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Schnupperküsse: Roman (German Edition)

Schnupperküsse: Roman (German Edition)

Titel: Schnupperküsse: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cathy Woodman
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gerechtfertigt oder nicht. Ich zucke mit den Achseln. »Es war bei mir und David nicht anders. Ich habe stets eine Entschuldigung für ihn gefunden. Er hat zu viel getrunken. Er ist ein Mann. Doch das Beste von allem war – er hätte sich nie auf diese Frau eingelassen, wenn sie sich nicht so an ihn herangemacht hätte …«
    »Ich kann mir nicht vorstellen, dass du das heute noch einmal tun würdest«, sagt Summer lächelnd zu mir. »Aus dir ist ein anderer Mensch geworden. Stoßen wir noch einmal auf dein neues Zuhause und die Bewohner von Talyton an – darauf, dass sie Kuchen essen, und zwar Unmengen davon!«

10

    Apfel- und Zimtmuffins
    Ich bin überrascht, nicht von dem Hahn geweckt zu werden, an den ich mich inzwischen gewöhnt habe, sondern von einem klopfenden Geräusch, das von der Diele in mein Schlafzimmer dringt. Ziemlich verkatert schwinge ich mich aus meinem Bett, ziehe mir eine vergammelte Hose und ein T-Shirt an und beschließe, mich nach dem Streichen zu duschen – sollten wir überhaupt dazu kommen.
    Ich öffne die Tür und sehe Hugo, wie er kniend auf dem Treppenabsatz Nägel in die Dielen vor dem Bad schlägt, neben ihm steht meine Schwester.
    »Morgen, Jennie«, sagt sie mit zuckersüßer Stimme, was gar nicht ihrer Art entspricht. Sie spielt mir eine Komödie vor, denn ich kann die Spannung zwischen uns förmlich spüren. Sie weiß, was gestern Abend passiert ist, sie ist nicht dumm. »Du siehst verkatert aus«, fährt sie fort.
    »Nicht so sehr wie Hugo …«
    Verschwitzt und blass wischt er sich mit dem Handrücken über eine Augenbraue, und sein kleinlautes Verhalten bringt mich auf den Gedanken, dass Karen ihm eine ganz schöne Standpauke gehalten haben muss.
    »Wir haben Hammer und Nägel in der Scheune gefunden«, lässt sie mich wissen.
    »Meine Frau hat darauf bestanden, dass ich mich nützlich mache. Bitte schön! Alles fest.«
    »Vielen Dank«, sage ich. »Dann kann sich ein Vorfall wie gestern Abend ja nicht mehr wiederholen.«
    »Ja, tut mir leid«, sagt Hugo. »Ich hatte wohl ein bisschen zu viel getrunken.«
    »Ich glaube, das hatten wir alle«, bemerkt Karen und lächelt süßsauer. »Hugo, mein Schatz, du kannst jetzt aufstehen.«
    »Ich denke, wir brauchen jetzt erstmal ein richtig großes, üppiges Frühstück«, sage ich und sehe, wie er ganz langsam aufsteht. »Es wird Eier von unseren glücklichen, freilaufenden Hühnern, Speck von hier und frisches Brot aus dem Ofen geben. Ich leg dann mal los.« Als ich jedoch in der Speisekammer nach den Eiern schaue, sind nur noch zwei von unseren eigenen da und eine Zwölferpackung vom Coop, die ich neulich dort gekauft habe. Die Eier von Guy habe ich alle fürs Backen verbraucht. Als ich den Kühlschrank öffne, um den Speck herauszuholen, ist dieser wie vom Erdboden verschwunden. Ich habe wohl zu viel versprochen.
    Ich rufe Georgia hinein. Sie kommt aus dem Garten in die Küche.
    »Hast du heute Morgen deinen Bruder gesehen?«
    »Ja. Er und Josh haben sich ihr Frühstück über einem Lagerfeuer gemacht«, erzählt sie mir freudestrahlend. »Sie haben ganz viel Holz dafür geholt.«
    »Und wie’s aussieht genauso viel Speck.«
    Ich mache für den Rest von uns ein Frühstück aus Spiegeleiern und Toast.
    »Sind das die Eier von deinen Hühnern?«, fragt mich Karen und nimmt ein sauberes Messer und eine saubere Gabel vom Abtropfbrett.
    »Ja«, versichere ich ihr, denn ich will meine Gäste nicht enttäuschen.«
    »Man sieht den Eiern an, dass sie aus Freilandhaltung stammen«, sagt Hugo und gibt mit seinem Wissen über Feinkost an. »Seht doch nur, wie gelb die Eigelbe sind.«
    »Ich wusste gar nicht, dass Hühner ihre Eier bereits mit einem Datumstempel legen«, bemerkt Karen und hält eine leere Schale hoch, die sie aus dem Bioabfall herausgeholt hat, den ich auf der Ablage aufbewahre.
    Dann setzt sie ein überlegenes, großschwesterliches Grinsen auf, weil sie mir eins ausgewischt hat, und ich komme nicht umhin zu lächeln.
    »Sei besser vorsichtig!«, warnt mich Hugo. »Nicht dass du gegen das Warenkennzeichnungsgesetz verstößt, wenn du deine Kuchen anpreist, sie würden mit Eiern aus Freilandhaltung hergestellt werden.«
    »Ich habe gestern so viel gebacken, dass mir meine eigenen Eier ausgegangen sind«, verteidige ich mich. »Ich würde nie jemanden in die Irre führen.«
    »Nur deine Freunde und Familie.« Er seufzt und schüttelt den Kopf.
    Auf der Suche nach moralischer Unterstützung schaue ich hinüber zu Summer, die

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