verschlechterte sich Marys Zustand zusehends, und der gutmütige Guy nahm sie bei sich und seiner Frau, Tasha, auf.«
    »Das scheint seiner Frau gegenüber aber nicht sehr nett gewesen zu sein«, werfe ich ein und erinnere mich an die anstrengende Zeit, als ich das Haus mit meiner Schwiegermutter teilen musste.
    »Nun, Guys Frau war ihren Mitmenschen gegenüber auch nicht nett«, klärt Fifi mich auf. »Guy kümmerte sich um alles – einschließlich dem Hof. Er hatte so viel zu tun, dass er seinen Bruder um Hilfe bitten musste, und ab da lief alles aus dem Ruder. Während Guy

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